Sie sind hier:

Automatisiertes Fahren: Lenken ohne Grenzen

ür Vielparker wie Lieferdienste und mobile Pflegekräfte vergeht viel Arbeitszeit mit Einparken und Parkplatzsuche. Neuartige Fahrwerke mit einzeln lenkbaren Rädern und elektrische Antriebe können die Wendigkeit und so die Effizienz gerade im fließenden Stadtverkehr erhöhen. An dieser Stelle setzt das vom BMBF geförderte Projekt OmniSteer an.

Projektpartner sind die Firmen Schaeffler, Paravan und Hella sowie Forscher des FZI Forschungszentrum Informatik und des KIT. Als assoziierte Partner unterstützen die Firmen DEKRA, Custom Interactions sowie der Cluster Elektromobilität Süd-West das Verbundprojekt. Bis 2018 wird das Projektteam mit einem Budget von 3,4 Millionen Euro passende Konzepte und Prototypen erforschen, um Fahrmanöver in beengten Situationen zeitlich wie auch energetisch effizienter werden.

Elektrifizierung und Automatisierung als Schlüssel

"Die zunehmende Elektrifizierung und Automatisierung von Fahrzeugen ermöglicht es, dem Nutzer neuartige Fahrfunktionen anzubieten", erklären die Projektleiter Dr. Marcel Mayer von der Firma Schaeffler und Dr. Michael Frey vom KIT. "Der Mehrwert von Elektroantrieben gegenüber Verbrennungsmaschinen tritt deutlich hervor, da wir elektrische Antriebe direkt in jedes Rad integrieren können." Innerhalb von OmniSteer entsteht am KIT u.a. ein verkleinertes Demonstrationsfahrzeug, dessen Längs- und Querführungssystem orthogonale, mehrdirektionale und nichtlineare Fahr- und Lenkmanöver ausführen kann. Diese drei Eigenschaften ermöglichen innovative Fahrfunktionen und somit das Ausschöpfen des vollen Potentials von Automatisierung in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Das Fahrzeug wird mit Sensoren das Umfeld erkennen, den bestmöglichen Fahrweg errechnen und dann komplexe Manöver eigenständig ausführen können.

Etwa beim Abbiegen und Spurwechsel im Stau oder vor Baustellen, wodurch die Fahrspuren besser ausgenutzt werden können. Oder im Zustelldienst, wo sogar kontinuierlich aus der Fahrt heraus ein Einparken quer zur Fahrtrichtung möglich wird und somit nicht nur kleinsten Parklücken effizient genutzt werden, sondern auch die Fahrspur für den fließenden Verkehr schnell wieder freigegeben wird.

Die Partner im Projekt OmniSteer sind eng mit dem Cluster Elektromobilität Süd-West vernetzt und werden durch das Clustermanagement, geleistet durch die e-mobil BW, unterstützt. Schaeffler, KIT und FZI sond Partner des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West, der über 100 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Region Karlsruhe - Mannheim - Stuttgart - Ulm verbindet. Die Strategie des Clusters erzielt durch neue Kooperationsformen und Denkansätze eine intensive regionale Zusammenarbeit im Bereich der Elektromobilität. Dadurch sollen Wissen aufgebaut, verstetigt und schließlich Vorteile im internationalen Wettbewerb erzielt werden.