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Faktencheck zur Solarstromerzeugung aktualisiert

Zweite, überarbeitete Auflage der Solar-Cluster-Broschüre erschienen.

Die Broschüre „Fakten zur Photovoltaik“ gibt seit einem Jahr sachliche Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Solarstromerzeugung. Im September 2016 ist die zweite, aktualisierte Auflage erschienen. In der Publikation hat die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg aktuelle Daten und Zusammenhänge für Laien verständlich aufbereitet. Die Veröffentlichung soll mit Mythen und Missverständnissen um die Solarenergie aufräumen. Die Broschüre ist kostenfrei unter www.solarcluster-bw.de, Rubrik Downloads/Broschüren, erhältlich – Printexemplare können in der Geschäftsstelle angefordert werden.

Themen der Broschüre sind unter anderem die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen, ihr Anteil an der Stromversorgung in Deutschland und ihr Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus zeigt die Broschüre auch, um wie viel die Stromkosten durch die EEG-Umlage wirklich gestiegen sind und ob finanzschwache Mieter die PV-Anlage des wohlhabenden Hauseigentümers subventionieren. Der Grund für die Erstellung der Publikation: Der Photovoltaik wird in Deutschland seit einigen Jahren vorgehalten, den Strom immer teurer zu machen, nichts zum Klimaschutz beizutragen und sich auch wirtschaftlich nicht zu lohnen. Und das sind nur einige der Vorwürfe. Anlass genug für die Mitglieder des Solar Clusters Baden Württemberg, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen.

 

Kritik unter die Lupe genommen

Das Ergebnis lässt sich im Flyer nachlesen: Die Photovoltaik trägt nachgewiesenermaßen zum Klimaschutz bei und ist für den Erfolg der Energiewende unerlässlich. Solarstromanlagen benötigen rund zwei Jahre, um die zu ihrer Herstellung benötigte Energie zu erzeugen. Ab diesem Zeitpunkt tragen sie zur Vermeidung von Treibhausgasen bei. Im Jahr 2015 konnten durch die Photovoltaik bundesweit fast 24 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Das entspricht dem Treibhausgasausstoß von etwa 560.000 Vierpersonenhaushalten. Dass derzeit in Deutschland der CO2-Ausstoß steigt, hat andere Gründe, unter anderem der nicht funktionierende Emissionshandel, der die Stromerzeugung aus Kohle gegenüber der aus Gaskraftwerken attraktiver macht. Soll die Energiewende gelingen, ist in Deutschland ein Solarstromanteil von mindestens 20 Prozent nötig – dreimal so viel wie derzeit.

Solarstrom vom eigenen Dach rechnet sich auch in fast allen Fällen finanziell. Derzeit ist er sogar deutlich lukrativer als die meisten anderen Anlageformen. Die Investitionskosten sind in den letzten zwei Jahren noch einmal um bis zu 10 Prozent gesunken. Selbst kleine Systeme für private Wohnhäuser produzieren mittlerweile Strom für 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Sonnige Aussichten also für private wie gewerbliche Eigentümer von neu installierten Solaranlagen. Bei einer guten Planung und erhöhtem Eigenverbrauch sind Renditen von fünf bis sechs Prozent möglich – deutlich mehr, als jede Festgeldanlage oder Lebensversicherung derzeit bringen.

Photovoltaik spart Kosten und schützt das Klima

Thema Stromkosten: Die Photovoltaik führt schon seit einigen Jahren zu sinkenden Börsenstrompreisen. In den nächsten Jahrzehnten wird sie mit der Windenergie die günstigste Energieform überhaupt sein. Wer jetzt weiterhin auf fossile Energien bei der Stromerzeugung setzt, wird dann mit höheren Stromkosten zu kämpfen haben. Derzeit ist der Kostensenkungseffekt der Photovoltaik nur deshalb noch nicht zu spüren, weil nur die wenigsten Stromversorger die gesunkenen Einkaufspreise an die Kunden weitergeben. Zwar müssen Stromkunden die EEG-Umlage von 6,4 Cent pro Kilowattstunde entrichten. Nur ein geringer Teil davon entfällt jedoch auf den Ausbau der Solarstromerzeugung, der weitaus größere Anteil hat mit den EEG-Ausnahmen für stromintensive Unternehmen und weiteren Faktoren zu tun.

Der anfallende Cent-Betrag für die Photovoltaik ist eine Investition in die Zukunft. Erste Erfolge sind bereits zu sehen: Mittlerweile sind die Kosten für Photovoltaikanlagen so stark gesunken, dass weitere Solaranlagen, auch ein drastischer Ausbau, praktisch keinen Einfluss mehr auf die Strompreise haben werden. Unter Kostengesichtspunkten besteht also kein Grund, den Ausbau der Photovoltaik auszubremsen – im Gegenteil: gerade jetzt, wo sie so günstig ist, sollte der Ausbau beschleunigt werden, damit die Klimaziele erreicht werden und die Strompreise sinken können.

 

Über das Solar Cluster

Das Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. will den finanziellen, ökologischen, industriepolitischen und volkswirtschaftlichen Nutzen der Solarenergie stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Ziel der südwestdeutschen Branchenvereinigung ist zudem das Mitwirken an gesetzlichen Rahmenbedingungen zum weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und die Schaffung eines dauerhaften Marktes für die Solarenergie. Auch sollen Forschung und Ausbildung sowie neue Technologien zur Stromspeicherung und Netzintegration vorangebracht werden. Das Solar Cluster vertritt rund 40 Mitglieder, neben Industrie und Handwerk der Solarbranche auch Energieunternehmen, Forschungsinstitute und Stadtwerke.

 

 

Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V