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Das Netzwerk AFBW initiiert neues Projekt

Am 1. Januar dieses Jahres startete die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) das neue Projekt FIBER Push. Im Mittelpunkt von FIBER Push steht die Entwicklung von innovativen Fasermaterialien, die den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen forcieren, alternative Rohstoffquellen nutzen und eine Verlängerung der Nutzungs- und Produktlebensdauer zum Ziel haben. Das Projekt richtet sich an Unternehmen, die an neuen Fasermaterialien interessiert sind, die diese einsetzen oder zur technologischen Weiterentwicklung beitragen können.

Dabei sollen Antworten auf verschiedene Fragen gefunden werden: Welches Entwicklungspotenzial steckt in faserbasierten Materialien? Wie können wir es nutzen und daraus Innovationen für ein besseres Morgen entwickeln?

Dieses Vorhaben, das über die nächsten drei Jahre durch EFRE (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) gefördert wird, ist ein Novum: Die AFBW, die sonst brachenorientiert ausgerichtet ist, wird mit FIBER Push erstmals ein materialorientiertes Geschäftsfeld aufbauen. Das Ziel: Über zwei Drittel aller technischen Neuerungen sollen auf neue Materialien zurückgehen. Das gilt für nahezu alle Wirtschaftszweige und Bedarfsfelder. Dabei gehören faserbasierte Materialien zu den wesentlichen Innovationstreibern. Sie tragen mit neuen Funktionalitäten und Leistungsmerkmalen wesentlich zu einem nachhaltigen Wirtschaften und zu mehr Lebensqualität und Wohlstand in unserer Gesellschaft bei. Denn – für die Bewertung von Innovationen gewinnen ökologische Belange zunehmend an Bedeutung. Deshalb sind mehr denn je Lösungen gefragt, die die Nachhaltigkeit in der textilien Kette im Auge behalten, die Material- und Ressourceneffizienz erhöhen, das Life-Cycle-Engineering berücksichtigen und die Ökobilanz im Blick haben.

Im Fokus von FIBER Push stehen zum einen nachwachsende Rohstoffe, wie die Faseraufbereitung und Fasergewinnung von Hanf, Flachs, Baumwolle, Cellulose, Holz, Wolle. Zum anderen geht es um die Entwicklung neuer Fasern, die beispielsweise durch Funktionalisierung entstehen: Q-Milk, Basalt, Polymere, Biopolymere (PLA, PEF =Polyethylenfuranoat).

Am 2. Juni fand im Naturkundemuseum Schloss Rosenstein in Stuttgart die feierliche Eröffnung des neuen Geschäftsfeldes statt. Zum Kick Off begrüßte Christoph Larsén/Mattes, Vorsitzender der AFBW die Teilnehmer. Die Festansprache hielt Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck, der stellvertretende Vorsitzende des Netzwerkes.

„Innovative Fasermaterialien im Quadrat“ lautete das Motto der Veranstaltung, denn: „Mit den Projektbausteinen Wissenssammlung, Wissensdarstellung, Wissenstransfer und Wissensvermittlung wollen wir das Ziel von FIBER Push erfolgreich umsetzen“, erklärte die Geschäftsführerin des Netzwerkes, Ulrike Möller.

Im Anschluss an den offiziellen Eröffnungsteil wurden die Herausforderungen, die Perspektiven und auch der aktuelle Stand der Entwicklungen im Bereich FIBER Push durch drei Vorträge präsentiert. Dr. Simone Müller-Hellwig aus der Abteilung Nachhaltige Produkte, Konzepte/Werkstoffe/Recycling der Audi AG Ingolstadt sprach über „CO²-Gewinnung aus der Luft“. Stefan Thumm, Koordinator für Technik, Umwelt und Innovation bei Südwesttextil berichtete über „Biomass to fibre – Wege zur 4. Generation nachwachsender Fasern“. Abschließend zog das Start-up Unternehmen manaomea GmbH mit dem Referenten Paul Kuhlmann und dem Vortrag „Lassen Sie sich umgarnen: Die kleine Stiftrevolution“ das Auditorium in den Bann.

Der Vorstandsvorsitzende Larsén-Mattes betonte, dass die AFBW durch diese Unterstützung noch weiter vorangetrieben werde und damit sicherlich seinen Ruf als Exzellenznetzwerk in Baden-Württemberg weiter ausbauen kann.

Quelle: AFBW