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Wirtschaftsministerium zu Besuch bei Cluster-Initiative Mannheim Medical Technology

Clusterpolitik in Baden-Württemberg wird nicht am „grünen Tisch“ gemacht, sondern beruht ganz wesentlich auf den praktischen Erfahrungen, Erkenntnissen und Bedarfen der Cluster-Initiativen in den Regionen und der landesweiten Netzwerke. Um diesen Bottom-up-Ansatz wirksam verfolgen zu können, sucht das zuständige Fachreferat des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft unter der Leitung von Frau Köchel regelmäßig vor Ort den Kontakt mit geförderten sowie nicht geförderten regionalen Cluster-Initiativen und deren Mitgliedsunternehmen.

v.l. Prof. Dr N. Gretz (Direktor Institut für Medizintechnologie), E. Köchel (Leiterin MFW-Clusterreferat), Dr. E. Bourdon (Clustermanager Medizintechnologie), A. Krueger (MFW-Clusterreferat), J. Münch (Wirschafts- u. Strukturförderung), Quelle: MFW

In diesem Sinne besuchten Frau Köchel und die zuständige Referentin Frau Krueger, am 17. September 2014 die Cluster-Initiative Mannheim Medical Technology. Der Clustermanager Herr Dr. Bourdon stellte Mannheim Medical Technology vor und ging dabei besonders auf deren Organisation und Struktur ein. Die seit 2011 bestehende Initiative setzt sich aus Großunternehmen sowie kleineren und mittelständischen Unternehmen (derzeit ca. 70) zusammen. In der Region Mannheim gibt es im Sektor der Medizintechnologie momentan ca. 9.000 Beschäftigte. Innerhalb von 10 Jahren sollen weitere 2.000 Arbeitsplätze geschaffen und eine Bruttowertschöpfung von 136 Mio. € erreicht werden. Aktuelle Projekte der Initiative sind beispielsweise der Bau des Gründungszentrums CUBEX41 und die Planung eines Medizintechnologie Campus. Mit diesen und anderen Projekten verfolgt die Initiativ die für sie strategisch bedeutsame Schaffung von Infrastruktur. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Cluster-Initiative nach der ausführlichen Analyse und der Strategiebildung zielstrebig die nächsten Entwicklungsschritte angeht.

Dem Gespräch schloss sich der Besuch beim Mitgliedsunternehmen Gesundheitshaus Fuchs und Möller und dem Institut für Medizintechnologie der Universität Heidelberg und der Hochschule Mannheim (IMT), ebenfalls Mitglied der Cluster-Initiative, an.

Das Gesundheitshaus Fuchs und Möller ist ein seit 1933 bestehendes Familienunternehmen. Momentan sind 86 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt, davon sind 15 % Auszubildende. Der Geschäftsführer Herr Harald Fischer führte die Gäste durch das Unternehmen. Bei der Führung wurde deutlich, dass die Produktion in einem Sanitätshaus noch mit viel Handarbeit verbunden ist und auch handwerkliches Geschick, wie beim Anfertigen der orthopädischen Schuhe oder beim Nähen von z.B. einem Mieder, gefordert ist. Im Sanitätshaus werden mehr und mehr neue Materialien eingesetzt und den Besuchern wurde gezeigt wie sich beispielsweise eine Fußprothese oder ein Stützkorsett im Vergleich zu früher weiterentwickelt haben.

Das IMT besteht seit 2008 und fokussiert sich auf die Lehre & Nachwuchsförderung sowie die Forschung. Wie Herr Prof. Dr. Gretz informierte, gibt es derzeit 800 Bewerber auf 60 Plätze für den Studiengang B.Sc. Medizintechnik. Er berichtete von spannenden Forschungsprojekten des IMT, beispielsweise im Bereich Photonics, Sensorik oder Wundheilungssysteme.