Thema des Monats

Mit der Reihe „Thema des Monats” werden monatlich neue inhaltliche Schwerpunkte aufgegriffen, welche den nationalen und internationalen clusterbezogenen Diskurs prägen. Anschaulich und praxisorientiert werden u. a. aktuelle Clustermanagement-Themen, neue Management-Instrumente, Erfolge aus Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken oder zukünftige Handlungsfelder für Clusterorganisationen dargestellt.

MFW Baden-Württemberg fördert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Bereich Smart Home & Living

Im Bereich Smart Home & Living liegen große Potentiale für die baden-württembergische Wirtschaft. Daher fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg (MFW) die Entwicklung und Erprobung neuer Geschäftsmodelle in diesem Themenfeld mit insgesamt 1,5 Mio. Euro.

Smart Home & Living
Smart Home & Living

Ziel ist es innerhalb der komplexen Wertschöpfungsarchitektur von Smart Home & Living neue Kooperationen mit ganz unterschiedlichen Akteuren zu schaffen. Somit ist das Förderprogramm offen für ein breites Spektrum an Unternehmen im Land und damit auch für die Mitglieder der Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerke.

Smart Home & Living - Nicht nur eine technologische Herausforderung

Denn die Herausforderungen im Themenbereich Smart Home & Living liegen längst nicht mehr, wie vielleicht vermutet werden könnte, ausschließlich im IT- oder technologischen Bereich. Schon heute bietet der Markt eine Vielzahl technischer Lösungen, die es dem Endverbraucher ermöglichen seine Rollläden, Lichtsysteme oder auch Türschlösser digital zu steuern.

Schwierig wird es allerdings, wenn diese Komponenten von unterschiedlichen Herstellern stammen und miteinander kompatibel sein sollen. In der Vergangenheit haben die Hersteller versucht möglichst geschlossene Systeme auf den Markt zu bringen, um die eigenen Absatzahlen zu steigern. Inzwischen lässt sich aber ein gegenläufiger Trend feststellen. Viele Hersteller öffnen ihre Systeme für andere Anbieter und Plattformen, um eine möglichst breite Kompatibilität herzustellen.

Neue Geschäftsmodelle - Höherer Mehrwert für den Endkunden

Trotz der immer geringeren technischen Barrieren hat sich der Smart Home & Living Markt bisher noch zu keinem Massenmarkt entwickelt. Dies liegt mitunter daran, dass die bisherigen Nutzungsmöglichkeiten der neuen Technologien noch sehr beschränkt sind. Denn es fehlen noch immer die geeigneten Geschäftsmodelle, um die gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale digitalisierter Häuser vollends auszunutzen. Mit Hilfe von diesen Geschäftsmodellen könnten schon heute neue Chancen für Unternehmen wachsen, höhere Umsätze und Gewinne zu erzielen. Dabei ist es wichtig, die Perspektive des Endkunden nicht zu vernachlässigen. Denn nur wenn dieser entsprechende Mehrwerte erkennt, wird er bereit sein in Technologien und Dienstleistungen im Bereich Smart Home & Living zu investieren.

Für die Entwicklung dieser neuen Geschäftsmodelle ist es wichtig viele unterschiedliche Sichtweisen, Ideen und damit auch Akteure in den Prozess miteinzubringen. Dies gilt sowohl für Branchen, die direkt mit der Thematik konfrontiert sind, wie Handwerksbetriebe, Planer, Architekten, Wohnungsbauunternehmen oder Pflegedienstleister, als auch für Unternehmen, die eher selten mit Smart Home & Living in Verbindung gebracht werden, wie z.B. Designer, Werbeagenturen oder Einzelhandelsunternehmen.

Cluster-Initiativen als wichtige Partner

Somit sind Cluster-Initiativen bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen im Bereich Smart Home & Living äußerst relevant, denn es braucht eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure aus verschiedensten Bereichen und Themenfeldern. Cluster-Initiativen können zum einen ihre eigenen Mitglieder auf die Möglichkeiten der Förderung aufmerksam machen und interessierte Unternehmen von einer Teilnahme überzeugen. Zum anderen können sie aber auch das Themenfeld Smart Home & Living nutzen um ihren Mitgliedern Zugang zu anderen Cluster-Initiativen zu ermöglichen. Gerade zur Gewinnung von Branchen und Sektoren, die derzeit vielleicht noch keinen Bezug zu Smart Home & Living haben, sind Cluster-Initiativen ein wichtiger Intermediär, um neue Ideen und Sichtweisen für dieses Themenfeld zu gewinnen. Durch diese breite Fächerung der Thematik können neue Impulse in die Förderprojekte mit einfließen.

Außerdem können sich die Cluster-Initiativen aktiv in die Projekte mit einbringen und so von den hier gemachten Erfahrungen profitieren. Denn die Entwicklung von Geschäftsmodellen ist ein interessantes Aufgabengebiet für Cluster-Initiativen und bietet große Potentiale neue Services für die eigenen Mitglieder aufzubauen. Allerdings ist die gemeinsame Entwicklung von Geschäftsmodellen keine einfache Aufgabe. Denn Konkurrenten und Mitbewerber müssen hier in den Kernbereichen ihrer Wertschöpfungsketten, also der Grundlage ihres wirtschaftlichen Erfolges, zusammenarbeiten. Somit werden die Erfahrungen, die in den Förderprojekten gesammelt werden können, auch im Kontext anderer Branchen und Sektoren äußerste hilfreich sein.

Weitere Informationen

Cluster- und Netzwerkmanager sowie Wirtschaftsförderer können interessierte Akteure gerne über die Ausschreibung und die Möglichkeiten der Teilnahme informieren. Zudem würde eine aktive Unterstützung des Förderprogramms die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle auch inhaltlich weiter voranbringen.

Ansprechpartner/-in
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
Edith Köchel
Schlossplatz 4 / Neues Schloss
70173 Stuttgart
Telefon
+49 711 123-2240
Telefax
+49 711 123-2145
E-Mail
edith.koechel(at)mfw.bwl(dot)de
Zitat
Dr. Barbara Steiner
Dr. Barbara Steiner (Bruderhausdiakonie):

"Die Herausforderungen im Bereich Smart Home & Living liegen nicht nur in der Technologie selbst, sondern auch in der Frage, wie diese passgenau mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammengebracht und sinnvoll eingesetzt werden kann. Daher versucht das Bruderhausdiakonie mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung neue Dienstleistungsmodelle auf Grundlage des digitalisierten Hauses zu entwickeln und zu erproben."