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Akteure des Phytopharma-Sektors im Donauraum vernetzen sich

Anlässlich des Phytopharma Days am 5. Dezember 2017 in Stuttgart haben sich knapp 50 Akteure des Phytopharma-Sektors aus dem Donauraum getroffen. Neben interessanten Einblicken in die Situation der Sammler und Anbauer von Heilpflanzen in Deutschland, Polen und Rumänien gab es Vorträge baden-württembergischer Unternehmen. Abschließend wurde erörtert, inwieweit sich Wissenschaft und Wirtschaft in diesem Themenfeld im Donauraum zukünftig weiter vernetzen können.

Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführung der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, begrüßte die rund 50 Akteure des Phytopharma-Sektors. © BIOPRO

Die gemeinsame Veranstaltung der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH und des Interreg DTP Projekts DanuBioValNet mit Unterstützung durch die Hochschule für Forstwissenschaft Rottenburg hatte das Ziel, Akteure des Phytopharma-Sektors im Donauraum zusammenzubringen. Eingebettet in eine Informationsveranstaltung zu diversen Themen wie dem Anbau von Heilpflanzen bis zur Entwicklung neuer Phytopharmazeutika konnten sich die Teilnehmer einen breiten Überblick über diesen Wirtschaftszweig verschaffen. Darüber hinaus bot sich die Möglichkeit zu diskutieren, wie dieses Themenfeld im Donauraum zukünftig weiterentwickelt werden kann. Die Herstellung von Medikamenten auf Basis von Heilpflanzen hat in Baden-Württemberg eine lange Tradition. Viele der hier etablierten Unternehmen sind bereits vor vielen Jahrzehnten gegründet worden und haben die Grundlage geschaffen, dass ein Großteil der europäischen Wertschöpfung im Bereich Phytopharmazeutika im Südwesten Deutschlands erfolgt.

Dr. Sabrina Weisenburger von der Firma Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG erläuterte unter anderem in ihrem Vortrag, dass die Entwicklung neuer Medikamente sich über einen langen Zeitraum von bis zu zehn Jahren erstrecken kann. Ralf Kunert, Geschäftsführer der naturamus GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der WALA Heilmittel GmbH, erläuterte in seinem Vortrag, warum es dem Unternehmen sehr daran gelegen ist, den Anbauern ihrer Heilpflanzen faire Bedingungen zu gewährleisten. Dr. Florin Pacurar aus Rumänien stellte in seinem Vortrag eine bereits seit vielen Jahren währende Kooperation zwischen der Firma Weleda AG und weiteren Partnern zur kontrollierten Wildsammlung von Arnika in Rumänien vor. So stellte sich als Gemeinsamkeit der Vortragenden heraus, dass die phytopharmazeutische Wertschöpfung durch langjährige Kooperationen geprägt ist. Auch die Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Rohstoffherkunftsländern wird aktiv gefördert.

Basierend auf den vormittags gewonnenen Erkenntnissen tauschten sich die Teilnehmer nachmittags intensiv dazu aus, wie sich Wissenschaft und Wirtschaft im Donauraum zukünftig besser vernetzen können. "Der Phytopharma Day ist der Startpunkt für eine verstärkte Kooperation aller Länder im Donauraum mit dem Ziel, den Wirtschaftszweig Phytopharma und Naturkosmetik unter den Aspekten der Bioökonomie zukünftig ganzheitlich zu bearbeiten", so Prof. Dr. Kindervater abschließend in seinem Ausblick.

Quelle: BIOPRO