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Deutsche Spitzencluster-Delegation in Kanada

Eine deutsche Delegation aus Vertretern von Spitzenclustern, Forschungscampus und Internationalisierungsprojekten nahm unter Leitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, organisiert vom Projektträger Jülich, an der internationalen TCI-Konferenz in Toronto, Kanada, verbunden mit einem Matchmaking mit kanadischen Clustern teil.

Delegationsmitglieder aus Deutschland; Quelle: microTEC Südwest
Delegationsmitglieder aus Deutschland; Quelle: microTEC Südwest

Am Vortag der Konferenz besuchte die Delegation das Deutsche Generalkonsulat Toronto und wurde dort durch Beiträge des Generalkonsuls Thomas Schultze sowie Thomas Beck von der dortigen Außenhandelskammer über die politische und wirtschaftliche Lage Kanadas informiert.

Der erste Konferenztag stand unter dem Motto "Experience" und die Teilnehmer konnten sich in unterschiedlichen Besuchstouren über Themen wie Advanced Manufacturing, Emerging Tech, Health usw. informieren. Dr. Neuy von microTEC Südwest nahm an der Exkursion zu verschiedenen Health-Standorten teil, darunter die JLABS @ Toronto, dem ersten Johnson and Johnson Wissenschaftsinkubator außerhalb der USA. Die JLABS sind Teil des so genannten MaRS Discovery District, einem der größten Innovation Hubs und Eckpfeiler des "Toronto Region Human Health and Sciences Clusters". Im CCRM (Centre for Commercialization of Regenerative Medicine), einer Public-Private-Partnership wird am Transfer von Therapien basierend auf regenerativen Medizin aus dem Labor in die Anwendung gearbeitet. Ein neuer Reinraum unter GMP-Bedingungen (Good Manufacturing Practice/Gute Herstellungspraxis, abgekürzt GMP) steht kurz vor der Eröffnung. Besonders nah an die Forschung kamen die Gäste beim University Health Network (UHN), Kanadas größter Universitätsklinik. Dort wurden eindrückliche Forschungsergebnisse der Stammzellforschung präsentiert, wie z.B. die gerichtete Differenzierung humaner embryonaler Stammzellen als auch pluripotenter Stammzellen in funktionale Zellen für z.B. die Insulinproduktion, als Herzmuskel- oder spezielle Herzschrittmacherzellen Besonders beeindruckend war das weltweit erste System zur Ex-Vivo-Lungenperfusion, in dem die Lunge außerhalb des Körpers am Leben gehalten wird, um sie zu überprüfen, ggfs. zu behandeln und zu reparieren, bevor sie transplantiert wird. Das Setting erinnerte dabei ein wenig an Frankensteins Labor, mit einer atmenden Lunge unter einer Käseglocken-artigen Glasabdeckung, angeschlossen an die Perfusion.

Am zweiten Konferenztag "Engage" präsentierten internationale Experten Vorträge zu Clusterstrategien, Mobilisierung von Talenten sowie cluster-bezogenen Regionalstrategien für Innovation und Wachstum, die in Paneldiskussionen weiter vertieft wurden. Der kanadische Innovationsminister Navdeep Bains, mehrere Vertreter der kanadischen Supercluster, die ganz aktuell mit ihrer Implementierung im Rahmen einer kanadischen Förderung starten sowie europäische Experten wie der EU-Botschafter in Kanada Peteris Ustubs, Werner Pamminger, Business Upper Austria, sowie Christine Neuy, microTEC Südwest als Vertreterin der deutschen Spitzencluster, diskutierten über die Ziele und die Herausforderungen der neuen fünf kanadischen Supercluster zu den Themen OCEAN, SCALE.AI, Next generation manufacturing, Protein industries und Digital technology.

Der dritte und letzte Konferenztag "Engage" startete für die deutsche Delegation mit einem Matchmaking mit den 5 kanadischen Superclustern. Für microTEC Südwest ergeben sich daraus Anknüpfungspunkte zu mehreren Clustern, wie Ocean für Sensorik zur Überwachung der Meere oder Kommunikationslösungen unter Wasser, Advanced Manufacturing für Themen wie Machine Learning, IoT und additive Fertigung, Digital technology im Kontext digitaler Zwilling, aber auch Virtual, Augmented und Mixed Reality. Das aktuelle Topthema Künstliche Intelligenz bildet der Supercluster SCALE.AI ab. Für mögliche Kooperationen muss noch etwas Geduld aufgebracht werden, da die Cluster sich derzeit noch formieren. Interessenten an Kontakten zu Kanada sind herzlich eingeladen, sich mit microTEC Südwest in Verbindung zu setzen.

Quelle: microTEC Südwest