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Elektromobilität auf der Überholspur

Die Region Heilbronn-Franken zu einer Modell-Region der Elektromobilität zu machen, das ist das Ziel des neuen Vereins, in dem sich jetzt alle dafür wichtigen Akteure zusammengefunden haben. Künftig sollen hier die elektromobilen Kompetenzen der Region aus Forschung, Entwicklung, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Medien und Öffentlichkeit gebündelt werden, um einen wesentlichen Beitrag zu einem öffentlich breit akzeptierten System Elektromobilität zu leisten. Am 1. Februar 2017 fand dazu der offizielle Gründungsauftakt am Energiestandort Heilbronn statt.

Elektromobilität – das ist weit mehr als Elektroauto fahren. Dazu gehören zuverlässige und bezahlbare Verkehrskonzepte, eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur, die Vernetzung mit anderen Fortbewegungsmitteln wie mit dem ÖPNV und mit Car- und Bike-Sharing-Modellen. Auch die Förderung von technischen und strukturellen Innovationen, kundenfreundliche Bezahlmodelle und attraktive Wohnbaulösungen sind wichtige Komponenten eines zukunftsfähigen Gesamtsystems. „Dies in der gesamten Region voranzutreiben und sich dafür optimal zu vernetzen, dafür bietet der Verein eine ideale Plattform“, ist sich der Vorstand, bestehend aus Thomas Peter Müller (NHF Netzgesellschaft Heilbronn-Franken mbH der ZEAG Energie AG), Michael Groß (Landratsamt Heilbronn) und Professor Dr. Ing. Andreas Daberkow (Hochschule Heilbronn), einig.

Folgende wesentliche Partner konnten als Gründungsmitglieder gewonnen werden:

  • Stadt Heilbronn,
  • Landratsamt Heilbronn,
  • Stadtsiedlung Heilbronn GmbH,
  • Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken,
  • Handwerkskammer Heilbronn-Franken,
  • Hochschule Heilbronn,
  • ZEAG Energie AG
  • NHF Netzgesellschaft Heilbronn-Franken mbH

Warum ist es wichtig, dass sich die Stadt Heilbronn in einen Verein einbringt, der sich dem Thema Elektromobilität widmet? Für die Stadt Heilbronn ist die Elektromobilität ein wichtiges Thema der Verkehrsplanung und des Klimaschutzes. Daher ist ihr die Vernetzung mit anderen Beteiligten wichtig. „Durch den regionalen Zusammenhang gehen wir davon aus, dass Projekte und Ideen nicht nur in Heilbronn enden, sondern in die Region ausstrahlen bzw. von der Region nach Heilbronn strahlen“, so Oberbürgermeister Harry Mergel. Sein Wunsch ist die Etablierung der Region als Referenzregion für Elektromobilität.

Für das Landratsamt Heilbronn sind Mobilität und Verkehr wesentliche Elemente unserer Lebenswirklichkeit, die zudem bezahlbar, aber auch umweltfreundlich sein soll. Landrat Detlef Piepenburg: „Mobilität war schon immer ein großes Thema für unseren Landkreis. Es ist uns deshalb auch sehr wichtig, den Verkehr der Zukunft aktiv mitzugestalten.“

Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken (IHK) betrachtet Elektromobilität als eines der wichtigsten Zukunftsthemen für die Region. Professor Dr. Dr. h.c. Harald Unkelbach: „Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken ist in besonderem Maße durch die Automobilproduktion geprägt. Die Auswirkungen einer zunehmenden Elektrifizierung der Mobilität werden für die regionale Wirtschaft daher besonders stark sein.“ Die IHK möchte daher das Thema Elektromobilität forcieren und die Unternehmen der Region sensibilisieren.

Die Handwerkskammer Heilbronn-Franken lenkt den Fokus auf das Thema Kundenakzeptanz. Denn, so erklärt ihr Präsident Ulrich Bopp: „Um die Elektromobilität für die breite Bevölkerung interessant und zugänglich zu machen, muss insbesondere die Infrastruktur von Ladestationen ausgebaut werden. Hier kann das Handwerk mit anpacken und dafür sorgen, dass Fahrer von E-Fahrzeugen stets eine Zapfsäule in ihrer Nähe finden.“ Mit einem Augenzwinkern bezeichnet er das Handwerk „gerne auch als offiziellen Ausrüster der Energiewende“.

Der Stadtsiedlung Heilbronn GmbH als kommunale Wohnbautochter der Stadt Heilbronn steht seit 160 Jahren für einen sozial und ökologisch vertretbaren Wohnungsbau. Seit 2012 hat die Stadtsiedlung Elektrofahrzeuge für den täglichen Einsatz angeschafft, um einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase zu leisten. „Mit der Unterstützung des Vereins möchte die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH ihren Teil dazu beitragen, Berührungsängste gegenüber Elektrofahrzeugen abzubauen und alternativen Antriebsformen in der Region zum Durchbruch zu verhelfen“, erläutert Robert An der Brügge, Geschäftsführer der Stadtsiedlung Heilbronn.

Die Hochschule Heilbronn hat sich bereits früh mit dem Thema Elektromobilität in der Region beschäftigt. So wurden im Rahmen des Forschungsprogramms „Elektromobilität im ländlich-urbanen Raum“ durch den Studiengang Automotive Systems Engineering der Hochschule praktische Erfahrungen gesammelt. Jetzt geht es darum, mit den gewonnenen Erkenntnissen die Elektromobilität in der Region zu fördern. Professor Dr. Ing. Andreas Daberkow von der Hochschule Heilbronn: „Als Gründungsmitglied möchte ich die Hochschule mit den anderen Vereinsmitgliedern enger vernetzen und Studierende als Teil einer Lösung von Mobilitätsproblemen mit einbringen.“

Als regionaler Energieversorger setzt sich die ZEAG Energie AG für einen nachhaltigen, verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und eine effiziente Energienutzung ein. Der Einsatz umweltfreundlicher und klimaschonender Fahrzeuge hat daher eine hohe Bedeutung. Vorstand Eckard Veil: „Wir glauben an die Elektromobilität als Zukunftstechnologie. Daher haben wir schon frühzeitig Elektrofahrzeuge angeschafft, eine Ladeinfrastruktur in unserer Region aufgebaut und im Rahmen des Heilbronner CarSharing-Projektes nachhaltige Mobilität erlebbar gemacht. Durch unseren Einsatz im Verein wollen wir helfen, Elektromobilität in unserer Region zu etablieren.“

Die NHF Netzgesellschaft Heilbronn-Franken mbH (NHF) betreibt das Stromnetz im Versorgungsgebiet der ZEAG Energie AG. Damit die NHF auch zukünftig Bestwerte beim Thema Versorgungssicherheit erzielen kann, beschäftigt sie sich bereits heute mit den Stromnetzen der Zukunft. Geschäftsführer Thomas Peter Müller: „Wir bereiten uns darauf vor, dass die Elektromobilität zukünftig als wesentlicher Baustein des energiewirtschaftlichen Gesamtsystems Einfluss auf die Planung und den Betrieb der intelligenten Stromnetze haben wird. Mit Hilfe des Vereins möchten wir Antworten auf die neuen Herausforderungen finden.“

Quelle: e-mobil BW