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Forscher präsentieren der Industrie bei "Marktplatz" Leichtbau-Innovation "Made in BW"

Elektro-Autos aus 3D-Druck-Bauteilen, die mit großer Reichweite und Dynamik autonom durch auf Nachhaltigkeit ausgelegte Städte manövrieren. Verbindungen neuartiger Materialien nach dem Vorbild der Natur, durch die Flugzeuge effizienter und weiter fliegen. Häuser und Brücken, bei denen nur noch wenig Beton zum Einsatz kommt und die sich komplett recyceln lassen. Produktionsprozesse, die auf individuelle Kundenwünsche reagieren und komplett digital sind.

Eine grundlegende Prämisse hierfür ist Leichtbau - also die Reduktion von Gewicht und Material. Mit welchen neuartigen Ideen und technologischen Umsetzungen Ressourcen eingespart und der Wert von Produkten für den Kunden erhöht werden können, demonstrierten Forscher und Industriepartner aus Baden-Württemberg am Dienstag (31. Januar 2017) beim "Marktplatz Leichtbau - Zukunft gemeinsam gestalten" in Ludwigsburg.

Leichtbau sichert Jobs und Wettbewerbsfähigkeit

Mit dem Überblick über aktuelle Forschungsprojekte im Leichtbau fördert die Leichtbau BW GmbH den Wissenstransfer in die Industrie. Dafür wählten die Organisatoren des Events ein neuartiges Veranstaltungsformat. Auch die außergewöhnliche Location im Kreativraum des ehemaligen GETRAG-Areals unterstützte den Austausch zwischen den rund 100 Teilnehmern, von denen 60 Prozent aus der Industrie kamen.

"Der Marktplatz ist ein Aushängeschild für die Innovationskraft der Forschung und ihrer Industriepartner in Baden-Württemberg im Leichtbau", führte der Geschäftsführer der Leichtbau BW GmbH, Dr. Wolfgang Seeliger, an. Diese gelte es nun, in die Industrie zu transferieren, um die "enormen wirtschaftliche Potenziale und Jobperspektiven" für das Land zu heben. Hierfür biete der "Marktplatz Leichtbau" mit seinem neuen Format eine Plattform als Zukunftsforum.

Spektrum reicht vom Materialien-Mix bis zu neuen Verkehrssystemen

"Nachhaltigkeit und damit die Entkopplung des wirtschaftlichen Wachstums vom Ressourcenverbrauch ist der Weg, der uns in die Zukunft führt", schrieb Baden-Württembergs Forschungsministerin Theresia Bauer anlässlich der Veranstaltung. Von der Natur lasse sich lernen, wie man Vielfalt und Wachstum mit begrenzten Ressourcen realisiere. Bauer: "In der Wirtschaft ist es wie in der Natur: Auch hier bedarf es der kreativen Bandbreite, damit das entstehen kann, was sich als bester Ansatz durchsetzt. Das Land Baden-Württemberg engagiert sich mit der Förderung des Leichtbaus für die Entstehung dieser Vielfalt." Unternehmensgründungen spielten in diesem Zusammenhang eine ganz wichtige Rolle, so die Ministerin.

Auf der Veranstaltung präsentierten sich in kurzen Vorstellungsrunden verschiedene vom Land geförderte Leichtbau-Projekte - etwa zur wirtschaftlichen Herstellung sogenannter hybrider Bauteile, dem punktförmigen Verbinden von Sandwichstrukturen oder der Serienfähigkeit additiver Drucktechnologien durch metallische Halbzeuge. Vertreten waren auch Projekte zu Potenzialen von Leichtbauprodukten in der Bauindustrie sowie zur Entwicklung eines Fahrzeugkonzepts für einen kleinen Stadtbus in einem haltestellenlosen Quartiersbussystem.

Land fördert Leichtbau mit über 50 Millionen Euro

Zeit zur eingehenden Diskussion der Projektideen und deren Entwicklungspotenziale gab es an Marktständen in der Lernfabrik. Vertreter aus der Industrie erhielten dabei Impulse zu verschiedenen Leichtbau-Themen. Neue Ideen und Aktivitäten zur Zukunft des Leichtbaus entwickelten die Teilnehmer abschließend an Thementischen in einer Zukunftswerkstatt Leichtbau.

Auf positive Resonanz bei den Teilnehmern stieß der Veranstaltungsort in einem neuen Zentrum für innovatives Lernen am Gründungsstandort des Getriebeherstellers GETRAG. Nach dem Weggang des Industrieunternehmens haben sich dort mehrere Start-Up-Unternehmen aus der Kreativbranche angesiedelt, die bereits mehrere preisgekrönte Projekte entwickelten.

Quelle: Leichtbau BW