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Funktionale menschliche Gewebe aus dem Drucker – Experten diskutieren Wunsch und Wirklichkeit

Auf dem ersten 3D-BioNET-working-event am 18. Juli 2018 in Freiburg im Breisgau trafen sich rund 60 Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie und Medizin, um die aktuellen Entwicklungen, Möglichkeiten und Hindernisse im Bereich 3D-Bio-Druck zu diskutieren.

Was genau ist 3D-Bio-Druck?

Die Komplexität des Themas zeigt sich in der Breite der erforschten und diskutierten Themen: Das Spektrum reicht von Biotinten über regulatorische Anforderungen, den Anforderungen an die Software, Hardware und die Druckprozesse bis hin zu den Anwendungsszenarien "Organ-on-Chip" sowie Knochen- und Knorpel-Ersatzgewebe.

Derzeit entwickelt sich das digitale Drucken von künstlichem Gewebe (engl. "3D-Bio-Printing") zu einer vielversprechenden Technologie zur Erzeugung lebender, künstlich hergestellter Gewebe für die Forschung in den Lebenswissenschaften sowie für Anwendungen in der regenerativen Medizin, weit über die Möglichkeiten der konventionellen Gewebeersatzforschung (engl. "Tissue Engineering") hinaus. Im Gegensatz zu herkömmlichen, kommerziell verfügbaren 3D-Druckverfahren, die inzwischen als industrielle Fertigungsmethoden etabliert sind, ist 3D-Bio-Printing viel komplexer: Beim digitalen Drucken von lebendem Gewebe und (Mikro-) Organmodellen gilt es, eine große Vielfalt an lebenden Zellen an verschiedenen Biomaterialien wie z.B. Hydrogele oder Biopolymere sowie eine Vielzahl verschiedener Verarbeitungs- und Druckverfahren zu beherrschen. Nicht zuletzt müssen für klinische Anwendungen auch strenge regulatorische Anforderungen berücksichtigt werden.

Expertise kompakt am Standort Freiburg

Ziel der Veranstaltung war es, Experten aus ganz Deutschland zu vernetzen, die aktuellen Entwicklungen, Möglichkeiten und Hindernisse im Bereich 3D-Bio-Druck zu diskutieren und gemeinsame Ideen zu entwickeln. Durch die Thementische im Foyer wurde dem in den Pausen des hervorragend besetzten Vortragprogramms ausreichend Rechnung getragen. Der Teilnehmerkreis umfasste zu gleichen Teilen Forschende an Universitäten, Unikliniken und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmensvertreter aus den Bereichen des Tissue Engineerings, der Mikrofluidik, Hard- und Software aber auch der Innovationsförderung.

Eine Zeitreise zu aktuellen Anwendungen des 3D-Bio-Drucks

Prof. Dr. Rolf Mülhaupt, Direktor des Institutes für Makromolekulare Chemie und geschäftsführender Direktor des Freiburger Materialforschungszentrums FMF der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, führte als Vorreiter der Technologie in seinem Leitvortrag die Zuhörer als Zeitreise von den Anfängen des konventionellen 3D-Drucks und des Bio-Printings bis hin zu heutigen Entwicklungen und einem Ausblick.

Die Veranstaltung wurde von microTEC Südwest e.V. organisiert und durchgeführt. Der Spitzencluster koordiniert das 3D-Bio-Net-Projekt.

Quelle: microTEC Südwest