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KEFF Donau-Iller startet offiziell den Geschäftsbetrieb

Nachdem der operative Betrieb bei der Regionalen Kompetenzstelle Energieeffizienz Region Donau-Iller (KEFF) bereits seit einigen Monaten läuft, wurde am 7. März im Beisein von Helmfried Meinel, Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energieeffizienz, der offizielle Startschuss gegeben.

"Um Potenziale auszuschöpfen, dürfen wir an Systemgrenzen nicht Halt machen", betonte der Meinel in seiner Rede vor den etwa 80 Gästen in den Räumlichkeiten der IHK Ulm. "Projekte wie KEFF, die insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen unterstützen, werden dringend benötigt, um die Klimaschutzziele erreichen zu können", so Meinel. Die Energiewende sei Innovationstreiber und Chance für die Wirtschaft, neue Geschäftsfelder zu generieren.

Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, stellte in seinem Beitrag die Bedeutung der Energieeffizienzsteigerung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ebenfalls heraus. Er wies darauf hin, dass sich diese Maßnahmen rechnen müssen, um die Firmen in der wirtschaftsstarken und stark industriell geprägten Region Donau-Iller halten zu können.

Dr.-Ing. Hannes Spieth, Geschäftsführer der Landesagentur Umwelttechnik BW, betonte in seinem Vortrag die Vielzahl möglichen Einsparpotenziale in Unternehmen durch Energieeffizienz. Gleichzeitig betonte er, dass diese Potenziale derzeit noch nicht ausreichend genutzt werden. "Es gilt für die Akteure der KEFF, Brücken zwischen Unternehmen und Beratern zu bauen und damit die Steigerung der Energieffizienz durch Beratung und schlussendlich umgesetzte Maßnahmen voran zu treiben", fasste Hannes Spieth seinen Vortrag zusammen. Umwelttechnik BW führt die zentrale Koordinierungsstelle des KEFF-Projekts.

Der KEFF-Effizienzmoderator Region Donau-Iller und Organisator der Auftaktveranstaltung, Dr. Mustafa Süslü, beschrieb die Leistungen und Ziele seiner Arbeit. Der dabei als optimales Werkzeug anstehende KEFF-Check vor Ort im Unternehmen ermögliche eine ganzheitliche Sensibilisierung zum Thema Energieeffizienz. Themen wie technische Gebäudeausrüstung und Beleuchtung spielten ebenso eine Rolle wie Produktionsprozesse, Querschnittstechnologien und organisatorische Maßnahmen.

Nach der Vorstellung der Grundzüge der KEFF folgten Vorstellungen von Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen. Wolfgang Sailer von der Candilux GmbH veranschaulichte in seinem Vortrag die Vorteile energieeffizienter LED-Beleuchtungssysteme. Er ging auf lichttechnische Grundlagen ebenso ein wie auf die einzelnen Elemente der Beleuchtungsplanung in industriell genutzten Hallen.

Roland Mäckle, Geschäftsführer der regionalen Energieagentur Ulm, griff das Thema Sanierungsmaßnahmen für energieeffiziente Gebäude im Nichtwohnbereich auf. In einem kurzen Abriss stellte er aktuelle Programme wie das Klimaschutzkonzept Ulm vor und gab einen Überblick über die Novellierungen der Normen und Gesetze mit Fokus auf die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Wärme-Gesetz.

Drei Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich energieeffiziente Gebäude boten ebenfalls Einblick in umgesetzte Energieeffizienzmaßnahmen. Markus Matulke von der Eduard Merkle GmbH & Co. KG rechnete vor, welche Kosteneinsparungen durch die Implementierung einer Lastensteuerung auf Basis von Kontrollsystemen erreicht werden können. Günter Dieckmann von der Firma Rehm Thermal Systems GmbH präsentierte den ganzheitlichen Ansatz zur Umsetzung der Energieeffizienz in seinem Unternehmen. Die Maßnahmen decken ein breites Spektrum ab und beinhalten sowohl die Substitution der Fertigungshallenbeleuchtung, eine Optimierung der Druckluftversorgung, Wärmerückgewinnung im Fertigungsbereich und die energetische Optimierung der Maschinen. Der Geschäftsführer der Energieagentur Biberach, Michael Maucher, präsentierte ein Praxisbeispiel der Elektro Kessler GmbH. Beim Neubau des Fachbetriebs wurde ein allumfassendes Energiekonzept umgesetzt. Dies beinhaltet unter anderem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine automatische Beleuchtungssteuerung der Bürogebäude sowie eine Photovoltaikanlage als entscheidenden Faktor bei der Organisation des Spitzenlastmanagements.

Abschließend stellte Arno Maier von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH in seinem Beitrag Förderprogramme wie das Klimaschutz-Plus Programm und das Förderprogramm ECOfit/Umweltmanagement im Konvoi vor. Zielführende Förderprogramme des BAFA, der KfW und der L-Bank wurden ebenfalls thematisiert.

Vor der eigentlichen Eröffnungsveranstaltung führten die Beteiligten der KEFF Region Donau-Iller mit ihren Partnern bei einem Pressegespräch in das Projekt des Landes Baden-Württemberg und der Europäischen Union ein und standen den geladenen Journalisten Rede und Antwort.

Quelle: Umwelttechnik BW