ln künstlichen Welten wandeln. Virtuelle Realität: Firmen nutzen 3D-Technologie um Projekte anschaulich zu machen
Wenn Kunden virtuell um ihr Projekt gehen können, lässt sich viel besser zeigen, was am Ende des Auftrags in den Werkshallen stehen soll - diesem Ansatz folgt zumindest das "Packing Valley". In Schwäbisch Hall eröffnete der Verein nun ein Virtual Reality Center, welches genau dieses ermöglicht. "Ein dreidimensionales Bild sagt mehr als tausend Worte", betont Bernd Bansen, Chef der Hansen Gruppe und Vorsitzender des Packaging Valley.
"Noch begeistert und überrascht dies die Kunden"
Im Solpark können die Mitglieds firmen nun auf hohem technischem Niveau zum Beispiel ihre CAD-Daten aus der Konstruktion in ein drei dimensionales Abbild verwandeln lassen und mit Hilfe von 3D-Brillen und dem großen Wandbildschirm in Originalgröße um die Maschine gehen. Dies geschieht nach einem ganzheitlichen Ansatz "in Zusammenarbeit mit der Konstruktion, mit IT, mit Monteuren".
Für rund 2000 Euro pro Tag kann das VR-Center auch von Firmen an gemietet werden, die nicht Mitglied des Packaging Valleys sind. "Technik und Personal inklusive", sagt Kurt Engel, Geschäftsführer des Vereins. Zwar sei es noch zu früh, eindeutige Prognosen zu treffen, aber der vor läufige Projektzeitraum von drei Jahren soll ausgeweitet werden. Engel ist optimistisch, dass sich das VR Center durch Kundenprojekte selbst tragen kann. "Schon jetzt bin ich relativ sicher, das wir die nötige Auslastung in einem halben Jahr etwa haben werden", bekräftigt Engel.
VR-Anwendungen an sich sind da bei nichts Neues. Sabine Gauger, verantwortlich für Marketing beim Schwäbisch Haller Verpackungsmaschinenhersteller Optima: "Wir haben das 2011 gestartet mit Marketingnutzung, das heißt ganz konkret, wir haben auf Messen Maschinen virtuell gezeigt, die wir nicht auf der Messe vor Ort hatten." Optima will die Technologie in Zukunft auch in die Konstruktion und die Prozesse zu implementieren "einfach um schneller vorwärts zu kommen, die Dinge anschaulicher zu machen, Serviceschulungen durchzuführen und die Kunden mit einzubinden". So können zum Beispiel Zugänglichkeitsstudien sehr leicht realisiert wer den. Diese werden dem Kunden aktuell noch über Holzmodelle näher gebracht. Weitere Anwendungen für die VR-Technologie seien zum Beispiel die ergonomische Situation des Bedieners oder auch sein Sichtfeld.
Für Melchior Gentner, Regionaldirektor Süd-West bei Heitec, ist der momentane Stand der Technik je doch erst der Anfang: Wichtig sei das Zusammenbringen der Konstruktions- und vor allem der Steuerungsdaten der Maschine im virtuellen Raum. "Eine Maschine wird durch verschiedene Antriebe bewegt. Genau diese Software wird in Zukunft dazu benutzt werden, die Maschine auch virtuell zum Laufen zu bringen." Bislang funktionieren Bewegungen im virtuellen Raum noch über Animationen, die zuvor festgelegt sind und auf keine Veränderungen in der 3D-Welt reagieren. Heitec will Mitte 2016 eine Lösung für die Implementation erarbeitet haben.
Trotzallem bewegen sich die Unternehmen in der Region, die Virtual Reality nutzen, an forderster Front der Innovation: "Noch ist die VR Technologie nichts, was der Kunde erwartet. Noch begeistert und überrascht dies die Kunden. Diesen Marktvorsprung nutzen wir gerne, wir wollen Technologieführer sein", sagt Sabine Gauger.
Quelle: Marius Stephan, Haller Tagblatt vom 26.01.2016