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Minister Peter Hauk verleiht Klimaschutzpreise für kommunale Holzverwendung in Baden-Württemberg

Die Gemeinde Frickingen sowie die Städte Leutkirch und Wangen im Allgäu wurden von Forstminister Hauk für ihr politisches Engagement für den Klimaschutz durch den nachhaltigen Einsatz der Ressource Holz ausgezeichnet. Erstmalig wurde hierbei auch der Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg, eine Laube für den öffentlichen Raum, für die Initiative Holzkompetenz³ vergeben. Die Preisverleihung des von proHolzBW maßgeblich organisierten Wettbewerbs fand am 2. Juni 2017 mit über 60 Gästen im Leichtbauinstitut der Universität Stuttgart statt.

Preisübergabe Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg an die Initiative Holzkompetenz³ - ein Zusammenschluss der Landkreise Heidenheim, Ostalbkreis und Schwäbisch Hall; Quelle: ProHolz BW

In den letzten 150 Jahren ist die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre, die für den Klimawandel verantwortlich sind, stark angestiegen. Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Welche große Bedeutung Kommunen bei der Erreichung dieser Klimaschutzziele haben und welche wichtige Rolle dabei die vermehrte und verantwortungsvolle Holzverwendung spielt, wurde im Rahmen der Preisverleihung des Kommunalwettbewerbs HolzProKlima in Baden-Württemberg 2016/2017 deutlich. Auf der Preisverleihung wurden Städte, Gemeinden und Landkreise ausgezeichnet, die die bewusste politische Entscheidung getroffen haben, durch die vermehrte Verwendung der nachwachsenden Ressource Holz einen Beitrag zum Klimaschutz in ihrer Region zu leisten.

"In Deutschland entlasten der Wald, seine nachhaltige Bewirtschaftung und die Verwendung von Holzprodukten die Atmosphäre jährlich um 126 Millionen Tonnen CO2, das sind 14 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen", erklärte Lars Schmidt, Vertreter der Initiative HolzProKlima. Insgesamt sind 40 Bewerbungen beim Wettbewerbsbüro eingegangen. Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 20.000 Euro wurden von Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie zur Verfügung gestellt. Klima-Champion wurde die Gemeinde Frickingen. Forstminister Peter Hauk ehrte die Gewinner des Kommunalwettbewerbs persönlich und bedankte sich bei den Organisatoren des vom Land geförderten Wettbewerbs: "Der Bedarf an dem klimapositiven Material Holz ist groß, die Verwendungsmöglichkeiten werden durch Innovationen immer vielfältiger."

Die Preisträger des Wettbewerbs

Eine Fachjury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie politischen und kommunalen Entscheidern ermittelte die Preisträger. Bei der Prämierung der drei Hauptgewinner zählte insbesondere ein schlüssiges Gesamtkonzept. Zusätzlich wurde der Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen. "Der Wettbewerb zeigt in vorbildlicher Weise, welche Bedeutung der Baustoff Holz für eine nachhaltige Architektur hat", so Prof. Dr. Werner Sobek, Vorsitzender der Wettbewerbsjury.

Erster Preis

Der Erste Preis wurde der Gemeinde Frickingen von der Jury mit folgender Begründung zugesprochen:

Frickingen - eine Gemeinde auf dem Holzweg Die Gemeinde

Frickingen setzt seit 30 Jahren konsequent auf eine verantwortungsvolle Holzverwendung. Ihr Engagement zur Entwicklung einer "Holzbaukultur" ist in großer Breite und Öffentlichkeit ablesbar und besitzt Vorbildcharakter. Nicht nur in einem schlüssigen Gesamtkonzept, sondern auch in herausragenden oftmals ausgezeichneten Gebäuden manifestiert sich das vorbildliche Engagement. Die Nutzung ihrer eigenen Holzressourcen für den kommunalen Hochbau sowie für die Nahwärmeversorgung sind im Gesamtkonzept eingeschlossen. Ob ein Anbau, eine Sanierung oder die Neubauten von Rathaus, Bauhof, Feuerwehr und Seniorenzentrum - Frickingen zeigt eindrücklich in unterschiedlichen Anwendungsbereichen und in einer nachhaltigen Entwicklung die Möglichkeiten des modernen Holzbaus auf und geht als Vorbild voran.

Das Unternehmen Pfleiderer stellte als Preis einen Gutschein im Gesamtwert von 10.000 Euro für den Klima-Champion zur Verfügung.

Zweite Preise

Aufgrund der hohen Qualität der Bewerbungen, entschied die Jury, dass erstmalig zwei Zweite Preise an die Städte Leutkirch und Wangen vergeben werden sollen.

Sanieren und Bauen mit Holz in Leutkirch im Allgäu

Leutkirch im Allgäu zeigt, dass im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in Holzbauweise gefördert und realisiert wurden. Dieses Engagement wird in gelungener Architektur, moderner Holzbau- und Sanierungstechnik deutlich. Die Stadt zeigt, dass es nicht nur darum geht mit Holz zu bauen, sondern gut mit Holz zu bauen und die Öffentlichkeit zu Themen der Forst- und Holzwirtschaft am konkreten Beispiel vor Ort zu informieren.

Öffentliche Gebäude der Stadt Wangen im Allgäu in Holzbauweise

Die Stadt Wangen überzeugt durch ein schlüssiges Gesamtkonzept, bei dem die eigenen Holzressourcen zu architektonisch schönen Gebäuden verarbeitet werden und Resthölzer eine energetische Verwendung finden. Die Öffentlichkeit wird an Aktionen beteiligt, bei denen die Chancen der Holzverwendung allgemein und ausgehend von der eigenen Kommune kommuniziert werden - weil Vorbilder vorangehen.

Die Unternehmen Klenk Holz und Kronoflooring stellten Preise im Gesamtwert von 7.500 Euro bereit.

Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg

Erstmalig wurde ein Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg vergeben, entwickelt von Prof. Dr. Werner Sobek in Zusammenarbeit mit proHolzBW. Mit diesem Preis würdigte die Jury das außergewöhnliche Engagement der landkreisübergreifenden Initiative Holzkompetenz³ in der Region Ostwürttemberg. Planer, Bauherren sowie Holzbauunternehmer werden an einen Tisch gebracht und in langjähriger Kontinuität zu regional organisierten Veranstaltungen eingeladen, um dort die Chancen und Potenziale des privaten und öffentlichen Holzbaus aufzuzeigen. Dieses Engagement der Landkreise Heidenheim, Ostalbkreis und Schwäbisch Hall hat Leuchtturmcharakter für andere Landkreise und wirkt weit über die Landesgrenzen hinaus. 

Die Initiative HolzProKlima

Die Initiative HolzProKlima ist ein Aktionsbündnis aus 14 Bundesverbänden und Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft. Ziel ist es, der Politik und Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass die Verwendung von Holzprodukten zum Bauen und Wohnen aktiver Klimaschutz ist.

proHolzBW

proHolzBW kümmert sich als Drehscheibe der Netzwerke Forst und Holz um die Förderung der Holzverwendung in Baden-Württemberg. Sie stärkt die Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette und intensiviert die Kommunikation in die Gesellschaft. Kernaufgaben sind die Vernetzung von Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Architekten, Ingenieuren und Kommunen.

Quelle: proHolzBW