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Neue Plattform zeigt Innovationspotenzial der Region Innogator-Tag der TechnologieRegion Karlsruhe mit Fachvorträgen und Fallbeispielen

Wie gestalten Unternehmen Innovation? Welche Trends gibt es in den Innovationszentren? Wo finden mittelständische Unternehmen Cluster und Netzwerke, die sie bei ihren Innovationsaktivitäten unterstützen? Um diese Fragen ging es beim TRK Innogator-Tag. Im Kundencenter der SEW-EURODRIVE in Graben-Neudorf diskutierten Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung über Wege zur Innovation. Das Event wurde am 26. Oktober 2021 per Livestream an rund 100 Teilnehmende übertragen.

Teilnehmende des Innogator Tag
Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Wie gestalten Unternehmen Innovation? Welche Trends gibt es in den Innovationszen-
tren? Wo finden mittelständische Unternehmen Cluster und Netzwerke, die sie bei ihren
Innovationsaktivitäten unterstützen? Um diese Fragen ging es beim TRK Innogator-Tag. Im  Kundencenter  der  SEW-EURODRIVE  in  Graben-Neudorf  diskutierten  Expert*innen aus  Wirtschaft,  Wissenschaft  und  Verwaltung  über  Wege  zur  Innovation.  Das  Event
wurde am 26. Oktober 2021 per Livestream an rund 100 Teilnehmende übertragen.

„Ein High-Performance-Unternehmen ist der Kern für den zukünftigen Erfolg! Wenn man die besten Leistungsergebnisse erzielt, soll eine kreative Zerstörung eingesetzt werden, um den nächsten Quantensprung eines Unternehmens zu  realisieren“, erklärte Johann Soder (COO der SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG) in seinem Impuls-Vortrag über gestei-gerte Wettbewerbsfähigkeit durch permanente Innovationen. Agilität, Lean, Digitalisie-rung und Nachhaltigkeit sind aus seiner Sicht die wichtigsten Komponenten, um eine Or-ganisation fit für die Zukunft zu machen.

Im Lauf der Veranstaltung wurde auch der TRK-Innovationsatlas vorgestellt. Das Portal macht auf www.innogator.de die Innovationsakteure der TechnologieRegion Karlsruhe sichtbar. Es ist ein Instrument des Projekts TRK Innogator NETZ, gefördert vom Land Ba-den-Württemberg. „Wir setzen mit unserer Förderung darauf, dass die Regionen selbst ihre Innovationsnetzwerke optimieren. Damit haben sie die Möglichkeit, ihre Innovati-onssysteme entsprechend den regionalen Gegebenheiten zu verbessern. Mit der Förde-rung  ist  es  uns  gelungen,  dieses  Kreativitätspotenzial  der  Region  zu  heben“,  so  Frank Fleischmann (Leiter Referat Clusterpolitik, regionale Wirtschaftspolitik im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg).

Im  Talk  mit  SWR-Moderatorin  Isabel  Gotovac  lobte  auch  Dr.  Christoph  Schnaudigel (Landrat des Landkreises Karlsruhe) die Bedeutung starker Netzwerke für regionale In-novationen: „Wir brauchen ein starkes Netzwerk von allen, die sich mit den Innovationen beschäftigen. Durch den TRK-Innovationsatlas sehen wir, dass Innovationen nicht nur in den Zentren stattfinden, sondern gerade auch im ländlichen Raum.“ In einer kurzen Einführung stellte Simon Emig (Regionaler Innovationsmanager Techno-logieRegion Karlsruhe GmbH) die Funktionen des TRK-Innovationsatlas vor: Er bietet Filtermöglichkeiten nach Themengebieten und Institutionstyp sowie eine Beschreibung von Kernkompetenzen, Dienstleistungsangeboten oder Produkten. Daneben sind Ansprechpartner*innen  bei  den  Innovationszentren,  Cluster-Initiativen,  Netzwerken  und  Wirtschaftsförderungen in der TechnologieRegion Karlsruhe aufgeführt. Mit diesem Tool erhalten insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) einen Navigator durch die hiesige Innovationslandschaft und Unterstützung bei ihren Innovationsaktivi-täten. „Die TechnologieRegion Karlsruhe zeigt mit dem TRK-Innovationsatlas in umfassender Form die Innovationslandschaft mit ihren Unternehmen, Institutionen und nicht zuletzt den Expertinnen und Experten auf. Mit dem Atlas schaffen wir Transparenz, bringen die richtigen Partner zusammen und beschleunigen so Innovationsprozesse“, sagte Jochen Ehlgötz (Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH).

Spannende Beispiele aus der Praxis boten etwa das HubWerk01, des Digital Hub Region Bruchsal e.V., das als Innovationszentrum Partnerschaften zwischen Start-ups und KMU ermöglicht.  Das Software-Unternehmen ITK Engineering GmbH in Rülzheim testet in sei-nem „Innovation Lab“ neue Produkte mit Partner-Organisationen. Als Beispiel für Cluster und Netzwerke in der TRK wurde RESILIAN vorgestellt, das Netzwerk der innovativen Industriellen des Nordelsass.

In einer abschließenden Fachdiskussion gaben fünf Teilnehmer Einblicke in die Innovati-
onsentwicklung: Dr. rer. pol. Christian Lerch (Leiter des Geschäftsfelds Industrieller Wan-del und neue Geschäftsmodelle bei Fraunhofer ISI) unterstrich, dass sich Innovation nicht nur auf Hightech-Produkte bezieht: „Es braucht dafür auch das Commitment der Beschäf-tigten  und  die  Etablierung  einer  entsprechende  Fehlerkultur.  “Alexander  Fauck  (Ge-schäftsführer der Technologiefabrik Karlsruhe GmbH) warnte, dass es ein längerer Pro-zess sei, agil zu werden. Mittelständler könnten sich hier an der Dynamik von Start-ups orientieren,  die  aufgrund  geringer  Ressourcen  in  vielen  kleinen  Feedback-Schleifen schnell zu Ergebnissen kommen müssten.

Klaus  Günter  (Beauftragter  für  Innovation  und  Technologie  der  Handwerkskammer Karlsruhe) verriet, dass sich Innovationen im Handwerk vor allem auf Produkt, Dienst-leistung und Organisation konzentriere. „Produktinnovation sind dort meist nicht die gro-ßen Würfe wie zum Beispiel 3D-Druck. Aber sie erweisen sich deshalb als wirtschaftlich erfolgreich, weil sie kundengetrieben sind!“ Carsten Kipper (Partner bei Vollack Süd, Vollack Gruppe GmbH & Co. KG) sprach über das digitale Planungsmodul BIM („Building Information Modelling“), das in seiner Baubran-che – mit ihrem chronischen Mangel an Fachkräften und Materialien – den Kunden früher entscheidungsreif mache. Prof. Dr. habil. Klaus-Peter Schulz (Prodekan Forschung der ICN ARTEM Business School Nancy) brachte einige Lego-Figuren mit in die Runde und resümierte: Das Thema Innova-tion wird immer komplexer. Es geht nicht nur um Produkte, sondern um Prozesse und Produkt-Service-Systeme,  verbunden  mit  Emotionen  und  Verhaltensänderungen.  „Me-thoden wie Lego Serious Play nennen wir ‚Denken mit den Händen’. Sie eröffnen uns neue Bereiche,  schaffen  gemeinsame  Verständnisse  und  überwinden  auch  Sprachbarrieren, was  gerade  in  unserer  Grenzregion  bedeutsam  ist“,  befand  Schulz  und  erntete  damit breite Zustimmung in der Runde.

Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe GmbH