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proHolzBW: Gute Wälder als Lösung für den Klimawandel

Bei der Veranstaltung “Ressource Wald und Holz” von proHolzBW vom 28. Juli 2022 stellte Johannes Schwegler weltweite CO2-Projekte vor. Fairventures Worldwide FVW gGmbH mit Sitz in Stuttgart verbindet Forstwirtschaft und moderne Technologien zur Wiederaufforstung von degradierten Flächen in den Tropen. In Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und -bauern in Indonesien und Uganda entstehen dabei nachhaltige Wälder aus Nutzhölzern und Nahrungsmitteln. Diese ermöglichen den Menschen vor Ort ein gesichertes Einkommen, tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei und wirken dem Klimawandel entgegen.


Net Zero?

Wir wissen es mittlerweile eigentlich: Nur, wenn wir der Atmosphäre CO2 entziehen, können wir die Klimaziele der EU langfristig erreichen. Denn: Es wird immer CO2-Emissionen geben. Die „Netto-Null“ ist in unseren Gesellschaften eigentlich nicht realistisch. Auch der Handel mit Emissionen verringert nicht die tatsächlich existierende Menge von CO2 in der Atmosphäre. Auf dem Weg zu einer wirklich klimapositiven Bilanz ist es daher notwendig, der Atmosphäre CO2 zu entziehen. Eine Möglichkeit, dies nachhaltig umzusetzen, besteht in der weltweiten Wiederaufforstung. Dafür muss auch die Baubranche – einer der größten Klimasünder weltweit – bedingungslos nachhaltig gestaltet werden. Das bedeutet: Vom Baum, der später in einem Holzgebäude verbaut wird, bis hin zur Weiterverwertung von Gebäudeteilen nach Ende ihrer Lebenszeit: Bauen mit Holz muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral bzw. klimapositiv sein!

„Es gibt keine Plattform, um den Kohlenstoffgehalt jedes einzelnen Baumes zu messen.“
Viele Faktoren machen eine effektive Aufforstung weltweit zur Herausforderung: Kleinbauern sind durch fehlende Einkommens-Alternativen gezwungen, Wälder zu zerstören. Viele Millionen Kleinbauern auf der ganzen Welt bräuchten entsprechende Anreize, um an Wiederaufforstungsprojekten teilzunehmen und dadurch das Kohlenstoffkapital von brachliegenden Flächen freizusetzen. Auch auf Seiten der Unternehmen existiert mangelndes Vertrauen in die Kohlenstoffmärkte bezüglich Transparenz und Datensicherheit.

TREEO

Herr Schwegler stellte mit TREEO eine innovative globale Plattform vor, die das Kohlenstoffspeicherpotential eines einzelnen Baumes über dessen Lebenszeit hinweg überwacht und die Daten zur Verfügung stellt. Die Plattform kann das Kohlenstoff-Äquivalent von weltweit 500 Millionen Kleinbauern und 900 Millionen ha Brachland für Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz zugänglich machen. Wie funktioniert TREEO? Ein Kleinbauer pflanzt Bäume oder einen ganzen Wald. Jeder Baum erhält eine Plakette mit Nummer zur sicheren Zuordnung. Ein Baumscanner misst den Stamm-Durchmesser und registriert weitere Informationen des Baumes, auf dessen Basis das CO2-Speicherpotential genau bestimmt werden kann. Dieses Potential kann der Kleinbauer dann „verkaufen“ – wie jedes andere Produkt. Durch die Plattform können erstmals alle Player und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zusammengebracht werden.

proHolzBW bedankt sich für diesen umfassenden Einblick in aktuelle Projekte zur weltweiten Wiederaufforstung. Vielen Dank auch an alle Teilnehmer. Wir freuen uns, Sie beim nächsten Holzbau-Donnerstag begrüßen zu dürfen. Hier können Sie sich zur nächsten Veranstaltung im Rahmen der Reihe Holzbau-Donnerstag anmelden.

 

Der Holzbau-Donnerstag
Der “Holzbau-Donnerstag” bietet vier Formate, um Sie mit auf die Reise in den modernen Holzbau und die gebaute Zukunft zu nehmen: Jeden ersten Donnerstag im Monat findet “Der Werkvortrag” statt, jeden zweiten Donnerstag im Monat das Seminar “Im Detail”, jeden dritten Donnerstag im Monat das Seminar “Cluster Innovativ” und jeden vierten Donnerstag im Monat das Seminar “Ressource Wald und Holz”. Der Holzbau-Donnerstag ist eine Veranstaltung von proHolzBW im Auftrag der Holzbau-Offensive BW.

Quelle: proHolzBW