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Startschuss für die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“

Baden-Württemberg will sich als Leitanbieter und Leitmarkt für Industrie 4.0 etablieren. Auf Initiative des Schirmherrn Wirtschaftsminister Nils Schmid kamen mehr als 50 Partnerorganisationen zusammen, darunter Industrieverbände und Gewerkschaften, Kammern und Clusternetzwerke sowie Hochschulen und Forschungsinstitute, um die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ zu gründen. Sie unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung und brachten damit einen gemeinsamen Aktionsplan auf den Weg.

„Beim Aufbruch zur intelligenten Produktion der Zukunft hat die Wirtschaft in Baden-Württemberg ausgezeichnete Startvoraussetzungen“, sagte Schmid. „Hier ist das Zentrum des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus, hier sind Premium-Unternehmen der Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Gemeinsam mit einem führenden Informations- und Kommunikationstechnik-Cluster deckt Baden-Württemberg die ganze Bandbreite von Technologien für die Produktion der Zukunft ab. Wir werden mit der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg die Aufbruchsstimmung in der Wirtschaft stärken und die Rolle des Landes als führender Industrieausrüster sichern.“

Dabei ginge es vor allem darum, den kleinen und mittleren Unternehmen als wesentlichen Teilen der Wertschöpfungskette Orientierung zu geben und die Beschäftigten auf die kommenden Anforderungen vorzubereiten, so der Wirtschaftsminister.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart wurden wesentliche Eckpunkte des Arbeitsprogramms erläutert. Damit kleine und mittlere Unternehmen nicht von der Entwicklung zu hochkomplexen vernetzten Produktionssystemen abgekoppelt werden, wird es eine wesentliche Aufgabe der Allianz sein, diese Unternehmen in regionalen Veranstaltungen zu informieren und mit Best-Practice-Beispielen zu eigenen Aktivitäten zur Implementierung von Industrie 4.0 zu motivieren. Für das zweite Quartal 2015 sind bereits sieben Veranstaltungen geplant, die die Industrie- und Handelskammern in ihren Regionen im Rahmen der Allianz durchführen. Diese Aktivitäten werden von den Experten einer Arbeitsgruppe „Transfer und Umsetzung in kleinen und mittleren Unternehmen“ begleitet.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Veränderungen vorbereiten
Ein weiteres zentrales Anliegen der Allianzpartner ist es, die Beschäftigten auf den kommenden Wandel in der Arbeitswelt vorzubereiten. Die Allianz wird daher in der Arbeitsgruppe „Arbeit und Organisation“ Konzepte für die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln und spezifische Qualifizierungsprojekte initiieren. Die Arbeitsgruppe „Technologien und Produkte“ wird Forschungsprojekte initiieren und begleiten, die im Verbund zwischen Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft umgesetzt werden.

„Mit der Allianz wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Baden-Württemberg als Wirtschafts- und Lebensraum auch in Zukunft führend bleibt", sagte Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Allianz-Sprecher und Vorsitzender des Lenkungskreises.

„Das Potenzial von Industrie 4.0 wird - je nach Bereich - mit einer möglichen Produktionssteigerung von bis zu 50 Prozent beziffert. Diese Prognose sollte ein Anreiz für unsere Industrie sein. Wir müssen uns gemeinsam auf den Weg in die vierte industrielle Revolution machen. Damit können wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen“, so Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA).

Weitere Informationen zur „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ finden Sie in der offiziellen Pressemitteilung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft.