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Universität Konstanz bewirbt sich erneut um Exzellenztitel

In der dritten Runde des Förderprogramms, der Exzellenzstrategie, ist die Hochschule gefordert, zwei Forschungsverbünde einzuwerben. Gelingt ihr das, ist es möglich, den Titel Exzellenzuniversität auf Dauer zu erwerben. Die Wettbewerbsbedingungen sind allerdings anspruchsvoll.

Die Universität Konstanz ist gefordert. Wenn sie weiterhin Exzellenzuniversität bleiben will, ist eine neuerliche Bewerbung notwendig. Die jetzige, zweite Runde der Exzellenzinitiative wurde über das Jahr 2017 hinaus verlängert und läuft bis 31. Oktober 2019, wie Julia Wandt, Pressesprecherin der Universität Konstanz, berichtet. Die Ausschreibung für die dritte Runde, die Exzellenzstrategie, läuft bereits.

In dieser dritten Runde werden die Karten neu gemischt – jede Hochschule, die erfolgreich am Wettbewerb teilnehmen will, muss zwei Exzellenzcluster einwerben. Bei einem Cluster handelt es sich um einen Forschungsverbund, in dem Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen zu einem Thema zusammenarbeiten. Bisher war ein Exzellenzcluster an einer Hochschule ausreichend. Zudem wurden an der Uni Konstanz zwei Doktorandenschulen gefördert – diese Förderlinie soll in Zukunft wegfallen. Noch etwas ändert sich: Künftig soll der Titel Exzellenzuniversität auf Dauer verliehen werden.

Beim Wettbewerb um den Elite-Titel geht es auch um eine Menge Geld. Seit dem Start der Exzellenzinitiative von 2006 bis 2017 habe die Universität Konstanz für alle drei Förderlinien 230 Millionen Euro erhalten, berichtet Julia Wandt. Allein die aktuelle, zweite Runde umfasst 115 Millionen Euro.

Welche Inhalte die neuen Cluster haben werden, dazu will Julia Wandt noch nichts sagen. Die Universitäten stehen im Wettbewerb zueinander und niemand möchte seine Ideen vorab öffentlich machen. Die Anträge werden bis April 2017 eingereicht. Im Vergleich zum Vorgängermodell sieht Julia Wandt eine Verschärfung. Nur Universitäten, denen es gelingt, zwei Cluster einzuwerben, dürfen sich an einem weiteren Wettbewerb beteiligen: dabei geht es um den Titel Exzellenzuniversität. Für Universitäten mittlerer Größe sei das nicht einfach: "Eine Universität mit 200 Professoren hat weniger Personen, die sich wissenschaftlich einbringen können als größere Universitäten." Jochen Schönmann, Sprecher des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg, widerspricht der Auffassung, dass kleinere Universitäten im Nachteil seien, dies sei nicht beabsichtigt. Der Unterschied zur bisherigen Initiative bestehe vielmehr darin, dass es anstelle der drei Förderlinien, Graduiertenschulen, Exzellenzcluster und Zukunftskonzepte, nur noch eine Förderung für Exzellenzcluster und -universitäten gebe.

Der Elite-Status der heimischen Hochschule zahlt sich auch für die Stadt aus: „Eine Exzellenz-Universität, die im internationalen Wissenschaftswettbewerb ganz vorn mitspielt, ist für uns natürlich von großer Bedeutung", schreibt Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn in einer Stellungnahme der Stadt. Mit der Exzellenz-Universität Konstanz und der HTWG werde der Ausbau des Wirtschaftsstandorts weiter gestärkt. Damit verbunden sei die Schaffung von Arbeitsplätzen. Konstanz stehe für einen zukunftsweisenden Bildungstransfer, von dem die gesamte Region profitiere.

Auch die Wissenschaftler profitieren von der Exzellenzuniversität: Durch die Initiative sei es möglich gewesen, einen Sonderforschungsbereich im Feld der Physikalischen Chemie einzuwerben, berichtet Professor Helmut Cölfen, Professor für Physikalische Chemie. Unter anderem konnte dafür ein hochauflösendes Elektronenmikroskop angeschafft werden. Die Exzellenzuniversität verhilft also dazu, weitere Forschungsgelder zu erlangen, so formuliert es Helmut Cölfen: "Solche Einrichtungen tragen zum wissenschaftlichen Profil der Universität Konstanz bei und sind wichtige Bausteine in der strategischen Ausrichtung der Universität.“

Quelle: SÜDKURIER GmbH Medienhaus