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Waldwirtschaft 4.0 heißt das Zauberwort

Acht Unternehmen und Start-Ups stellen bei „Rosewood“-Seminar digitale Produkte und Entwicklungen vor.

Welche digitalen Anwendungen für Waldeigentümer, Forstdienstleister und für die Holzverarbeitung gibt es auf dem Markt und welche haben die berechtigte Aussicht, in Kürze den Markt zu erobern? Dies die zentralen Fragen, die beim „Rosewood“-Seminar „Digitalisierung für die Forst-und Holzwirtschaft“ am 22. November 2019 in Freising-Weihenstephan im Mittelpunkt standen. Rund 40 Teilnehmer hatten den Weg in das Zentrum Wald-Forst-Holz nördlich von München gefunden, eingeladen hatten „Rosewood“-Koordinator Steinbeis 2i sowie die Clusterinitiative Forst und Holz Bayern und proHolzBW.

Quelle: proHolzBW

Die Aktivierung der Privatwaldbesitzer stellt eine Herausforderung dar. Hier können digitale Anwendungen, die eine kostengünstige Dokumentation des Waldzustandes sowie die Durchführung forstwirtschaftlicher Maßnahmen ermöglichen, einen großen Beitrag leisten“, so Daniel Ketzer, Steinbeis 2i, bei seiner Begrüßung. Waldwirtschaft 4.0 heißt das Zauberwort – beim „Rosewood“-Seminar zeigte sich dies vor allem bei der Präsentation von Smartphone-Apps, die z.B. bei der Waldinventur, bei der Vermessung von Einzelbäumen und Rundholz oder auch beim GPS-Tracking von Holzstämmen zum Einsatz kommen. 

Acht Unternehmen stellten ihre Produkte vor, darunter auch ein Start-Up namens Xylene aus Reutlingen. Geschäftsführer Christopher Edwards hat eine Geschäftsidee entwickelt, die den illegalen Import von Holz im Fokus hat: „30 Prozent des Holzes in Europa wird jährlich illegal importiert. Mittels Satellitentechnologie wird jeder Stamm über eine mobile App identifiziert, so dass wir die Transparenz der Holzlieferkette vom Ursprung bis zum Endprodukt abbilden können. Ziel ist es zu verhindern, dass illegales Holz ungewollt in Lieferketten gelangt.“

Ein ganz anderes Thema beschäftigt Tobias Weissenmayer, Mitgründer von Baumhaustechnik e.V. in Calw. Er hat einen modularen Bausatz für Baumhäuser entwickelt, ein erster Prototyp wurde in Bad Herrenalb im Nordschwarzwald aufgebaut. Der Clou dabei laut Weissenmayer: „Das Baumhaus ist ein gläsernes Zelt und schwebt ohne Baum- und Bodenkontakt, aufgehängt an dicken Seilen – und kann natürlich per App gebucht werden!“

Die folgenden Firmen informierten beim „Rosewood“-Seminar über ihre Produkte und Entwicklungen: „WoodsApp“ (Bitcomp GmbH9, „WaldFliege & Wald-Karte“ (inforst UG), „i-wald Projekt“ (TUM Campus Straubing), „Forest Manager“ (rBITECH UG), „Waldscanner“ (VINS 3D GmbH), „Treehouse Walk“ (Baumhaustechnik e.V.), „ESRI ArcGIS (Esri Deutschland GmbH), „GPS Holztrecking“ (Xylene).

Weitere Informationen zum europäischen Forschungs- und Innovationsprogramm „Rosewood“ unter www.rosewood-network.eu.

Quelle: proHolzBW