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Weltunternehmen zeigt den Weg zu mehr Branchenmix

Mountains-Tour bei der Schwäbischen Werkzeugmaschinen GmbH (SW)

Wie setzt sich ein Maschinenbau-Weltunternehmen wie die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW) mit einem möglichen Umbruch der Automotive-Branche auseinander? Indem das eigene Kundenportfolio erfolgreich verändert wird: Wie das bei dem Waldmössinger Maschinenbauer gelingt, erlebten rund 50 Besucher, die auf Initiative des TechnologyMountains e. V. hinter die Kulisse des Herstellers von mehrspindligen Bearbeitungszentren und Automationslösungen blicken durften.

Rund 50 Besucher verfolgten beim Rundgang gespannt die Ausführungen des Waldmössinger Maschinenbauunternehmens Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH. © TechnologyMountains / Ralph Gravenstein

aniela Jardot, Organisatorin des Abends von TechnologyMountains, verriet gleich in ihrer Begrüßung, welche Rolle der Gastgeber dieses Abends der „Mountains-Tour” erfolgreich spielt. Der Einsatz von mehrspindligen Bearbeitungszentren für die Medizintechnik prägte dann auch die folgenden Ausführungen. Mit einer Vorstellung des Unternehmens zeichnete Geschäftsführer Reiner Fries ein Bild des Booms, den das Maschinenbau-Unternehmen in den vergangenen Jahren erlebt hat: Seit der Finanzkrise 2009 sei der Umsatz von 82 auf 400 Millionen Euro hochgeschnellt, die Mitarbeiterzahl von 289 auf rund 1.000 weltweit gewachsen, davon 740 am Stammsitz in Waldmössingen.

Die Mehrzahl der weltweit aktiven Maschinen von SW ist noch in der Fertigung von Automobilzulieferern zu finden: Rund 95 Prozent der Bearbeitungszentren sorgen dort durch ihre parallele Bearbeitung von zwei bis vier Werkstücken für halbierte bis geviertelte Bearbeitungszeiten pro Werkstück bei hoher Präzision. Diesen Effekt der geringeren Bearbeitungszeiten machen sich jedoch auch immer mehr Medizintechnik-Hersteller zunutze, wie Vertriebsleiter Tobias Trautmann aufzeigte: Denn was bei Turbolader oder Pleueln für den Verbrennungsmotor funktioniert, das steigert auch bei der Fertigung von künstlichen Hüft- und Kniegelenken, von Knochenplatten oder chirurgischen Instrumenten die Effizienz und senkt damit deren Herstellungskosten deutlich. Rund fünf Prozent des Umsatzes macht SW inzwischen mit Non-Automotive-Herstellern, und das soll noch mehr werden, wie Fries in Aussicht stellte.

Wie die Produktion der Bearbeitungszentren bei SW funktioniert, erlebten die interessierten Gäste dann in Rundgängen durch die Fertigung: Modular aufgebaute Grundkonstruktionen werden bereits im Werk mit kundenspezifischen Anforderungen kombiniert und die Maschinen bereits mit den passenden Spannvorrichtungen und ersten Werkstücken eingefahren, bevor die Reise zu den Anwendern beginnt. In 37 Ländern der Welt ist SW mit Vertriebs- und Servicestandorten präsent und erfolgreich, unter anderem auch durch die hohe Flexibilität der Bearbeitungszentren: So sind diese nicht nur mit modular erweiterbaren Werkzeugmagazinen ausrüstbar – derzeit entsteht auf Kundenwunsch ein Magazin für bis zu 400 Werkzeuge. SW liefert die Bearbeitungszentren auch mit Belademodulen mit integrierter Automation aus, die Werkstücke per Roboterarm einleget und entnimmt und so für mannlose Schichten sorgt. Auch für andere Aufgaben in der spanenden Fertigung bietet das Unternehmen quasi nahtlos passende Automatisierungslösungen an. Alles in allem schafft sich das Maschinenbau-Unternehmen durch diese Vielseitigkeit seiner Maschinen erfolgreich ein erweitertes Kundenspektrum. Die Gäste zeigten sich begeistert von den Möglichkeiten der SW-Bearbeitungszentren und nutzten während und nach dem Rundgang die Chance, Fragen an die Experten zu richten.

Quelle: TechnologyMountains