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WirtschaftsDIALOG fokussiert auf Regionalmarketing

Der WirtschaftsDIALOG Nordschwarzwald ist die neue Plattform der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald für Entscheider in der Region. Die Premiere der Veranstaltung fand am 17. Mai in Höfen an der Enz statt. Zentrales Thema war das Standortmarketing für die Region Nordschwarzwald.

Quelle: Region Nordschwarzwald

Bollenhutromantik ergänzt Tannengrün; der Schwarzwald ist eine boomende Tourismus-Destination und dieses Bild prägt nachhaltig das Standortmarketing für die Region. Inhalte, die explizit Gäste ansprechen, locken nicht zwingend auch Investoren, Fachkräfte und Kunden in die Region. Wie griffiges und wirtschaftsaffines Standortmarketing sein muss, war das zentrale Thema beim WirtschaftsDIALOG.

Die Ausgangslage ist rosig: Der Nordschwarzwald prosperiert, Wohnraum ist erschwinglich und es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Der Calwer Landrat und WFG-Aufsichtsrat Helmut Riegger wählte treffende Worte beim Wirtschaftsdialog vor über 50 geladenen Gästen im Höfener Hotel Ochsen: „Die Metropolen um uns herum laufen über und der Nordschwarzwald kann davon profitieren“. Die Krux daran ist nur, dass dies niemand weiß. „Die Region hat zahlreiche versteckte Werte aber wir verkaufen sie viel zu wenig nach außen“, so prägnant formulierte es Roswitha Keppler von der Kreishandwerkerschaft Calw als Rednerin beim „Wirtschaftstalk“. Einer der diese Problematik ebenfalls kennt, ist Professor Bernhard Kölmel, Digitalisierungsprofi an der Hochschule Pforzheim: „Pforzheim hat als Hochschulstandort keinen schlechten Ruf, es hat schlicht gar keinen“.  

Mögliche Ansätze den Bekanntheitsgrad der Region Nordschwarzwald nachhaltig zu steigern umriss Steffen Vetterle, Kommunikationsdesigner und Dozent an der Hochschule Pforzheim, bei seinem Impulsreferat. „Ich setzte mich zur Vorbereitung des heutigen Abends hinters Steuer, fuhr kreuz und quer durch die Region und stellte vor allem eines fest: eine enorme Vielfalt“. Für Vetterle ist Heterogenität eines der Alleinstellungsmerkmale der Region. Wichtig wäre es, diese Vielfalt nicht als Manko sondern als Chance zu begreifen und sie in griffige Werbebotschaften umzusetzen, mahnte Vetterle. Wie dies gelingen kann, zeigte der Kommunikationsprofi anhand gelungener Beispiele aus anderen Regionen: Thüringen, Schleswig-Holstein und Südtirol hätten eines gemeinsam, nämlich gelungene Auftritte als starke Regionalmarken. Die Region Nordschwarzwald selbst bietet gute Beispiele für erfolgreiche Vermarktungsstrategien: „Schwarzwald Energie ist auch deshalb erfolgreich, weil unsere Kunden mit dieser Marke Bodenständigkeit und Authentizität verbinden“, erklärte Horst Graef als Geschäftsführer der Energie Calw GmbH beim Wirtschaftstalk.

Die Vielfalt der Region ist zugleich auch die größte Herausforderung. „Sprechen Sie mit einer Stimme und entwickeln Sie die Region aus einer Position der Stärke heraus“, mahnte Steffen Vetterle seine interessierten Zuhörer nachdrücklich. Als Markenbotschafter identifizierte der er den authentischen Typus Mensch, der überall in der Region zu finden wäre und schlug dabei in dieselbe Kerbe wie Roswitha Keppler und auch Thomas Waldenspuhl, Geschäftsführer des Nationalparks Schwarzwald. Beide plädierten ebenfalls für eine Kampagne mit Menschen im Mittelpunkt.

„Das Thema Standortmarketing steht auf unserer Agenda ganz oben“, versprach Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und freut sich insbesondere über die große Besucherzahl.

Quelle: Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald