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Ergebnisse zur Internationalisierung der baden-württembergischen Cluster-Initiativen und Netzwerke

Die Innovationspolitik des Landes Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, durch die europaweite und internationale Vernetzung relevanter Akteure die Innovationskraft des Landes zu stärken und langfristig zu sichern. Internationalisierung wird dabei als wichtige Strategie für Wirtschaft und Wissenschaft angesehen, um durch internationale Kooperationen die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu erhalten und zu beschleunigen.

Clusterscreeing

Als Grundlage für ihre Aktivitäten im Bereich Internationalisierung hat die ClusterAgentur Baden-Württemberg die Publikation "Internationalisierung der Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerke in Baden-Württemberg - Stand und Perspektiven" veröffentlicht. Diese erhebt den Internationalisierungsgrad und das Internationalisierungspotential der Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerke in Baden-Württemberg. Die in dem Bericht dargestellten Ergebnisse basieren im Wesentlichen auf einer Online-Befragung der ClustermanagerInnen sowie vertiefenden Telefoninterviews im Zeitraum November 2014 bis Anfang März 2015. Basierend auf diesen Ergebnissen formuliert der Bericht abschließend Anpassungsvorschläge für die geplanten Maßnahmen und Angebote der ClusterAgentur Baden-Württemberg sowie Handlungsempfehlungen, die sich zum einen an die ClustermanagerInnen und zum anderen an die Landespolitik richten.

Die empirischen Ergebnisse aus Baden-Württemberg zeigen, dass ein Großteil der ClustermanagerInnen bereits an Internationalisierungsmaßnahmen teilgenommen und/oder selbst solche umgesetzt hat, insbesondere zur Kontaktanbahnung und -pflege mit internationalen Partnern. Allerdings basieren diese Maßnahmen eher selten auf einer umfassenden Internationalisierungsstrategie, sondern richten sich eher an den Clusterakteuren aus, die als zahlende Mitglieder ganz wesentlich die Agenda der Clustermanagements mitbestimmen. Bestehende Kontakte der Clusterakteure erleichtern ganz wesentlich die Kooperationsanbahnung in bestimmte Länder, unter denen bisher die Länder Europas dominieren, gefolgt von Nordamerika und Südostasien. Die Bedeutung des Themas Internationalisierung ist bei den verschiedenen Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken stark von deren Branchenzugehörigkeit und Mitgliederstruktur abhängig. Wichtigste Motivationsfaktoren für das internationale Engagement der Clusterakteure sind die Markterschließung in den Zielländern und die Umsatzsteigerung auf den dortigen Märkten. Relevante Hemmfaktoren für die Internationalisierung sind der Ressourcenmangel in personeller, zeitlicher und finanzieller Hinsicht sowie der Informationsmangel bezüglich ausländischer Märkte und potentieller Kooperationspartner. Darüber hinaus spielen Vertrauen zwischen den Partnern sowie weitere Faktoren wie räumliche Nähe, Sprache und Kultur eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Diese empirischen Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der aktuellen Situation der Cluster sowie der Trends der Internationalisierung von Clustern im europäischen und globalen Kontext zu betrachten und zu bewerten. Insbesondere für kleine- und mittelständische Unternehmen (KMU) erleichtert das Agieren in Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken internationale Kooperationen, da sie selbst häufig weder über die erforderlichen Personalkapazitäten und Finanzmittel noch über ausreichende Informationen zu den Zielmärkten und den dortigen potentiellen Partnern verfügen. Bestehende Kooperationsräume über Landesgrenzen hinweg fördern und verstärken die internationale Zusammenarbeit von Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken, ebenso wie Aktivitäten zur themenübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich des Cross-Clustering.

Für Fragen zum Thema Internationalisierung können Sie gern die ClusterAgentur Baden-Württemberg kontaktieren: Dr. Jenny Atmanagara; jenny.atmanagara@clusteragentur-bw.de