Sie sind hier:

Maschinenbaudialog in Stuttgart: Bilanz und Ausblick einer Branche

Minister Schmid: „Klares Bekenntnis zur beschäftigungsstärksten Industriebranche in Baden-Württemberg“

Maschinenbaudialog
IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger, Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid, VDMA-Vorstandsvorsitzender Christoph Hahn-Woernle, Quelle: Joachim E. Roettgers GRAFFITI

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid und rund 200 Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik haben sich am 14. Juli beim Maschinenbaudialog in Stuttgart über die erzielten Fortschritte und künftigen Herausforderungen der Branche ausgetauscht. Der 2012 ins Leben gerufene Branchendialog ist eine gemeinsame Veranstaltung des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, der IG Metall und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

In den vergangenen beiden Jahren konnten zahlreiche Maßnahmen im Bereich Forschung, Innovation, Qualifizierung und Fachkräftesicherung für den Maschinen- und Anlagenbau umgesetzt werden. Zur Sicherung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen gewinnen Themen wie Produktionsarbeit der Zukunft, globaler Wettbewerb, Ressourcen- und Energieeffizienz und nicht zuletzt Industrie 4.0 immer mehr an Bedeutung. Industrie 4.0 bezeichnet das Zusammenwachsen von Maschinenbau und Elektrotechnik mit der Informationstechnologie zu einer intelligent vernetzten Produktionsweise.

„Der Maschinenbaudialog ist ein klares Bekenntnis zur beschäftigungsstärksten Industriebranche in Baden-Württemberg“, sagte Wirtschaftsminister Schmid. „Die Landesregierung hat enorme Anstrengungen unternommen, um die Forschungsinfrastruktur für die Produktionstechnik weiter auszubauen. Wir haben beispielsweise seit 2011 mehr als 50 Millionen Euro in die Stärkung des Leichtbau-Standorts Baden-Württemberg investiert oder für zukünftige Maßnahmen bereitgestellt. Gemeinsam mit der Wirtschaft und der IG Metall begegnen wir zudem dem drohenden Mangel an Fachkräften mit vielfältigen Maßnahmen in unserer Fachkräfteallianz. Mit Industrie 4.0 erhält das Internet Einzug in die Fabriken, mit erheblichen Auswirkungen auf Produktion und Beschäftigte. Wir werden unsere Kräfte zusammenschließen, um diese Entwicklung mitzugestalten und gerade auch den Wissenstransfer in die Breite unserer mittelständischen Industrie zu unterstützen.“

IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger sieht zur Sicherung des Fachkräf-tebedarfs noch größere Anstrengungen vonnöten: „Schwächere Schulabgänger müssen gefördert werden und eine zweite Chance zum Einstieg in die Ausbildung erhalten.“ Ein gutes Beispiel dafür sei das von der IG Metall unterstützte Förderjahr. Darüber hinaus brauche es betriebliche Anreize sowie eine flankierende Weiterbildungskultur, damit sich mehr Menschen weiterqualifizieren können. „Unser Job ist es, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, damit aus heutigen An- und Ungelernten Fachkräfte und aus Meistern Ingenieure werden“, sagte Zitzelsberger.

VDMA-Vorstandsvorsitzender Christoph Hahn-Woernle erklärte: „Mit 300.000 Beschäftigten sind wir die größte Industriebranche des Landes. Den Maschinenbau prägen mittelständische Unternehmen, die weltweit in einem harten Wettbewerb stehen. Industrie 4.0, 3-D-Druck, Leichtbau sowie Energie- und Ressourceneffizienz sind wichtige Trends, die hohe Investitionen erfordern. Hierfür benötigen wir aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Nur so können wir weiterhin erfolgreich bleiben und hochwertige Arbeitsplätze in der Region sichern.“

Der Maschinenbaudialog soll auch in Zukunft fortgesetzt werden.