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Vorfahrt für Innovation – Wie Baden-Württemberg seine Spitzenposition behaupten kann

Das Papier soll darlegen, wie die technologische und wirtschaftliche Spitzenposition Baden-Württembergs gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen erhalten und ausgebaut werden kann. Es soll eine fundierte Diskussionsbasis für die innovationspolitische Diskussion und Strategieentwicklung der Landesregierung darbieten, indem aufgezeigt wird, wie die Chancen der Digitalisierung zielgerichtet und bedarfsgerecht für die Anforderungen baden-württembergischer Unternehmen nutzbar gemacht werden können.

Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg
Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist eine der innovativsten Regionen der Welt und konnte diese Spitzenposition in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter ausbauen. In jüngster Zeit sind jedoch eine stagnierende Innovationsdynamik und ein nachlassendes Engagement in bestimmten Technologiefeldern zu beobachten. Der im Land traditionell besonders bedeutsame industrielle Mittelstand investiert im Vergleich zu großen Unternehmen immer weniger in Forschung und Entwicklung. Bedingt durch allgegenwärtige strukturelle Veränderungen in der Weltwirtschaft, wie die Digitalisierung oder die Globalisierung, aber auch durch Herausforderungen, wie den Klimawandel oder den demographischen Wandel, wird es besonders für mittelständische Unternehmen aus Baden-Württemberg zunehmend schwer, neu aufkommende Chancen zu nutzen.

Umgekehrt ergeben sich für das Innovationsland Baden-Württemberg dort besondere Chancen, wo es seine industriellen Stärken mit den sich eröffnenden neuen Möglichkeiten verbinden kann. Diese Chancen analysiert dieses Impulspapier mit besonderem Hinblick auf die vier Kernbereiche Wirtschaft 4.0, Mobilität, Arbeitswelt 4.0 und Gesundheit. Dabei werden vor allem fünf zentrale Fragen angesprochen und diskutiert:

• Wie kann Baden-Württemberg weiterhin eine führende Rolle bei der Gestaltung des Fortschritts in ausgewählten Sektoren einnehmen?

• Wie kann sich Baden-Württemberg vor dem Hintergrund der Digitalisierung als Produktions- und Dienstleistungsstandort behaupten und weiterentwickeln?

• Wie sollte sich in Bezug darauf die baden-württembergische Forschungs- und Innovationslandschaft inhaltlich und strukturell weiterentwickeln?

• Wie kann der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen hin zur anwendbaren Technologie optimiert werden?

• Wie muss hierfür der bedarfsorientiert Ausbau der bereits vorhandenen Infrastruktur aussehen?

Verantwortungsvolle Forschungs- und Innovationspolitik verbreitert ihre Erkenntnis- und Entscheidungsgrundlagen, indem sie frühzeitig den Dialog mit der Gesellschaft sucht. Neben neuen Formaten der Wissensgenerierung und dem -Austausch, kommt es auf die schnelle und anwendungsorientierte Übertragung von Forschungsergebnissen in die wirtschaftliche Wertschöpfung an. Hierzu sollten die bestehenden Innovationsstrukturen überprüft sowie die Verknüpfung mit globalen Wissensnetzen intensiviert werden. Außerdem müssen Akteure hinsichtlich aufkommender Markt-Disruptionen sensibilisiert werden, damit solche frühzeitig erkannt werden und gegengesteuert werden kann.

Im diesem Kontext beispielhaft zu nennen sind neu resultierende Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel die Plattformökonomie. Denn neben radikalen Veränderungen in der Industrie, sorgt die Digitalisierung auch für einen Wandel in den Marktstrukturen. Vom Online-Shop über das Karriere- und Bewertungsportal und die Tauschbörse bis hin zum sozialen Netzwerk, definiert die Plattformökonomie Märkte neu und generiert ein enormes Wachstumspotential. Ein anderes Beispiel ist der Mehrwert, der durch partnerschaftliche Zusammenarbeit verschiedener Akteure in einer geeigneten Organisationsform, wie z. B. in Co-Creation Laboren, entsteht. An solchen räumlich benachbarten Schnittstellen von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, kann der Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft, durch die schlüssige Bündelung von Standortfaktoren, begünstigt und somit zusätzliches Innovationspotential erschlossen werden.

Um, solche Chancen greifbar zu machen und auf die Merkmale der baden-württembergischen Wirtschaftsstruktur abzustimmen, will dieses Innovationspapier erste Impulse liefern. Sie finden das Dokument der Landesregierung Baden-Württemberg im Downloadbereich rechts.