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Kernregion: Rhein-Neckar

Energie

Die Energiebranche zählt zu den wichtigsten Industriezweigen der Welt. Neben fossilen Energieträgern wie Erdöl, Gas und Kohle, nimmt die Bedeutung der erneuerbaren Energien immer weiter zu. Baden-Württemberg ist vor allem im Bereich der Brennstofftechnologie einer der Vorreiter in Deutschland.

StoREgio Energiespeichersysteme e. V.

StoREgio entwickelt Systemlösungen und Geschäftsmodelle zum Einsatz von Energiespeichersystemen für die Versorgung in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität mit erneuerbaren Energien.

Energiesysteme auf Basis fluktuierender erneuerbarer Energien sind von permanenten, starken Abweichungen zwischen Erzeugung und Verbrauch von Energie sowie von hohen Leistungsgradienten gekennzeichnet. Die Umstellung von Mobilität und Wärme auf Strom als Energieträger bringt neue Verbrauchsmuster und Belastungen für die Netze mit sich. Flexibilität wird zum entscheidenden Element, um auch in Zukunft Netzstabilität und Versorgungssicherheit bei vertretbaren Kosten zu gewährleisten und eine effiziente Auslastung der Infrastruktur zu ermöglichen. Leistung wird zum preisbestimmenden Faktor, während Energie bei geringsten variablen Erzeugungskosten an Wert verliert.

Energiespeichersysteme und Lastmanagement sind hervorragende Instrumente, um dem Energiesystem die benötigte Flexibilität zur Verfügung zu stellen. Batteriespeicher, Wärmespeicher und chemische Speicher (Power2Fuel) bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten, sowohl sehr kurzfristig wirksame Flexibilität anzubieten, als auch saisonale Schwankungen der Energiebilanz auszugleichen.

Technologien sind heute nicht mehr der Engpass. Die Herausforderung besteht darin, Technologien zu Systemlösungen zu verbinden, die vom Markt akzeptiert werden und wirtschaftlich erfolgreich sind. Noch sind das Marktdesign und der regulatorische Rahmen in der Vergangenheit verhaftet. Innovative Ansätze sind daher auch auf politischer Ebene gefragt, um die Energiewende mit marktwirtschaftlichen Mitteln zu schaffen. Die Digitalisierung nimmt auch hier großen Einfluss. Sie bringt neue Spieler, neue Prozesse und neue Geschäftsmodellansätze auf den Markt.

StoREgio unterstützt seine Mitglieder in der Entwicklung von Systemlösungen und Geschäftsmodellen für ein zukünftiges Energieversorgungssystem

 

 

Einordnung der Cluster-Initiative

  • Regionale Cluster-Initiative

Zuordnung Technologiefeld

  • Energie

Zuordnung Produktfelder

  • Energie
  • Informationstechnologie, IT-Anwendungen / Unternehmenssoftware
  • Mobilität
  • Telekommunikation

Landkreise

  • Rhein-Neckar-Kreis

Der Verein StoREgio ist bundesweit aktiv mit einem deutlichen Schwerpunkt in den Ländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen.

Anzahl der Mitglieder

  • Anzahl der Mitglieder: 36
  • davon
    Kleine- und mittlere Unternehmen: 58 %
  • davon
    Großunternehmen: 14 %
  • davon
    Universitäten / Hochschulen: 19 %
  • davon
    Wirtschaftsfördereinrichtungen / Intermediäre: 3 %
  • davon
    Vereine: 6 %

Rechtsform der Cluster-Initiative

  • Eingetragener Verein (e.V., w.V.,..)

Gründungszeitpunkt

  • 2011

Anzahl der Mitarbeiter und Vollzeitäquivalente

  • Anzahl der Mitarbeiter: 2
  • Vollzeitäquivalente: 1,5

Clusterbezogene Auszeichnungen

  • keine

Finanzierung

  • Mitgliedsbeiträge: 40 %
  • Zahlungspflichtige Services: 30 %
  • Öffentliche Förderung: 30 %

Zielsetzung der Cluster-Initiative

  • Ziel 1: Integration Erneuerbarer Energien
  • Ziel 2: Einsatz von Energiespeichersystemen und Lastmanagement
  • Ziel 3: Entwicklung technisch und wirtschaftlich attraktiver Systemlösungen und Geschäftsmodelle

Serviceleistungen und Aktivitäten

  • Service 1: Unterstützung in der Konzeption von Projekten und dem Finden geeigneter Partner
  • Service 2: Hilfestellung bei der Beantragung von Fördermitteln
  • Service 3: Übernahme von Projektmanagementverantwortung
  • Service 4: Vernetzung mit anderen regionalen und nationalen Organisationen
  • Service 5: Unterstützung bei der Umfeldkommunikation (z. B. Messen, Veranstaltungen)

Erfolgsgeschichten

  • Erfolgsgeschichte 1: Projekt Strombank (Förderprojekt BW Plus, MVV Energie, ads-tec u. a.)
    In der Strombank wird selbst erzeugter Strom, der nicht sofort genutzt wird, gespeichert und dem Konto des Haushaltes gutgeschrieben. Besteht zu einem späteren Zeitpunkt wieder Bedarf an Strom, so kann das Guthaben wieder abgerufen werden. Die Dienstleistung und Aufgabe der Bank besteht also darin, Speicherkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde zunächst das klassische Girokonto angeboten. Für einen späteren Zeitpunkt sind auch weitere Funktionen angedacht, z. B. als "Kreditkonto" für andere Strombankteilnehmer oder als Investitionskonto, das den Strom gewinnbringend am Strommarkt handelt.
  • Erfolgsgeschichte 2: Projekt Flex4Energy (BMWi-Förderprojekt, StoREgio Konsortialführer)
    In Zukunft wird immer mehr Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen dezentral in die Netze eingespeist. Gleichzeitig kommen durch Wärme und Mobilität neue Verbraucher mit hohen Lastspitzen hinzu. Um die Verteilnetze an kritischen Stellen zu stabilisieren und den Netzausbaubedarf zu reduzieren, müssen gezielt regionale und lokale Flexibilitätspotentiale aktiviert werden. Die bestehenden Energie- und Regelleistungsmärkte sind hierfür nicht ausgelegt. Mit Flex4Energy wurde der erste Marktplatz für regionale Flexibilitätsprodukte, zusammen mit den erforderlichen Prozessen und Handelsmechanismen, entwickelt und getestet.
    Flex4Energy bietet Vorteile für beide Seiten – Nachfrager und Anbieter von Flexibilität. Netzbetreibern als Nachfragern z. B. bietet der Marktplatz eine ergänzende Option zum Netzausbau, um Spannungsprobleme oder Netzengpässe zu vermeiden. Betreiber kleinerer und mittlerer Anlagen (Speicher, steuerbare Lasten oder Erzeuger), die an den bestehenden Märkten nicht teilnehmen können, können die Flexibilitätspotentiale ihrer Anlagen vermarkten und damit zusätzliche Deckungsbeiträge generieren. Für den Handel fallen keine Grundgebühren, sondern lediglich eine umsatzabhängige Transaktionsprovision an. Der Anlagenbetreiber behält dabei jederzeit die Steuerungshoheit über seine Anlagen und muss keine Betriebsdaten offenbaren.
    Auf der Handelsplattform von Flex4Energy können standardisierte Flexibilitätsprodukte automatisiert gehandelt werden. Herzstück des Projekts waren die Entwicklung der dazu erforderlichen Transaktionsprozesse, die kommunikative Anbindung von Energiemanagementsystemen der Nutzer sowie die Entwicklung eines Sicherheitskonzepts zum Schutz gegen Missbrauch.
    StoREgio hat bei Flex4Energy die Projektleitung als Konsortialführer übernommen und den gesamten Prozess der Beantragung von Fördermitteln koordiniert. Die Hochschule Darmstadt hat die Entwicklung der Handelsplattform vorgenommen, die von ENTEGA als Pilotanwender genutzt wurde. Das Sicherheitskonzept hierfür wurde von Fraunhofer IESE entwickelt. Als Flexibilitäten wurde ein virtuelles Kraftwerk der ENTEGA und ein Speichersystem von ads-tec eingesetzt. Degradationsanalysen von Fraunhofer ISE wurden zur Kostenabschätzung der Speichernutzung verwendet.
  • Erfolgsgeschichte 3: Projekt Designetz (SINTEG-Förderprojekt BMWi)
    Das Projekt DESIGNETZ gehört zu den fünf "Schaufensterprojekten Intelligente Energie" (SINTEG), die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert werden. Aufgabe: Lösungen entwickeln und demonstrieren, mit denen ein Energiesystem der Zukunft auf Basis erneuerbarer Energien sicher, zuverlässig und zu vertretbaren Kosten gestaltet werden kann.
    Mit einer Mischung aus ländlichen und städtischen Gebieten, Metropolen und großen Industriezentren ist DESIGNETZ typisch für ganz Deutschland. StoREgio hat wesentlich zur Initiierung von DESIGNETZ beigetragen. In diesem Projekt finden sich alle Arbeitsgebiete von StoREgio wieder.
    Ausgehend von der Vision eines zunehmend dezentralisiert und vernetzt aufgebauten Energiesystems verfolgt DESIGNETZ den Ansatz einer zellulären Systemarchitektur. Ungleichgewichte zwischen Erzeugung und Bedarf sollen möglichst lokal und regional ausgeglichen und der verbleibende Flexibilitätsbedarf über verschiedene Aggregationsstufen zwischen den "Zellen" ausgeglichen werden. Die Prozesse werden dabei streng marktorientiert gestaltet.
    StoREgio hat das Projekt Flex4Energy als "Hebelprojekt" in DESIGNETZ eingebracht. Damit können die Erfahrungen aus Flex4Energy in der Diskussion eines regionalen Flexibilitätshandels genutzt werden.
    StoREgio ist in verschiedenen Teilbereichen des Projekts aktiv und vertritt Designetz in einer SINTEG-Fachgruppe "Digitale Geschäftsmodelle". Besonders engagiert ist StoREgio im Untersuchungsschwerpunkt Akzeptanz.
    In einem eigenen Arbeitspaket, geleitet vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Berlin (IÖW) und StoREgio, wird untersucht, unter welchen Bedingungen die Akteure in Industrie, Landwirtschaft und Haushalten bereit wären, vorhandene Flexibilitätspotentiale im Energiesystem zur Verfügung zu stellen. Die Ergebnisse der Akzeptanz-Untersuchungen werden zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle genutzt.
Ansprechpartner/-in
StoREgio Energiespeichersysteme e. V.
Dr. Peter Eckerle
Donnersbergweg 1
67059 Ludwigshafen
Telefon:
+49 621 592809-31
Fax:
+49 621 592809-38
E-Mail:
peter.eckerle(at)storegio(dot)com
WWW:
www.storegio.com