Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat den Wandel von traditionellen Techniken und Materialien hin zu einer innovativen Hightech-Industrie vollzogen. Textile Anwendungen haben in so unterschiedlichen Sektoren wie Bau, Energie, Gesundheitswesen, Umweltschutz und Verkehrswesen erfolgreich Einzug gefunden. Der Bereich weist vor allem Überschneidungen mit der Produktionstechnik sowie mit neuen Werkstoffen und Oberflächen auf. Auch leitfähige Textilien (Smart Materials) sind wichtige Produkte aus der Region Neckar-Alb.
Rund 200 Textil- und Bekleidungsunternehmen mit 24.000 Mitarbeitern sind in Baden-Württemberg, insbesondere in den Bereichen Technische Textilien, Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien ansässig. Die Wertschöpfungskette ist weitgehend vollständig abgedeckt, einschließlich Textilmaschinenbau, Textilchemie und überregional ausstrahlender Vertriebsstrukturen. Deutschland ist aktuell Weltmarktführer beim Export technischer Textilien, die heute rund die Hälfte der textilen Gesamtproduktion ausmachen. In Baden-Württemberg erleben die mittelständischen Textil- und Modeunternehmen – vor allem in der Region Neckar-Alb – nicht zuletzt durch diese Marktführerschaft eine Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Insbesondere für die Textilwirtschaft in Baden-Württemberg, die seit längerer Zeit einem Strukturwandel unterliegt, ist die Entwicklung neuer Materialien und Oberflächen für innovative Produkte im Bereich der technischen Textilien von zentraler Bedeutung. So hat sich unter dem Dach der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) das größte Textilforschungszentrum in Europa mit mehr als 300 wissenschaftlichen Mitarbeitern etabliert. Hier vereinigen sich das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf (ITV), das Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf (ITCF) sowie das Zentrum für Management Research (DITF-MR). Weitere Forschungseinheiten sind die Hohenstein Institute sowie die Hochschule Reutlingen und Albstadt-Sigmaringen.