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Europäische Kommission: Veröffentlichung des Arbeitsprogramms 2018-2020 für Horizont 2020

Für Horizont 2020 hat die Europäische Kommission am 27. Oktober 2017 das finale Arbeitsprogramm, untergliedert in 18 Abschnitte, für die Jahre 2018-2020 veröffentlicht. Die Kommission will für ihre Forschungsförderung in den kommenden drei Jahren für besonders dringliche Themen wie Migration, Sicherheit, Klimaschutz, saubere Energien und die digitale Wirtschaft 30 Mrd. EUR bereitstellen. Außerdem wird Horizont 2020 stärker auf bahnbrechende, marktschaffende Innovationen ausgerichtet. Mit dem Arbeitsprogramm startet die Europäische Kommission die erste Phase des Europäischen Innovationsrats.

© Horizon2020 European Commission

Von 2018-2020 wird die EU 2,7 Mrd. EUR aus Horizont 2020 dafür verwenden, hochriskante Innovationen mit großem Gewinnpotenzial zu fördern, um die Märkte der Zukunft zu schaffen. Zudem sollen bei Horizont 2020 die Preise des Wettbewerbs "Crack the Challenge" (Schaffen Sie den Durchbruch) gezielter für bahnbrechende technologische Lösungen für die dringenden Probleme der Bürger eingesetzt werden. Das Arbeitsprogramm 2018-2020 enthält weniger Themen, für die jedoch jeweils mehr Mittel bereitgestellt werden.

Folgende politische Prioritäten der Kommission werden direkt unterstützt:

  • Eine CO2-arme, klimaresiliente Zukunft: 3,3 Mrd. EUR.
  • Kreislaufwirtschaft: 1 Mrd. EUR.
  • Digitalisierung und Umgestaltung von Industrie und der Dienstleistungen in der EU: 1,7 Mrd. EUR.
  • Sicherheitsunion: 1 Mrd. EUR.
  • Migration: 200 Mio. EUR.

2,2 Mrd. EUR sind für Projekte zur sauberen Energie in folgenden vier miteinander verknüpften Bereichen vorgesehen: erneuerbare Energien, energieeffiziente Gebäude, Lösungsansätze für Elektromobilität und Speicherung, einschließlich 200 Mio. EUR zur Unterstützung der Entwicklung und Herstellung von Batterien der nächsten Generation in Europa. Gleichzeitig wird im Rahmen von Horizont 2020 weiterhin die „auf Neugier beruhende Forschung“ (oft auch als „Blue-sky-Forschung“ oder Pionierforschung bezeichnet) gefördert. Mit dem im August angenommenen Arbeitsprogramm des Europäischen Forschungsrats für das Jahr 2018 können Spitzenforscher mit knapp 1,86 Mrd. EUR gefördert werden. Mit den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen zur Finanzierung von Forschungsstipendien werden in einem Zeitraum von drei Jahren Wissenschaftler auf allen Laufbahnstufen mit insgesamt 2,9 Mrd. EUR unterstützt.

Förderung der internationalen Zusammenarbeit

Mit dem neuen Arbeitsprogramm soll auch die internationale Zusammenarbeit bei Forschung und Innovation gefördert werden. Hierfür sollen in Bereichen von gemeinsamem Interesse für 30 Leitinitiativen insgesamt mehr als 1 Mrd. EUR bereitgestellt werden. Zu nennen sind u. a. die Zusammenarbeit mit Kanada in der personalisierten Medizin sowie mit den USA, Japan, Südkorea, Singapur und Australien bei der Automatisierung des Straßenverkehrs, mit Indien zu Fragen im Wasserbereich und mit afrikanischen Ländern zur Ernährungssicherheit und zu erneuerbaren Energien.

Verbreitung von Exzellenz

Von 2018-2020 wird im Rahmen von Horizont 2020 ein Betrag von 460 Mio. EUR bereitgestellt, mit dem gezielt Mitgliedstaaten und assoziierte Länder unterstützt werden sollen, die noch nicht mit ihrem vollen Potenzial an dem Programm teilnehmen. Ziel ist dabei, noch nicht genutzte Exzellenznischen innerhalb und außerhalb Europas zu erschließen. Außerdem fördert das Programm weiterhin Synergien mit den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds.

Eine weitere Neuerung ist die Einführung der Pilotinitiative für Pauschalbeträge, ein neuer, einfacherer Ansatz zur Bereitstellung von Fördermitteln für die Teilnehmer. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt der Vorabkontrollen von der Finanzprüfung auf den wissenschaftlich-technischen Inhalt der Projekte. Einen grundlegenden Einschnitt bedeutet das Programm im Hinblick auf die Förderung der offenen Wissenschaft, indem die Forschungsergebnisse nicht mehr nur in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht, sondern die Erkenntnisse auf einer früheren Stufe des Forschungsprozesses zugänglich gemacht werden. Für die Förderung der offenen Wissenschaft werden 2 Mrd. EUR bereitgestellt; 600 Mio. EUR werden in die Europäische Cloud für offene Wissenschaft, die europäische Dateninfrastruktur und die Entwicklung von Hochleistungs-Rechensystemen fließen.

Quelle: Arbeitsprorgamm Horizont 2020