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Förderung von insgesamt 15 Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg

Um Fach- und Nachwuchskräfte auf die Anforderungen von Industrie 4.0 vorzubereiten, fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft die Einrichtung von 15 Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen mit insgesamt 6,5 Millionen Euro.

Die Stadt- und Landkreise als Träger der beruflichen Schulen waren aufgerufen, in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft Projektvorschläge zur Umsetzung der Lernfabriken einzureichen. Jetzt stehen die Berufsschulen im Land fest, an denen insgesamt 15 Lernfabriken - also sieben mehr als ursprünglich geplant - gegründet werden. Die Lernfabriken werden bis zum Herbst des kommenden Jahres in elf Regionen im ganzen Land verteilt entstehen.

"Mit den 15 Lernfabriken gewinnt Baden-Württemberg ein weiteres Alleinstellungsmerkmal im internationalen Wettbewerb. Industrie 4.0 wird vor allem die Arbeitsbedingungen nachhaltig verändern. Auf diese Entwicklungen müssen wir die Fachkräfte von morgen und die Beschäftigten vorbereiten. Wegen der komplexen Abläufe bei Industrie-4.0-Prozessen ist es wichtig, die Fachkräfte in möglichst praxisnahen Lernumgebungen aus- und weiterzubilden. Die Lernfabrik ist ein ideales Instrument dafür. Auch hier ist Baden-Württemberg Vorreiter - in keinem anderen Bundesland gibt es vergleichbare flächendeckende Projekte", sagte Wirtschaftsminister Nils Schmid.

In den Lernfabriken werden die Schülerinnen und Schüler an die Bedienung von Anlagen auf der Basis realer Industriestandards heran geführt. Auf den Förderaufruf des Ministeriums hatten sich 28 Berufsschulen beworben. Die Schulen waren bei der Gestaltung der Konzepte sehr engagiert. Wirtschaft, Hochschulen und weitere regionale Organisationen waren in den Prozess eingebunden und präsentierten viele Projekte, die die ganzheitliche Vernetzung moderner Produktionssysteme schülergerecht sehr gut abbilden. Im ursprünglichen Förderaufruf war die Förderung von acht Projekten vorgesehen. Wegen der großen Zahl der eingereichten Projekte und ihrer hohen Qualität hat das Ministerium die Förderung noch einmal aufgestockt. Nachdem ursprünglich 4,5 Millionen Fördermittel vorgesehen waren, sollen nun weitere zwei Millionen Euro bereit stehen.

"Die große Nachfrage und der Erfolg der Ausschreibung zeigen - wir sind mit unserer Strategie zur Industrie 4.0 auf dem richtigen Weg. Die Schulen und ihre Schulträger haben den Zukunftstrend Industrie 4.0 erkannt. Sie wissen, welche besondere Bedeutung die Vorbereitung des Fachkräftenachwuchses und der Beschäftigten in Bezug auf den kommenden Wandel in der Arbeitswelt hat", so Minister Schmid. Er lobte auch das große Engagement der Stadt- und Landkreise, die sich als Schulträger auch finanziell in das Projekt eingebracht hätten.

Die Lernfabriken sollen auch regional kleinen und mittleren Unternehmen Anregungen zur Umsetzung für typische Prozesse von Industrie 4.0 bieten. Sie sollen so das Thema und seine Bedeutung noch bekannter machen und vor allem dem Mittelstand die damit verbundenen Chancen näher bringen.

Die Lernfabrik 4.0 ist ein Labor, das im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können. Maschinenbau und Elektrotechnik werden dabei durch professionelle Produktionssteuerungssysteme verknüpft.

Zielgruppen der Lernfabriken 4.0 sind Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen der Fachbereiche Metall- und Elektrotechnik, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Technikerschulen oder an Weiterbildungslehrgängen aus mittelständischen Unternehmen im Rahmen von Angeboten der Fördervereine der beruflichen Schulen und von Kooperationen mit Wirtschaftsorganisationen, angewandten Hochschulen und der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg.

Zu den Kriterien, nach denen die Jury die eingereichten Projekte beurteilte, gehörten: pädagogisches Konzept, Einbindung der Wirtschaft und Konzept für eine Nutzung als regionales Demonstrationszentrum für Industrie 4.0.

Eine Liste der Lernfabriken finden Sie hier.