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INNONET Kunststoff steigt in den Strategieprozess zum Kunststoffrecycling ein.

Schockierende Fotos von hektargroßen Plastikmüllteppichen auf den Ozeanen rütteln Verbraucher wach und avancieren zum Imageproblem für die Branche. Analog wächst deren Bewusstsein dafür, ausgediente Verpackungen als das zu sehen was sie sein könnten: wertvoller Rohstoff und Basis für innovative Geschäftsmodelle. Das Netzwerk INNONET Kunststoff versteht Recycling als Brennpunktthema und erarbeitet derzeit mit fast 40 Unternehmen, Institutionen und Verbänden die Agenda für ein beispielhaftes Kooperationsprojekt.

Die Ausgangslage ist rund um den Globus exakt die gleiche: Verpackungen aus Kunststoff sind omnipräsent und angesichts endlicher fossiler Ressourcen viel zu kostbar, um sie nicht wiederzuverwerten. Kunststoffrecycling ist jedoch komplex und das nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien sondern auch durch die Vielzahl der involvierten Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. „Das Thema ist damit prädestiniert als branchenumspannendes Netzwerkprojekt des INNONET Kunststoff“, erklärt Udo Eckloff, Projektleiter des Plastics InnoCentre. Nicht umsonst steht das Recycling weit oben auf der Agenda der Horber Kunststoff-Zukunftsschmiede: „Das Plastics InnoCentre wird mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der EU gefördert weil es einen innovativen Ansatz im Bereich Ressourceneffizienz und Bioökonomie bietet“, erklärt Eckloff.

Um das Thema Recycling schnell an den Start zu bringen, holte sich das INNONET Kunststoff externe Expertise ins Haus. „Der Berliner Technologiedienstleister VDI/VDE Innovation + Technik wird den Strategieprozess rund um den Komplex Kunststoffrecycling moderieren“, beschreibt Eckloff die Vorgehensweise. Dr. Marc Bovenschulte vom VDI/VDE identifizierte bei der Auftaktveranstaltung zum neuen Projekt INNOcycling in den Räumen der Waldachtaler Fischerwerke zwei Arbeitsfelder: Die technischen Voraussetzungen für die Verarbeitung recycelter Materialien zu meistern, wäre eine Herausforderung, wesentlich schwieriger wäre es jedoch eine gesellschaftliche Akzeptanz für recycelte Kunststoffmaterialien zu schaffen. Recycling ist ein Kopfthema und verlangt flankierend zu neuen Produktionsprozessen eine ausgefeilte Kommunikation. „Alle Beteiligten, vom Produktdesigner über den Verpackungshersteller bis hin zum Verbraucher müssen auf neue Materialien und Produktwege vorbereitet werden“, fasste Bovenschulte ein Ergebnis des Auftaktworkshops zusammen.

Marc Bovenschultes Verweis auf die neue Studie der renommierten Ellen MacArthur Foundation „Rethinking the future of Plastics“ zeigt das Potential der Thematik für die Unternehmen des INNONET Kunststoff : „Das Thema Recycling sämtlicher Kunststoffprodukte, also nicht nur solcher, die aus leicht wiederverwertbaren sortenreinen Materialien bestehen, kann ein sehr lukratives Geschäft werden“. Dessen ist sich auch Udo Eckloff sicher: „In Zeiten endlicher fossiler Ressourcen und nur eingeschränkt verfügbarer nachhaltig verfügbarer Alternativen sind Rezyklate, also recycelte Kunststoffe, das Material für die Zukunft“.  Deshalb gibt der Plastics InnoCentre-Projektleiter mächtig Gas geben beim Thema Kunststoff-Recycling: „Die nächsten Workshop-Termine sind bereits koordiniert, denn allen beteiligten Akteuren, bis hin zu den Landesagenturen und Forschungseinrichtungen, brennt das Zukunftsthema unter den Nägeln“.

Weitere Informationen zu den Leistungen des Plastics InnoCentre können hier nachgelesen werden.

Das Projekt wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft unterstützt und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Quelle: INNONET Kunststoff