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Zweiter Intralogistik-Kongress Baden-Württemberg: Rundum gelungen!

Der zweite landesweite Intralogistik-Kongress am 10.11.2016 in Waldkirch setzte bei den Themenschwerpunkten auf Systemlösungen. Die Fachforen informierten über „Innovative Geschäftsmodelle der Intralogistik“, „Komissionierkonzepte 2020“ und „Barrierefrei in die Extralogistik – Prozessautomatisierung“.

Unter dem Motto „Quo vadis? Aufbruch in die Digitale Zukunft!” fanden rund hundert Fachbesucher den Weg zum zweiten Intralogistik-Kongress Baden-Württembergs und erlebten einen inhalts- und abwechslungsreichen Tag mit vielen inspirierenden Momenten. Erneut ist es I.N. gelungen, Intralogistik-Anwender, -Anbieter und -Wissenschaftler themenbezogen ins direkte Gespräch miteinander zu bringen, um Technologien, betriebliche Abläufe und Branchentrends ohne Beschönigungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, und damit sowohl Horizonterweiterungen als auch Wissensvertiefungen zu ermöglichen.

Ministerialdirektor Hubert Wicker, Leiter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, betonte in seinem Grußwort die herausragende Bedeutung, welche dem Thema Industrie 4.0 in Baden-Württembergs Politik beigemessen werde. Das heutige starke digitale Gefälle zwischen großen und kleinen Unternehmen sei bedenklich. Denn die Herausforderungen der Zukunft lägen nicht etwa in einem leicht veränderten IT-Einsatz, sondern im fundamentalen Wandel von Produktions-, Arbeits- und Vertriebsstrukturen. Daher sollten sich auch kleinere Unternehmen dieser Entwicklung nicht verschließen.

Simon Straub vom Unternehmen Zalando SE trat mit seiner Keynote „Fashion eCommerce in Europa: Wie Smart Logistics Kunden glücklich macht“ umgehend den Beweis an, welchen Geschäftsaufschwung neue Herangehensweisen ermöglichen. Nicht unwichtig sind dafür die technologischen Komponenten des Unternehmens Robert Bosch GmbH, die es erlauben, vernetzte Wertschöpfungsketten aufzubauen: Andreas Müller erläuterte in seinem Vortrag „Digitale Systemlösungen“ Anwendungsfälle, in denen Bosch zusammen mit Partnern testet, wie sich die Leistungsfähigkeit der eigenen Warehouses durch die Kombination mehrerer neuer Technologien wie beispielsweise mit dem ‚IIC* Testbed Track and Trace‘ für Flurförderzeuge  entscheidend verbessen lässt. Daran knüpfte Frank Maier, Vorstand Innovation beim Unternehmen Lenze SE, nahtlos an. Die Antriebstechnik-Konzepte seines Unternehmens setzten zugunsten einer Flexibilitätssteigerung in der Intralogistik längst schon auf Schwärme von AGVs oder flexible Fördermatrizen. Der Schwerpunkt seines Vortrags lag auf der „Intelligenz zur Steigerung der Energie-Effizienz“. Thilo Jörgl, Chefredakteur LOGISTIK HEUTE, bereicherte den Vormittag mit einer humorvollen Zukunftsvision für die Intralogistik 2020.

Dank der Partner BVL, VDI und VNL Schweiz, die jeweils für die Moderation der parallelen Sessions sorgten, gelangen auch am Nachmittag äußerst spannende Foren:
Für die Warenkommissionierung gibt es unter den Stichworten ‚Pick by voice‘, ‚Pick by vision‘ und ‚Hochleistungskommissionierung‘ je nach Systemumgebung sehr hilfreiche Adaptionen, aber mit Pick by robot‘ auch gänzlich neue Konzepte, welche in der Diskussion unter der Leitung von Gregor Blauermel auf ihre Stärken und Schwächen hin abgeklopft wurden.

Mit weiteren wertvollen Hinweisen und geradezu verblüffenden Einsichten wartete das Forum ‚innovativer Geschäftsmodelle‘ auf, in dem unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Herbert Ruile die virtuelle Inbetriebnahme, Smart Maintainance und Warehousing by Customer ausgeleuchtet wurden.
Die kniffligste Moderationsaufgabe übernahm Thomas Henkel, indem er weitere Automatisierungsansätze vorstellte. Dabei reichte die Spannbreite der Themen von ‚Routenzügen in der Produktionsversorgung‘ über die Indoor-Lokalisierung bis zum ‚Lieferschein to go‘- womit sehr deutlich wurde, welche tragende Rolle die Informationslogistik heute und mehr noch in der Zukunft spielt.

Noch wenig bekannt, doch sehr effizient verlief ein ‚Speed Networking‘, organisiert von Dr. Jörg Pirron, der die Veranstaltung im I.N.Vorstand verantwortete. „Alleine dadurch habe ich drei sehr interessante Kontakte aufbauen können, die ich sonst kaum erhalten hätte“, kommentierte einer der Teilnehmer diese Aktion.

Der Gastgeber SICK AG bot eine nahezu ideale ‘Location‘: Die Kongressteilnehmer konnten sich im Kundenzentrum wie zu Hause fühlen. Zudem öffnete die SICK AG ihre Tore zur Besichtigung ihres frisch in Betrieb genommenen Distributionszentrums, so dass neueste Technologien und innovative Prozesse im realen Einsatz beobachtet werden konnten.

Professor Dr. Hauth, welcher als I.N.Vorsitzender die Begrüßung und Verabschiedung der Gäste übernahm, freut sich, dass es mit dem Kongresstag erneut gelungen ist, aktuelles und praxisnahes Wissen aus renommierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen weiterzugeben. „Ich glaube, dass wir als ‚Ideenfabrik für Anwender‘ echte Hilfestellungen zu einer effizienteren Logistik geben konnten. Wir stehen allen Kongress-Teilnehmern weiterhin als Ansprechpartner im Sinne eines Lotsendienstes zu kompetenten Forschungs- und Entwicklungspartnern zur Verfügung.“

Quelle: Intralogistik-Netzwerk in Baden-Württemberg e. V. (I.N.)