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Die Europäische Komission informiert über das BioLAGO-Projekt DiagNET

Das von der EuKo geförderte DiagNET macht durch den Zusammenschluss von Wissenschaft und Wirtschaft neue Diagnoseverfahren zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung am Bodensee möglich.

„Alles begann mit zwölf Partnern – mittlerweile sind 50 Partner am Projekt beteiligt.“ " Michael Statnik, Projektmanager von BioLAGO, Quelle: BioLAGO

Unternehmen, Ärzte und Wissenschaftler haben sich zusammengeschlossen, um neue Diagnoseverfahren zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ländlichen medizinischen Einrichtungen in und außerhalb der Vierländerregion Bodensee zu entwickeln: Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz.

Diagnoseverfahren für komplexe Krankheiten wie Krebs können häufig nur in größeren Krankenhäusern oder Fachzentren durchgeführt werden. In ländlichen Gebieten sind jederzeit verfügbare und kostengünstigere Tests nur schwer erhältlich. Bei vielen Krankheiten fehlt es in diesen Gebieten sogar vollständig an schnellen und zuverlässigen Testverfahren.

Um die angebotenen Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern, wurden Arbeitsgruppen zusammengeführt. Diese sollen neue Diagnoseverfahren erforschen, entwickeln und anwenden, die anschließend in lokalen Arztpraxen und Laboratorien eingesetzt werden sollen. Es fand eine Konferenz zur Diagnostik statt. Außerdem wurden Finanzierungskonzepte entwickelt.

Innovative Projekte

Vier Arbeitsgruppen wurden zur Entwicklung und Umsetzung neuer Untersuchungsmethoden eingerichtet. Des Weiteren wurden Konzepte zur Finanzierung neuer Projekte aus den entstandenen Ideen entwickelt und Projektkonsortien gebildet. Ergebnis dessen sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte, von denen einige öffentlich gefördert werden. Ein Start-up-Unternehmen erhielt eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, um die klinische Erprobung seiner Methode zur schnellen Erkennung von Krankenhauskeimen vorzubereiten

.Einige Arbeitsgruppen widmen sich Themen wie der Erkennung von multiresistenten Krankheitserregern und der Überwachung der Antibiotikatherapie auf der Intensivstation. Andere Gruppen konzentrieren sich auf die digitale Diagnostik, die eine zentrale Datenverwaltung beinhaltet. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lebensweise und Diagnostik, wobei es sich um die Überwachung einer gesundheitsbewussten Lebensweise handelt.

Austausch von Ideen

Die Aufforderung an die Partner, sich dem Projekt anzuschließen, erfuhr eine große Resonanz. Die Anzahl der Gruppenmitglieder wuchs von anfangs zwölf auf 50 an. So nehmen Unternehmen, Laboratorien, Forschungsinstitute, Ärzte und Krankenhäuser an dem Projekt teil. Die Partner tauschen Ideen aus und arbeiten zusammen an neuen Untersuchungsmethoden.

Koordiniert wird das Projekt vom BioLAGO e. V., einem internationalen Gesundheitsnetzwerk am Bodensee. Die Partner stammen aus allen vier Ländern am See, wodurch verschiedene Gesundheitssysteme berücksichtigt werden können. Es handelt sich um eines von drei Kompetenznetzwerken für Diagnostik in Deutschland und das einzige grenzüberschreitende im deutschsprachigen Raum. Dadurch gewinnt es auch jenseits des Bodensees an Interesse und verleiht dem Projekt ein überregionales Profil.

2018 fand die internationale "Diagnostics-4-Future Conference" statt. Insgesamt nahmen 160 Fachleute aus acht Ländern teil. Eine zweite Konferenz dieser Art, die Anwendern und Anbietern aus dem diagnostischen Bereich und ähnlichen Bereichen ein internationales Forum bieten soll, ist für Ende 2019 geplant.

Gesamtinvestition und EU-Mittel

Die Gesamtinvestition für das Projekt "Diagnostics of the future at Lake Constance" beläuft sich auf 333 557 EUR, an der sich der Europäische Fonds für regionale Entwicklung mit 200 134 EUR im Rahmen des operationellen Programms "Interreg CBC DE/AT/CH/FL 'Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein'" für den Programmplanungszeitraum 2014-2020 beteiligt. Die Investition fällt unter die Priorität "Forschung und Innovation".

Quelle: Europäische Kommission