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Digitalisierung in der Holzbranche als Herausforderung und Chance

Was bedeutet die Digitalisierung als zentrale gesellschaftliche, betriebswirtschaftliche und technologische Entwicklung unserer Zeit konkret für die Holzbranche und welche Herausforderungen und Möglichkeiten bietet sie? Zur Diskussion über dieses Thema lud die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) zur Veranstaltung „Digitalisierung in der Holzbranche“ am 24. Oktober in Nagold und informierte über Synergieeffekte ihrer beiden Projekte RegioHOLZ und Digital Hub Nordschwarzwald.

„Machen schlägt diskutieren“: Christian Neumann von der Firma tapio bei seiner Präsentation, Quelle: WFG

In einem Fachvortrag beschrieb Christian Neumann, Geschäftsführer von tapio, einem innovativen Start-up Unternehmen aus Nagold, die Philosophie seines Unternehmens im Bereich Digitalisierung und warum digitale Entwicklungen es wert sind, sich intensiver damit zu befassen. Tapio treibt gemeinsam mit 38 Partnern erfolgreich die Digitalisierung der Holzbranche voran und nimmt in der Region in dieser Sparte eine Vorreiterrolle ein.

Die Herausforderung liegt auf der Hand: Den Baum als Holzquelle wird so schnell nichts digitalisieren - Möbel und Holz werden immer in physischer Form vorhanden sein und auch genutzt werden. Vor diesem Hintergrund gestaltet sich der Prozess der Digitalisierung und die nötige Bereitschaft dafür insbesondere in der Holzbranche nicht einfach: Nicht nur die Struktur der Prozessabläufe erfordert oft ein Umdenken, auch Investitionen in Maschinen, die kompatibel mit neuen Technologien und digitalen Anforderungen sind, müssen gut überlegt und realisierbar sein.

Bei der gut besuchten Veranstaltung zeigte Neumann auf, dass die Schaffung eines Ökosystems für die Holz- und Möbelbranche das wichtigste Ziel sei. An diesem Ökosystem könnten alle Akteure der Holzbranche partizipieren, ihre Anforderungen und Erfahrungen bündeln und so passgenaue digitale Lösungen entwickeln. Als Beispiele hierfür nannte Neumann Apps, die beispielsweise Maschinen besser vernetzen, Wissen digital zur Verfügung stellen, die Werkzeug- und Materialverwaltung verbessern oder als digitales Serviceboard den Aufwand bei Servicefällen reduzieren. Insgesamt können so Produktionsprozesse der holzbe- und verarbeitenden Unternehmen optimiert und vereinfacht werden. "Die Digitalisierung zieht sich durch alle Branchen", so Jochen Protzer, Geschäftsführer der WFG abschliessend. "Insbesondere in der Holz- und Möbelbranche können wir durch die enge Zusammenarbeit unserer Projekte RegioHOLZ und Digital Hub Nordschwarzwald wichtige Synergien schaffen".

Dass das Thema Digitalisierung in der Holzbranche den Teilnehmern der Veranstaltung sprichwörtlich unter den Nägeln brannte, wurde an den zahlreichen interessierten Nachfragen vor allem zur konkreten Anwendung der Apps in der Praxis deutlich. Auch weit nach Veranstaltungsende setzte sich in diversen Diskussionsgruppen ein intensiver Austausch fort.

Hintergrund RegioHOLZ:
Die Nordschwarzwälder Holz- und Möbelbranche ist bundesweit einzigartig und ein wirtschaftliches Schwergewicht in der Region. Vor diesem Hintergrund steht das Projekt RegioHOLZ der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, das als eines von zwei Leuchtturmprojekten der Region Nordschwarzwald mit Mitteln der Europäischen Union (EFRE) und dem Land Baden-Württemberg gefördert wird, mit dem Ziel, den Forschungs-, Entwicklungs- und Technologietransfer der mittelständischen Unternehmen zu unterstützen und weiter auszubauen.

Hintergrund zum Digital Hub Nordschwarzwald:
Der Digital Hub Nordschwarzwald RESPOND ist als einer von zehn regionalen Digital Hubs in Baden-Württemberg gestartet. Mit dem Ziel, Baden-Württemberg auch im digitalen Zeitalter als führenden Innovations- und Wirtschaftsstandort zu erhalten, finanziert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau diese Förderinitiative. Die Hubs haben die Funktion, lokale Bedarfe anzusprechen, innovative Themen über zielgruppengerechte Kanäle zu vermitteln und Unterstützungsangebote zu formulieren. Der Digital Hub Nordschwarzwald legt hierbei seinen thematischen Fokus auf Personalisierung sowie domänenübergreifende Angebote und Geschäftsmodelle.

Quelle: WFG Nordschwarzwald