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Erfolgreich durch Kooperationen Warum sich ein Engagement in Netzwerken lohnt

Die Referenten waren sich einig: mit geeigneten Kooperationen kann nicht nur die Innovationskraft in Unternehmen gesteigert werden, langfristig profitiert auch die Region davon. Die Wirtschaftsinitiative Hohenlohe (W.I.H. GmbH) hatte zur Veranstaltung „Innovationen und Kooperationen - Warum sich ein Engagement in Netzwerken lohnt“ in die Sparkasse in Künzelsau eingeladen.

Landrat Dr. Matthias Neth, Sparkassendirektor Bernd Kaufmann, Rolf Zürn, Bernhard Grieb, Margot Klinger und Jan Hiller (von re.) beim Rundgang durch die Wirtschaftsausstellung

"Deutschland ist ein führender Innovationsstandort", betonte Sparkassendirektor Bernd Kaufmann bei der Begrüßung. "Die Wirtschaft steht aktuell vor großen technologischen Herausforderungen. Das erfordert, die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen zu intensivieren. Denn mit geeigneten Partnerunternehmen kann man sich auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren."
Dass in Hohenlohe Kooperationen und daraus resultierende Netzwerkstrukturen Tradition haben, unterstrich Landrat Dr. Matthias Neth. "Der wirtschaftliche Erfolg in Hohenlohe ist auch durch Clusterbildung entstanden. Sie trug maßgeblich zur Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte bei."

Entscheidend seien dabei auch die persönlichen Kontakte zwischen Unternehmen und Unternehmern, auch wenn sie Wettbewerber sind, erklärte Jan Hiller von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Er hat zusammen mit Professor Dr. Peter Kirchner die Ausstellung "Wirtschaft4 im Hohenlohekreis" konzipiert, um das Thema der regionalen Wirtschaft und Cluster für die Landesgartenschau in Öhringen umzusetzen. Dort wurden die digitalen Lernstationen und Exponate zu den verschiedenen Branchen bereits im Landkreispavillon gezeigt. Die Ausstellung ist gleichzeitig Teil eines Projektes, in dem Materialien für den Schulunterricht mit regionalem Bezug erstellt wurden. "Das Lernen über die eigene Region entfaltet identitätsstiftende Wirkung", erklärte Jan Hiller.
Wobei helfen Kooperationen und was ist dabei zu beachten? Bernhard Grieb von der ClusterAgentur Baden-Württemberg benannte die wesentlichen Faktoren. Zunächst stellte er klar: "Der Innovativere überlebt!" In Zeiten von vielfachen Herausforderungen für Unternehmen lassen radikale Innovationen ganze Märkte verschwinden. Produkte und Dienstleistungen werden verdrängt. Dabei entstehen aber auch neue Märkte durch neue Technologien, Produkte und Services. "Wettbewerbsfähig bleibt man nicht alleine", war seine Aussage. "Bei radikalen Innovationen sind kleine und mittlere Unternehmen oft überfordert. Dann sind Kooperationen notwendig. Netzwerke helfen beim Aufbau dieser Partnerschaften."

Ein anschauliches Beispiel gab Rolf Zürn, Geschäftsführer von Zürn Harvesting aus Schöntal. Sein Unternehmen wurde für eine innovative Schneidwerksregelung für Mähdrescher gerade erst mit dem Forschungstransferpreis in Gold der IHK Heilbronn-Franken ausgezeichnet. Bei der Präsentation wurde schnell klar, dass keine Branche von der Notwendigkeit von Innovationen verschont bleibt. Wie die moderne Landwirtschaft arbeitet, stellte Rolf Zürn anschaulich dar. Landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher sind längst mit High Tech ausgerüstet. Von der exakten Steuerung beim Sähen oder Ernten, um die Fläche der Felder optimal auszunutzen bis zur Analyse der Pflanzenwerte, um den optimalen Erntezeitpunkt zu ermitteln. Beim ausgezeichneten Projekt "Zürn i-Flow" wurde ein innovativer Ansatz für den elektrischen Antrieb sowie die Steuerung und Regelung der Schneidwerkzeuge am Mähdrescher entwickelt. Sie optimiert die Leistung, entlastet die Fahrer, vereinfacht die Bedienung und schützt die Maschine vor Überlastung. Einer der Entwicklungspartner war unter anderem die TU Dresden. "Alleine hätten wir diese Lösung nicht entwickeln können", sagte Rolf Zürn. Aber in der neuen Technologie liegt auch in der Landwirtschaftstechnik die Zukunft.
Die vielen Seiten von Kooperationen und der Nutzen für Unternehmen und die Region wurden bei der Veranstaltung anschaulich präsentiert. Margot Klinger, Geschäftsführerin der W.I.H. GmbH, möchte gerade kleine und mittlere Unternehmen ermuntern, sich damit zu befassen. "Auch kleine Unternehmen sollen angeregt werden, sich mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Kooperationspartnern zu vernetzen", ist ihr Anliegen. "Kooperationen sind sinnvoll und beschleunigen Entwicklungen." Die Ausstellung "Wirtschaft⁴ im Hohenlohekreis" in der Sparkasse in Künzelsau macht dazu Mut.

Weitere Informationen:

Die Wirtschaftsausstellung ist noch bis einschließlich 2. Juni 2017 in der Sparkasse Hohenlohekreis in Künzelsau zu sehen. Sie präsentiert die Erfolgsgeschichte der Hohenloher Cluster, von Ventilatoren und Ventilen bis hin zur Befestigungstechnik, die ohne Netzwerke und Kooperationen nicht entstanden wären.

Quelle: W.I.H.-Wirtschaftsinitiative Hohenlohe