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EU-Projekt „ARDIA-Net“ mit Beteiligung der BIOPRO erfolgreich gestartet

Die Bioökonomie sowie die Gesundheitswirtschaft werden als strategisch bedeutender Zukunftssektor in der Alpenraumstrategie der EU gesehen. Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH ist Leadpartner in dem von der EU kofinanzierten Projekt ARDIA-Net, das im Oktober 2019 gestartet ist. Das Projekt hat das Ziel, ein grenzüberschreitendes Förderprogramm für Forschung, Entwicklung und Innovation (F&I) für die Regierungen in der Makroregion Alpenraumzu entwickeln, das neben den rechtlichen Bedingungen auch Blaupausen für das Programmmanagement enthält.

Der Alpenraum ist innerhalb Europas ein einzigartiger, facettenreicher Raum. Ob als Lebensraum für knapp 70 Millionen Menschen, als kulturhistorisch bedeutender Siedlungsraum, als Transitkorridor für europäische Verkehrsströme, als Urlaubsziel für Millionen Menschen und nicht zuletzt als einzigartiger Naturraum: Hier spiegeln sich globale Entwicklungen wie in einem Brennglas wider. Er kann als Modell für Fragen dienen, die den Klimawandel, den demografischen Wandel oder die Energiesicherheit der Zukunft betreffen. Lösungen für diese drängenden Fragen sollten dabei nicht isoliert betrachtet werden. So setzt die Kohäsionspolitik der Europäischen Union darauf, regionale Antworten auf globale Herausforderungen durch internationale Kooperationen zu finden.

Bioökonomie und Gesundheitswirtschaft sind strategisch wichtige Zukunftssektoren

Smart Specialisation Strategies (S3) im Alpenraum wurden für verschiedene Regionen ausgearbeitet und erstellt, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch die Transformation der Wirtschaftsstrukturen zu fördern, indem regionale Besonderheiten identifiziert und vorhandene Fähigkeiten kombiniert werden. Die jüngsten Ergebnisse des Interreg-Projekts S3-4AlpCluster zeigten, dass der Alpenraum ein transnationales Förderprogramm braucht, das interregionale Forschungs- und Innovationsprojekte ermöglicht. Um die gesellschaftlichen Herausforderungen innerhalb des Alpenraums zu bewältigen, ist die gezielte Vernetzung der regional vorhandenen exzellenten Akteure durch Forschungs- und Innovationsprojekte dringend notwendig. Dies könnte idealerweise durch ein interregionales und transnationales F&I-Förderprogramm geschehen, das thematisch auf die Bedürfnisse des Alpenraums abgestimmt ist. Das Konsortium hat sich aufgrund der Ergebnisse der Innovationsstrategien (S3) dazu entschieden, den Fokus auf die Themen "zirkuläre Bioökonomie" und "Gesundheitswirtschaft" zu legen, weil beide für den Alpenraum von besonderer Bedeutung sind.

Ziel des Projekts ARDIA-Net ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Förderprogramms für Forschung, Entwicklung und Innovation (FTI) für die Regierungen in der Makroregion Alpenraum, das neben den rechtlichen Bedingungen auch Blaupausen für das Programmmanagement enthält. Damit schließt ARDIA-Net eine Lücke in der europäischen Förderlandschaft, die es ermöglicht, gemeinsame Herausforderungen der 48 Regionen des Alpenraums zu lösen. Inhaltlich wird das ARDIA-Net-Rahmenprogramm auf den Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategien (auch Smart Specialisation Strategies, S3) der Regionen aufbauen, um die regionale Relevanz der spezifischen Förderlinien zu garantieren.

Das Projekt ARDIA-Net will dieses Konzept für ein an den S3 orientiertes, transnationales F&I-Förderprogramm unter aktiver Beteiligung verschiedener regionaler Akteure einem Realitätscheck unterziehen. Über die Laufzeit des Projekts von knapp drei Jahren soll die Implementierung eines solchen Förderprogramms auf theoretischer und praktischer Ebene erarbeitet werden. Dazu haben sich acht Projektpartner aus dem Alpenraum zusammengefunden, die durch ihre Expertise im Bereich von Forschungs- und Innovationsförderung bereits die notwendige Erfahrung haben und mit den lokalen Akteuren aus Regierung, Forschung und Wirtschaft eng vernetzt sind.

Die konkrete Umsetzung des Projekts teilt sich in drei Arbeitspakete. Zuerst wollen die Partner bereits vorhandene länderspezifische Förderprogramme identifizieren und ihre rechtliche Grundlage analysieren. Sie dienen als Ausgangspunkt für die anvisierte Synchronisierung der bereits bestehenden Förderprogramme über die regionalen Grenzen hinweg. Auch bereits bestehende transnationale Kooperationen im Alpenraum im Bereich der zirkulären Bioökonomie und Gesundheitswirtschaft sind hier wichtig. Sie dienen als Grundlage, um die Bedürfnisse der regionalen Akteure in Bezug auf ein einheitliches F&I-Förderprogramm im Rahmen von Workshops zu ermitteln. Am Ende soll eine Blaupause für ein transnationales F&I-Förderprogramm entstehen, das dann im dritten und letzten Arbeitspaket als Basis für die Diskussion mit den regionalen/nationalen Fördermittelgebern und politischen Entscheidungsträgern zurtatsächlichen Umsetzung dient.

Projektstart und Partnerstruktur ARDIA-Net

Das Projekt "ARDIA-Net" läuft seit dem 01. Oktober 2019 über einen Zeitraum von knapp drei Jahren und wird aus Mitteln finanziert, die im Rahmen der EUStrategiefür den Alpenraum (EUSALP) und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt werden (Gesamtbudget von 1.376.414 €,das zu 85 % von der EU kofinanziert; Projektende Juni 2022). Am 12. November 2019 fand das Kick-off-Meeting in Stuttgart statt. Leadpartner im Projekt "ARDIANet"ist die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH. Die BIOPRO wird aus Mittel des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg kofinanziert. Die sieben weiteren Partner sind: Bayerische Forschungsallianz (Bavarian Research Alliance) GmbH (Deutschland), Business Upper Austria - OÖWirtschaftsagentur GmbH, Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (beide Österreich), Lombardy Green Chemistry Association (Italien), Poly4EmIhosted by Anteja ECG d.o.o. (Slowenien), University of Applied Sciences and Arts Western Switzerland - School of Engineering and Architecture of Fribourg(Schweiz) and SC Sviluppo Chimica S.p.A. (Italien).

Quelle: BIOPRO