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Koordinierungsstelle für innovatives Netzwerk Telemedizin-gestützter Versorgung eingerichtet

Um die Rahmenbedingungen für die Telemedizin im Land nachhaltig zu verbessern, fördert das Wissenschaftsministerium mit 600.000 Euro den Aufbau einer landesweiten Koordinierungsstelle für ein „Zentrales Innovatives Netzwerk der Telemedizin-gestützten Versorgung Baden-Württemberg“ in Mannheim.

"Die durch Telemedizin gestützte Versorgung und Behandlung muss künftig besser an Kriterien der 'evidenzbasierten Medizin' angepasst werden, also belegen, dass sie vorteilhafter oder gleichwertig und kostengünstiger ist als bisherige Methoden. Nur so können telemedizinische Technologien zum Wohl der Patienten entscheidend vorangebracht werden", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Die Koordinierungsstelle solle dafür sorgen, dass Telemedizinprojekte Prototypenentwicklung und Pilotphase überdauern und langfristig die Chance erhalten, als evidenzbasierte Medizin anerkannt und in die Regelversorgung überführt zu werden, so die Ministerin.

Die Koordinierungsstelle soll die in Baden-Württemberg vorhandene Kompetenz in der Telemedizin bündeln und als Ansprechpartner für alle dienen, die ein Projekt im Bereich der Telemedizin planen oder Partner für Telemedizinprojekte suchen. Sie soll Mittler zwischen medizinischen Einrichtungen, Herstellern von Medizinprodukten, Verbänden und Patienten sein, um die Entwicklung telemedizinischer Anwendungen und Geräte und deren Implementierung in die medizinische Versorgung voranzubringen. Sie wird telemedizinische Projekte von der frühen Phase an unterstützen, um deren Nachhaltigkeit zu sichern.

Angesiedelt ist sie am Institut für Medizintechnologie (IMT), einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und der Hochschule Mannheim. Die Förderung durch das Wissenschaftsministerium dient als fünfjährige Anschubfinanzierung, danach soll sich die Koordinierungsstelle als Verein selbst tragen.

Die Koordinierungsstelle wird eng mit der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg zusammenarbeiten, die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Freiburg ein Qualitätsmanagementhandbuch mit Empfehlungen für die nachhaltige Implementierung der Qualitätssicherung im Bereich der Telematik in Baden-Württemberg erarbeitet. Die Forschungsarbeiten hierzu werden für eineinhalb Jahre mit zusätzlich 130.000 Euro aus Landesmitteln gefördert.

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 04.06.2014