You are here:

Netzwerk für Gesundheitsinnovationen: Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp besucht BioLAGO

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg hat sich in Konstanz mit Vertretern des Netzwerks BioLAGO getroffen. Im Vordergrund standen Zukunftsprojekte für eine bessere Gesundheitsversorgung sowie die Folgen des gescheiterten Rahmenabkommens zwischen EU und der Schweiz für die Medizinbranche am Bodensee.

Sie sprachen über aktuelle Bedürfnisse der Gesundheitswirtschaft und die internationale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen im Netzwerk (v. links): Dr. Jürgen Ruff (BioLAGO), Staatssekretär Dr. Patrick Rapp, Prof. Dr. Klaus P. Schäfer (BioLAGO), Carlos Lange-Prollius (BioLAGO) (© BioLAGO)
Quelle: BioLAGO e.V.

Infolge des Corona-Virus ist die Diagnostik- und Medizintechnikbranche in den Fokus der Gesellschaft gerückt und leistet tagtäglich wertvolle Arbeit bei der Bewältigung der Pandemie, sei es durch innovative Schnelltests oder neue Möglichkeiten der Therapie-Kontrolle. Gleichzeitig steht die Medizinbranche vor Herausforderungen durch neue EU-Regularien sowie das kürzliche Scheitern des Rahmenabkommens zwischen EU und der Schweiz. Im grenzüberschreitenden Netzwerk BioLAGO ist die Gesundheitsindustrie, -forschung sowie -versorgung vereint. Inzwischen zählt das Cluster über 140 Mitglieder aus sechs Ländern, die meisten davon in Deutschland und der Schweiz. BioLAGO ist auf EU-Ebene sowie durch Bund und Land als Exzellenzcluster ausgezeichnet.

Internationaler Austausch an der Tagesordnung: Telemedizin-Projekt als Beispiel

„Innerhalb unserer Netzwerktätigkeit spüren wir bisher keine Auswirkungen des gescheiterten Rahmenabkommens – ganz im Gegenteil. „Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen den Mitgliedern wird tagtäglich gelebt. Das zeigt sich beispielsweise an unserem Telemedizin-Projekt“, sagt BioLAGO-Vorstandsvorsitzender Professor Klaus P. Schäfer. Unter der Federführung des Netzwerks soll im Landkreis Konstanz ein telemedizinisches Versorgungszentrum entstehen mit dem Ziel Bluthochdruck bei älteren Menschen digital zu überwachen. „Am Vorhaben sind Technologie-Firmen, Forschende sowie viele weitere Akteure aus Deutschland und der Schweiz beteiligt. Beide Seiten lernen voneinander“, so Projektleiter Carlos Lange-Prollius.  

Diagnostik-Kompetenz von BioLAGO einmalig im deutschsprachigen Raum

Aber auch in den vielen anderen Aktivitäten ist die internationale Zusammenarbeit Alltag. So hat sich BioLAGO in den letzten Jahren zum größten grenzüberschreitenden Netzwerk mit derartiger Diagnostik-Kompetenz im deutschsprachigen Raum entwickelt. „Inzwischen vereinen wir zirka 70 Partner aus der Diagnostik, von Klinik und Labor, über Testhersteller bis hin zu IT-Firmen in dem Bereich“, berichtet Projektmanager Michael Statnik. Derzeit ist BioLAGO dabei im Rahmen der Landesinitiative „IVDR/MDR-Soforthilfe BW“ den Zugang für Unternehmen zu klinischem Probenmaterial zu erleichtern. „Um Diagnostik-Tests auf den Markt zu bringen, müssen Hersteller nach den neuen EU-Vorgaben sehr vermehrt klinische Nachweise erbringen. Dafür brauchen sie Patientenproben und hier wollen wir mit Krankenhäusern vernetzen“, erklärt Dr. Jürgen Ruff, Vorstandsmitglied von BioLAGO.

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp: „Das Gesundheitsnetzwerk BioLAGO fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und verknüpft gezielt Wirtschaft und Wissenschaft für mehr Innovationen. Der Austausch zu zwei absolut aktuellen Themen sind daher für meine weiteren Gespräche in der Schweiz sehr wertvoll. Die Telemedizin und das in Steißlingen gegründete telemedizinische Versorgungszentrum ist ein Zukunftsthema und bildet einen wichtigen Baustein zur Stärkung unseres Gesundheitsstandortes in Baden-Württemberg. Zudem war es mir sehr wichtig, die Auswirkungen der Zertifizierungsschwierigkeiten für die ca. 40.000 Diagnostika mit Inkrafttreten der neuen Verordnung im nächsten Mai anzusprechen. Der von unserem Ministerium erwirkte Kommissionsvorschlag zur Verlängerung der Fristen muss nun sehr zeitnah vom europäischen Gesetzgeber umgesetzt werden. Denn unsere Unternehmen im Land benötigen dringend Planungssicherheit, damit Versorgungsengpässe vermieden werden können.“

Quelle: BioLAGO e.V.