You are here:

Neue Innovationsstrategie für Baden-Württemberg

Ministerrat beschließt neue Strategie für die Zukunft, die auch kleine und mittlere Unternehmen stärker ins Innovationsgeschehen einbindet.

 

Quelle: MFG Baden-Württemberg

Der Ministerrat hat am 4. Februar 2020 die neue Innovationsstrategie des Landes beschlossen. Sie wurde unter der Federführung des Wirtschaftsministeriums zusammen mit dem Wissenschaftsministerium, dem Umweltministerium, dem Innenministerium, dem Staatsministerium und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erarbeitet.

Die Innovationsstrategie löst die bisherige Fassung ab, die aus dem Jahr 2012/13 stammt. Sie ist auch Voraussetzung dafür, dass Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach Baden-Württemberg fließen. Sie schafft die Grundlage für das operationelle Programm, das im Sommer vom Land in Brüssel offiziell eingereicht wird.

Mit neuen Formaten die Weichen für die Zukunft stellen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: "Wir setzen auf Innovationen und haben hierfür mit neuen Formaten die Weichen für die Zukunft gestellt - mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft, dem Forum Gesundheitsstandort, unserer Strategie für Künstliche Intelligenz, digitalen Hubs und weiteren Transferprojekten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Als erstes Land richten wir ein ressortübergreifendes Innovationslabor ein, das uns dabei unterstützt, Innovationen in priorisierten Themenfeldern zügig und wirkungsvoll zum Durchbruch zu verhelfen. Mit der Innovationsstrategie bringen wir uns aktiv als starker Partner in die Europäische Gesamtstrategie ein und arbeiten daran, Innovationsprojekte zusammen mit der EU im Umfang von einer halben Milliarde Euro anzustoßen."

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: "Unsere Innovationsstrategie zeigt klar, wo wir im Land Schwerpunkte setzen müssen. Im Fokus steht der Ausbau der Innovationstätigkeit. Es gewinnt, wer konsequent in Forschung und Entwicklung sowie in die Stärkung des Innovationsgeschehens von kleineren und mittleren Unternehmen investiert."

Andere Regionen holen auf

Baden-Württemberg investierte im Jahr 2017 einen Anteil von rund 5,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in FuE: national, aber auch international ein Spitzenwert noch vor Südkorea und Israel. Baden-Württemberg liegt damit deutlich über der Marke von drei Prozent, die sich die Europäische Union zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zum Ziel gesetzt hat. Allerdings holen andere Regionen auf.

Aufgerückt in den Innovationsrankings sind zum Beispiel der Kanton Zürich und innerhalb der EU die Region Helsinki-Uusimaa. "Das muss bei uns zu Überlegungen führen, wie Baden-Württemberg bei der Dynamik zulegen kann. Wir müssen uns zur Decke strecken, um weiterhin an der Spitze der innovativen Regionen zu bleiben", so Ministerpräsident Kretschmann und Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Strategische Spezialisierung auf Zukunftsfelder

Vorrangig auf Landesebene seien künftig Investitionen in die von der Strategie identifizierten Wachstums- und Zukunftsbereiche Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft, Ressourceneffizienz und Energiewende sowie nachhaltige Bioökonomie.

"Mit diesen Zukunftsfeldern ergreifen wir die Chancen derzeitiger Transformationsprozesse und stärken die Stärken der Kernbranchen Baden-Württembergs", so Hoffmeister-Kraut. Die Strategie nehme aber auch Branchen stärker in den Blick, die im Land bereits in kritischer Masse vorhanden, aber ausbaufähig seien. "Zudem setzen wir auf disruptive Wertschöpfungsfelder, die im globalen Innovationswettbewerb große Wachstumschancen erwarten lassen." Wesentliche Anregungen für die Innovationsstrategie gingen auf die "innovationspolitischen Impulse" des Technologiebeauftragten der Landesregierung, Prof. Dr. Wilhelm Bauer, zurück.

Innovationskraft der KMU stärken

"Unsere Stärke ist die hohe Investitionsbereitschaft von großen und mittelständischen Unternehmen in Forschung und Entwicklung", unterstrich Kretschmann. "Wir werden unseren Innovationskurs konsequent fortsetzen und auch die Innovationskraft der kleineren und mittelständischen Unternehmen stärker in den Blick nehmen, die maßgeblich die Wirtschaftsstruktur des Landes prägen."

Ministerin Hoffmeister-Kraut ergänzte: "Unter anderem mit den Mitteln der EU wollen wir die Forschungsinfrastruktur an den Hochschulen und in den wirtschaftsnahen Instituten weiter ausbauen und auch die Strukturen des Technologietransfers von der Wissenschaft hin zu den KMU im Land verbessern. Wir müssen die KMU dabei unterstützen, dass sie selbst mehr in Forschung und Entwicklung investieren können."

Technologische Innovationen für Klimaschutz

Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Innovationen zu stärken auch heiße, zugleich zur Bewältigung ökologischer Herausforderungen beitragen zu können: "Der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen weist explizit darauf hin, dass Investitionen in technologische Innovationen einer der entscheidenden Ansatzpunkte sind, um einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu erreichen", betonte Kretschmann. Gerade im Bereich von Produktneuheiten ergäben sich hohe Potentiale für Umweltentlastungsmöglichkeiten. Zudem entwickelten Bestandteile der "Re-Economy" als langfristige Trends bedeutendes Potential.

Quelle: MFG Baden-Württemberg