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proHolz: 6. Holzbauforum Donaueschingen - Einfach nachhaltig bauen im Schwarzwald

Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, das viel Spielraum für Interpretation lässt. Bestandsgebäude – mineralische oder hölzerne – denen ein zweites Leben eingehaucht wird, der Einfluss der Nutzer auf die Verbrauchswerte von Gebäuden und die Entwicklung effizienter Bauteile im Holzbau. Das waren die Themen des 6. Holzbauforums in Donaueschingen.

Zum 6. Mal veranstaltete proHolz Schwarzwald das Holzbauforum im Rahmen der Messe Haus.Bau.Energie in Donaueschingen. Elias Wahl, Clustermanager und Moderator vom Veranstalter proHolz Schwarzwald, freute sich über die 71 Teilnehmenden, die zugelassen waren.

Sabine Schneider
Quelle: proHolz Schwarzwald

Nach einer kurzen Begrüßung durch Rolf Rombach, Präsident von Holzbau Baden e.V., Alexander Schmid, Vorsitzender der Architektenkammergruppe Schwarzwald-Baar Kreis, und Ralph Hohenstein, Geschäftsführer der Messe Sindelfingen standen Berichte aus der Holzbaupraxis im Mittelpunkt: Sabine Schneider, Architektin aus St. Georgen berichtete vom "Bauen im Bestand mit Holz". Bestehende Gebäude - ob mineralische oder Holzgebäude - werden dabei mit modernen Holzelementen renoviert und energietechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Somit lässt sich die Gebäudenutzung günstig und mit einem reduzierten ökologischen Fußabdruck verlängern.

Architekt Günter Limberger (Architekturbüro Limberger, Donaueschingen) berichtete den Teilnehmenden von den Vorzügen der Passivhausbauweise. Seiner Erfahrung nach seien Gebäude, die mit Holz sehr effizient gedämmt sind, über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg sehr nachhaltig. Unabhängig davon, so Limberger, habe auch das Nutzerverhalten einen großen Einfluss auf die tatsächlichen Verbrauchszahlen eines Gebäudes: Dieser Aspekt müsse bei der Gesamtbetrachtung mehr in den Mittelpunkt rücken.

Drei in Kubatur und Nutzung identische Häuser, erbaut in Leichtbeton, in Ziegel- und Holzbauweise in Bad Aibling (Bayern) sorgen in der Fachwelt für Aufmerksamkeit, Schlagwort "Forschungshäuser Bad Aibling". Tilmann Jarmer (Florian Nagler Architekten, München) berichtete von Details: Demnach sind alle drei Häuser mit monolithischen Wänden und einfachster Gebäudetechnik errichtet worden, ein geradezu revolutionärer Gegenentwurf zu den aktuell vielschichtigen Bauteilen und technischen Lösungen, die auf den heutigen Baustellen Verwendung finden.

In der anschließenden Podiumsdiskussion standen die nachhaltige Planung und mögliche künftige Entwicklungen im Fokus. Nach einer Kaffeepause rückte Henning Artmann von Hilti Deutschland das Thema "Standardlösungen für Brandschutz im modernen Holzbau" in den Mittelpunkt, flankiert von sehr vielen anschaulichen Praxisbeispielen.

Christian Lehmann, Zimmerermeister, geprüfter Restaurator im Zimmerhandwerk, Energieberater und Sachverständiger im Zimmerhandwerk aus St. Georgen berichtete über "Holzbausysteme im und aus dem Schwarzwald". Er bot einen Einblick in seine jüngsten Projekte und erläuterte dabei sein entwickeltes Rastersystem, dem der Meter als Maß aller Dinge zugrunde liege.

Christoph Kurzer von der TU München stellte den Teilnehmenden in seinem Vortrag zu www.dataholz.eu einen digitaler Bauteilkatalog für Holz- und Holzwerkstoffe, Baustoffe, Bauteile und Bauteilfügungen für den Holzbau vor: Dieser sorge mit seinen Anschlussdetails und weiteren Informationen für eine Vereinfachung und Standardisierung bei Bausteilen im Holzbau.

Auch der zweite Vortragsteil fand seinen Abschluss in einer Podiumsdiskussion und rundete die insgesamt sehr gelungene Veranstaltung ab.

Quelle: proHolz Schwarzwald