You are here:

Prototyp der “Stuttgarter Holzbrücke” eingeweiht

Forstminister Peter Hauk eröffnete am Mittwoch, 8. Juni 2016, die zweitägige Veranstaltung 4. Internationale Holzbrückentage in Stuttgart und enthüllte ein Forschungsprojekt zu Holzbrücken.

Die (Fußgänger-)Brücke aus Massivholz wurde auf dem Gelände der Materialprüfanstalt in Stuttgart-Vaihingen im Hinblick auf nachhaltigen Brückenbau neu entwickelt. An diesem 40 Meter Pilotprojekt wird die neue Generation der Holzbrücken sichtbar. „Das einzigartige Forschungsvorhaben zeigt neue Wege im modernen Ingenieurbau. Ein internationales Expertenkomitee in Stuttgart zu haben, mit dem wir uns austauschen können, ist für den Holzbau und die Forstwirtschaft im Land eine große Bereicherung. Bauen mit Holz wird in der Zukunft an Bedeutung gewinnen und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz,“ sagte Forstminister Peter Hauk. 

Das elegant geschwungene Bauwerk enstand im Rahmen zweier Forschungsprojekte des Clusters Forst und Holz, die von der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg sowie mehreren baden-württembergischen Firmen gefördert wurden. Der Leiter des MPA-Referates Holzkonstruktionen, Dr. Simon Aicher, erläuterte das Projekt und die Vorzüge des Prototyps vor zahlreich angereisten Vertretern des Holzbau-Clusters. Wesentliche Elemente der Konstruktion sind ein integraler, fugenloser Widerlageranschluss, ein entzerrter Übergang sowie einfach rückbaubare Schraubpfahlfundamente. Die Brückenbelagslösungen, die eine zweite Abdichtungsebene einschließen, garantieren eine dauerhafte und robuste Holzbrücke. Laut Aussage von Aicher ist die Konstruktion mit einer Stahlbetonkonstruktion preislich wettbewerbsfähig. 

Zur Demonstration der Belastbarkeit, die auch an einem Online-Brückenmonitoring abzulesen sein soll, wurden vier Elektro-Smarts auf die Brücke gefahren. „Unsere Mobilität der Zukunft braucht auch nachhaltige Brückenbauwerke, am besten aus Holz, im Verbund mit anderen, geeigneten Werkstoffen,“ so der Minister. Hauk kündigte an, dass das Land bei der Ersatzbeschaffung für Brücken nach den Hochwassern dieses Frühsommers den verantwortlichen Stellen den Holzbrückenbau empfehlen wird.

Fortgesetzt und vertieft wurden Themen zu aktuellen Trends und Zukunftsperspektiven im Holzbrückenbau insbesondere Verbundsysteme sowie spezifische Fragen zu Fußgänger- Radweg- und Straßenbrücken beim ganztägigen Seminar der 4. Internationalen Holzbrückentage am Donnerstag, 9. Juni 2016, in der Filharmonie Filderstadt.