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TechnologyMountains: PAJUNK zeigt, wie Innovation Märkte schafft

Wenn ein erfolgreicher Medizintechnik-Hersteller wie die PAJUNK GmbH Medizintechnologie einen Blick hinter die sonst verschlossenen Werkstüren erlaubt, dann ist das Interesse groß: Rund 50 Mitgliedsunternehmen der Clusterinitiative TechnologyMountains ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, mehr darüber zu erfahren, wie das renommierte Unternehmen im Herzen Geisingens es schafft, so nachhaltig und anhaltend erfolgreich zu sein.

Armin Pfeifer, Leiter Qualitätsmanagement bei PAJUNK, zeigte den Besuchern auf, welche Finessen die PAJUNK-Produkte haben. ©TechnologyMountains

Möglich wurde dieser Blick hinter die Kulissen durch die Veranstaltungsreihe "Mountains-Tour", die das Kennenlernen der Mitgliedsunternehmen untereinander durch das Öffnen der jeweiligen Werkstore ermöglicht. Mit der PAJUNK GmbH Medizintechnologie startete die Reihe ins Jahr 2019 gleich mit einem Medizintechnik-Hersteller, der Spannendes zu zeigen hat, wie Daniela Jardot von TechnologyMountains in ihrer Begrüßung den Gästen in Aussicht stellte. Den Erwartungsbogen spannten die beiden Geschäftsführer Simone Pajunk-Schelling und Martin Hauger noch weiter an, die sich über die große Resonanz des Abends sichtlich erfreut zeigten.

Klaus Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung der PAJUNK Medical Produkte GmbH, führte dann in die Eckdaten und Strategien von PAJUNK ein: Das Familienunternehmen mit inzwischen 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Präsenz in 105 Ländern habe eine konsequente Innovations- und Internationalisierungsstrategie verfolgt. Der Komplettanbieter von Produkten zur Anästhesie und Schmerztherapie habe dabei schon früh auf die enge Zusammenarbeit mit Anwendern, also Medizinern gesetzt, um wirklich für den Markt relevante Produkte herzustellen. "Wir gehen in Märkte rein, die gibt's noch gar nicht", zitierte Geschäftsführerin und Mitinhaberin Simone Pajunk-Schelling und zeigte Beispiele auf: So entwickelte PAJUNK in Kooperation mit einem australischen Arzt eine Kanüle, die auch im Ultraschallbild sichtbar ist. Möglich machen es kleine, in die Kanüle eingeprägte Flächen, die den Ultraschall zuverlässig reflektieren.

Die Kooperation mit Medizinern zur Lösung praktischer Anforderungen an Kanülen und Katheter hatten bereits die Firmengründer, die Brüder Horst und Heinrich Pajunk, angestoßen: Gemeinsam mit Professor Günter Sprotte entwickelte die PAJUNK GmbH Medizintechnologie eine atraumatische Kanüle, die eine schonende Punktion am Rückenmark möglich macht.

Diese und viele weitere Revolutionen hat PAJUNK seit dem Start in die Entwicklung eigener Produkte 1974 auf den Markt gebracht und damit immer wieder einen Vorsprung vor Billiganbietern generiert: "Mit unserem Bekenntnis zum Standort Deutschland als Produktionsstandort können wir uns nicht an Preiskämpfen beteiligen", erklärte Holzer: "Aber solange wir unsere Innovationskraft so hoch halten, müssen wir das auch gar nicht."

Natürlich sei dafür auch wichtig, die Exzellenz im eigenen Haus zu fördern und auszubauen. Zum einen geschehe das durch gezielte Ausbildung von Nachwuchskräften von der gewerblichen oder kaufmännischen dualen Ausbildung über das Anbieten von dualen Studienplätzen bis hin zu einer engen Kooperation mit der Hochschule Furtwangen bei Thesis-Themen. Zum anderen werden den Mitarbeitenden auch Vorteile geboten, zum Beispiel Gesundheitsförderung, eine aktive Ausbildungsförderung und Weiterbildung. Hinzu komme konsequente Ressourcenschonung und ein Engagement für soziale Einrichtungen, zum Beispiel mit den Behinderten-Werkstätten St. Franziskus, die nicht nur regelmäßig Montageaufträge von PAJUNK erhalten, sondern demnächst auch einen Reinraum, um anspruchsvollere Arbeiten für den MedTech-Hersteller übernehmen zu können.

Wie diese Kombination aus Innovationskraft, Technologie-Know-how und Mitarbeiterfürsorge in der Praxis funktioniert, das lernten die Besucher in Rundgängen durch das Unternehmen kennen, die tiefe Einblicke in die Arbeitsweise bei PAJUNK erlaubten: Beeindruckt zeigten sich die Gäste von der Vielseitigkeit der Tätigkeiten, von der fragilen Handarbeit bis hin zur kompletten Automatisierung von Arbeitsgängen, auch unter Reinraum-Bedingungen. Zur Vertiefung der Erfahrungen lud PAJUNK im Anschluss zu einem gemeinsamen Imbiss ein, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne nutzten, um weitere Fragen zu stellen.

Quelle: TechnologyMountains e.V. (V.i.S.d.P.)