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Umfassende Studie zum Finanzplatz Stuttgart

Stuttgart Financial untersucht Stellung des Finanzplatzes in Deutschland und Europa

Der Finanzplatz Stuttgart liegt in punkto Größe und Reichweite der Geschäftsaktivitäten vor einigen Finanzplätzen in europäischen Hauptstädten wie Rom und Athen. Gleichzeitig ist Stuttgart bundesweit nicht der größte, aber hinter München der am breitesten aufgestellte Finanzplatz. Zu diesen Ergebnissen kommt Stuttgart Financial, die Initiative für den Finanzplatz Stuttgart, in der Studie „Der Finanzplatz Stuttgart in Deutschland und Europa“. Dr. Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V., stellte die Untersuchung zusammen mit Prof. Dr. Hans-Peter Burghof, Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim, im Rahmen der Finanzmesse Invest vor.

Die Rolle des Finanzplatzes Stuttgart in Europa
Stuttgart Financial interpretierte aktuelle Daten der BaFin, der Bundesagentur für Arbeit, des Statistischen Landes- und Bundesamtes und von weiteren Quellen. Die Analyse ordnete europäische Finanzplätze ähnlicher Struktur in vier verschiedene Cluster ein. Kriterien waren die Reichweite der Geschäftsaktivitäten, die Anzahl der Banken und Versicherungen, die Aktivitäten der ansässigen Börsen und das wirtschaftliche Investitionsumfeld. In der Gesamtbetrachtung überflügelt Stuttgart Hauptstädte wie Rom, Athen, Bratislava, Ljubljana, Riga, Tallinn, Valetta, Vilnius und Zagreb.

"Welche Stellung Stuttgart im europäischen Vergleich einnimmt, ist bemerkenswert: Stuttgart schafft es als einer von wenigen Finanzplätzen, gegenüber einem national stärkeren Konkurrenten zu bestehen und gleichzeitig nicht Hauptstadtfinanzplatz zu sein", kommentiert Völter. Das mache Stuttgart auch international zu einem interessanten Standort. Inwieweit der Finanzplatz auch vom Brexit profitieren könne, sei aktuell allerdings nicht abzusehen.

Die Rolle des Finanzplatzes Stuttgart in Deutschland
Betrachtet man Finanzplätze nicht bezüglich ihrer Größe, sondern entsprechend ihrer Vielfalt, liegt Stuttgart innerhalb der Bundesrepublik Deutschland auf Rang 2 der Finanzplätze. "Ein breit aufgestellter Finanzplatz ist ein zentraler Vorteil", so Prof. Burghof. "Ein solcher Standort ist weniger anfällig für Risiken und Krisen an den Finanzmärkten, weil Beschäftigung und Wirtschaftskraft in der Finanzbranche nicht von wenigen großen Akteursgruppen wie beispielsweise Banken abhängen."

Zur Beurteilung der Vielfalt und damit der Krisenbeständigkeit der deutschen Finanzplätze entwickelte Stuttgart Financial einen Finanzplatz-Diversifikations-Index. Dieser berücksichtigt beispielsweise Kriterien wie die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Finanzsektor, die Anzahl an Banken, Versicherungen und Bausparkassen mit erstem juristischem Sitz am Finanzplatz sowie das Vorhandensein einer Börse. "Die Region Stuttgart ist nicht nur die Heimat traditionsreicher Industriekonzerne, weltmarktführender Mittelständler und innovativer Start-ups, sondern ist auch ein gewachsener Finanzplatz mit namhaften Kreditinstituten, Versicherungen, Bausparkassen und einer Börse", betont Völter. "Hier zeigt sich deutlich: Ein starker Wirtschaftsstandort und ein starker Finanzplatz bedingen einander."

Quelle: Stuttgart Financial