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Vernetzte Industrie

Die Stadt Offenburg ist Pilotstandort des Projekts „Vernetzte Industrie“, das den Unternehmen in Offenburg neue Technologien zur Steigerung ihrer Energieeffizienz zur Verfügung stellt. Träger des Projekts sind Badenova und das E-Werk Mittelbaden. Das Angebot wurde den ortsansässigen Unternehmen jetzt erstmalig vorgestellt. Mit dem Auftakt beginnt nun die Suche nach umsetzungswilligen Unternehmen.

Dr. Fabian Burggraf (Klimapartner Oberrhein), Michael Kleiner (Ministerialdirektor Wirtschaftsministerium BW), Prof. Andre Thess (Uni Stuttgart), Frank Semling (Vorstand Hansgrohe), Edith Schreiner (Oberbürgermeisterin OG), Dieter Sommerhalter (ITG), Prof. Alfred Isele (Hochschule OG), Dr. Ulrich Kleine (Vorstand E-Werk Mittelbaden), Robin Grey (Klimapartner Oberrhein); Quelle: Klimapartner Oberrhein

Über 80 Unternehmerinnen und Unternehmer haben am Auftakt in der Oberrheinhalle der Messe Offenburg teilgenommen, um sich über das Projekt informieren zu lassen. Damit beginnt aber erst die aufwendige Suche nach Unternehmen, die das Projekt aktiv mitgestalten wollen. Ziel des Projekts ist es, möglichst viele Unternehmen in den kommenden drei Jahren zu gewinnen, die sich für technische Innovationen offen zeigen, Energie und Kosten einsparen und konkrete Maßnahmen umsetzen wollen. Fast 4 Mio. Euro stehen dank der Förderung durch die EU und das Land Baden-Württemberg dafür zur Verfügung. Damit können Investitionen in die betriebliche Energieeffizienz sofort und ohne bürokratischen Aufwand finanziert werden. Die Höhe der Förderquote beträgt 60 Prozent. Die Mittel sind bereits bewilligt und sollen zielgenau für technische Lösungen mit einem hohen Innovationsgrad genutzt werden.

Vernetzung als Kernelement
Ein zweites Kriterium - der Projektname sagt es - ist der vernetzende Charakter der Anwendungen: Hierfür sollen vor allem solche Lösungen umgesetzt werden, die in den Industrieunternehmen z.B. vorhandene Rest- und Abwärme nutzen, zur Digitalisierung des Energiemanagements beitragen oder die Energieeffizienz durch Automatisierung der Gebäude und Produktionsprozesse steigern. Insbesondere den Blick über den betrieblichen Tellerrand hinaus soll das Projekt unterstützen: Zum Teil werden in Industriegebieten große Mengen überschüssiger Restwärme mit hohem zusätzlichen Energieeinsatz vernichtet, obwohl wenige Meter weiter großer Bedarf an Wärmeenergie herrscht. Entsprechend groß ist der CO2-Hebel, den die Unternehmen betätigen können. Ähnliche Synergien lassen sich für die Nutzung, Erzeugung und Speicherung anderer Energieformen und industrieller Ressourcen herstellen. Fast immer fehlt es in den Industriestandorten an einem Überblick über die Energie- und Stoffströme sowie an einem unternehmensübergreifenden Management - entsprechend groß ist das Umsetzungsinteresse von EU und Land BW.

Gestaltungsspielraum und wenig Aufwand für die Unternehmen
In Offenburg ist das Projekt in die Klimaschutzaktivitäten der Stadtverwaltung eingebunden. Neben dem Industriegebiet Offenburg-Elgersweier in Offenburg zählen auch das Industriegebiet West in Lahr sowie das Industriegebiet Nord in Freiburg zu den Pilotarealen. Zusätzliche Anwendungen in Einzelbetrieben außerhalb dieser Areale sowie in anderen Städten und Gemeinden sind möglich. Wichtig für den Erfolg des Projekts ist die Beteiligung von Unternehmen, die sich Effizienzgewinne von neuartigen Technologien versprechen und bereit sind, entsprechende Maßnahmen im Betrieb umzusetzen. Der Einstieg für die Unternehmen beginnt mit einer Vor-Ort-Begehung des Betriebs und einem ersten ganzheitlichen, neutralen Effizienz-Check. Nach erfolgreicher Erstanalyse folgt eine weitere Begutachtung für die spezifische Anwendung einzelner Anlagen und Geräte. Badenova und das E-Werk Mittelbaden haben für diese Aufgaben die Projektgesellschaft ITG gegründet, die durch die Klimapartner Oberrhein mit Clusteraktivitäten unterstützt wird. Kern dieses "innoEFF"-Clusters sind rund 40 Hersteller, die ihre Technologien in das Projekt einbringen.

Weitere Informationen zum Projekt Vernetzte Industrie finden Sie hier.

Quelle: Klimapartner Oberrhein