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Von der Holzwirtschaft zur Hightech-Industrie

Die Wettbewerbsfähigkeit des Forstsektors in der Donauregion zu stärken, ist das Ziel des neuen Förderprojekts FORESDA. Dabei soll der Wandel von der traditionellen Forstwirtschaft hin zu einer modernen Hightech-Industrie vorangetrieben werden. Koordiniert wird das EU-Projekt, das zusammen mit zwölf Partnern aus neun europäischen Ländern umgesetzt wird, vom CyberForum e.V. Die Auftaktveranstaltung zum offiziellen Projektstart fand am 7. März in Ljubljana, Slowenien statt.

Quelle: CyberForum

„Die Forstwirtschaft hat das Potenzial, Motor für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Biowirtschaft im Donauraum zu werden, leidet aber unter erheblichen regionalen Unterschieden, einem geringen Internationalisierungsgrad, mangelnder Kooperation und einer schwach ausgeprägten Innovationskultur“, so Tamara Högler, Leiterin der Abteilung Innovationen und Internationale Angelegenheiten im CyberForum e.V. Um dieses Potenzial zu nutzen und die Umwandlung der traditionellen Forstwirtschaft hin zu einer modernen Hightech-Branche zu unterstützen, wurde das vom CyberForum koordinierte EU-Projekt FORESDA – Forest-based cross sectoral value chains fostering innovation and competitiveness in the Danube Region ins Leben gerufen.

„Innovationsfreundliche Ökosysteme entwickeln“

Durch verschiedene Maßnahmen ist im Rahmen von FORESDA geplant, von traditioneller Forstwirtschaft geprägte EU-Gebiete in innovative, moderne Wirtschaftsregionen zu verwandeln. „Wir wollen innovationsfreundliche Ökosysteme schaffen, die eine Verbesserung oder Neukonfiguration bestehender Wertschöpfungsketten ermöglichen“, so Högler.

Die Projektpartner von FORESDA wollen hierfür die Innovationskultur kleiner und mittelständischer Unternehmen der Forstwirtschaft verbessern und die Zusammenarbeit in sogenannten Quadruple-Helix-Clustern stärken, um so neue Wege der Zusammenarbeit im Donauraum umzusetzen. Quadruple-Helix-Cluster sind Netzwerke, die neben Forschungseinrichtungen, Industrie und öffentlicher Verwaltung auch die Gesellschaft einbeziehen. FORESDA unterstützt den Wissenstransfer sowie die interregionale Zusammenarbeit, um Innovationen auf dem Gebiet der Ressourceneffizienz für eine energieeffiziente und umweltverträgliche Forstwirtschaft in der Donauraumregion anzukurbeln.

FORESDA wird im Rahmen des EU-Programms Interreg Danube gefördert. Das Projekt, das am 1. Januar 2017 begonnen hat, hat eine Laufzeit von 30 Monaten. Die öffentliche Auftaktveranstaltung fand am 7. März 2017 im Rahmen der Messe „DOM“ in Ljubljana, Slowenien statt.

http://www.interreg-danube.eu/approved-projects/foresda

Auftaktveranstaltung zu FORESDA - ein Rückblick

Die Auftaktveranstaltung fand am slowenischen Institut für Forstwirtschaft statt und adressierte das Thema „Innovationen für und im Holzsektor“. Die Konferenz wurde von Hr. Igor Milavec, Direktor der CCIS Holzverarbeitungs- und Möbelgesellschaft, Hr. Miha Humar, Dekan der Biotechnischen Fakultät der Universität Laibach, sowie von Hr. Primoz Simoncic, Direktor des slowenischen Instituts für Forstwirtschaft, eröffnet. Sie erläuterten die Bedeutung von Innovationen und Innovationsunterstützung in der Forstwirtschaft für Slowenien, aber auch im Hinblick auf waldreiche Nachbarländer entlang der Donau wie Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien.

Tamara Högler – Leiterin der Abteilung “Innovationen und Internationale Angelegenheiten” am CyberForum e.V. und Koordinatorin des FORESDA-Projekts, eröffnete den fachlichen Teil der Konferenz mit einem Beitrag über die Zielsetzung und angestrebten Nutzen von FORESDA. Es folgte ein Beitrag über das Pannonische Kompetenzzentrum für Holz durch Fr. Ivana Filipovic, Direktorin des Zentrums, welche einen interessanten Einblick in die Dienstleistungen und Innovationsunterstützung für holzverarbeitende KMUs aus Kroatien gab. Innovationsförderung stand auch im Vortrag von Fr. Dr. Emilija Stojmenova (Universität Laibach) im Vordergrund: Sie zeigte die Bedeutung von Open Innovation und sozio-ökonomischem Return-on-Investment auf, welche im Rahmen des Projekts ERUDITE (ein Interreg-Europe-Projekt) näher untersucht werden.

Ein Best-Practice-Beispiel aus dem Umfeld der Cluster-Entwicklung zeigte Peter Keller auf, der einen Einblick in das ungarische Cluster-Akkreditierungssystem gab. Dieses unterstützt die Cluster-Gründung, aber auch die Entwicklung hin zu professionellen Cluster-Management-Institutionen. Am Nachmittag wurden themenverwandte Projekte vorgestellt: RegioHOLZ, vorgestellt durch Anja Röllich, ist ein Projekt der regionalen Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH und zielt darauf ab, Forschung, Entwicklung, aber auch Technologietransfer im Holzsektor zu stärken.

Dr. Andreja Kutnar, Universität Primorska, stellte das Projekt InnoRenew CoE (Renewable Materials and Healthy Environments Research and Innovation Centre of Excellence) vor, das größte F&E&I-Projekt Sloweniens. Es ist das erste Exzellenzzentrum dieser Art und hat bereits ein Living-Lab für die innovative Verwendung nachwachsender Rohstoffe ins Leben gerufen. Den letzten Fachvortrag hielt Simona Rataj, Beraterin an der IHK Slowenien, die einen Einblick in aktuelle Aktivitäten in Bezug auf Innovationsunterstützung der IHK gab. Bernard Likar, Holzindustriecluster Slowenien, schloss die Veranstaltung mit einem Resümée.

Quelle: CyberForum