Thema des Monats

In Baden-Württemberg arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft und regionale Akteure bereits erfolgreich in Cluster-Initiativen und regionalen Netzwerken zusammen. Durch das Zusammenwirken entstehen branchen- und technologieübergreifend neue, zukunftsträchtige Techniken, Produkte und Lösungen. In vielen Fällen wurden bereits erste Kontakte zu anderen führenden Regionen weltweit mit ergänzenden Fähigkeiten geknüpft. Viele Cluster-Initiativen in Baden-Württemberg möchten diese ersten Kontakte in Richtung auf internationale strategische FuE-Partnerschaften ausbauen. Damit gewinnt das Thema „Internationalisierung“ für diese Cluster-Initiativen eine neue Bedeutung, da Internationalisierung in diesem Kontext dann nicht, wie in der Regel üblich, als Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen in andere Regionen zu verstehen ist, sondern als Technologie- und FuE-Partnerschaft mit anderen führenden Regionen weltweit.

Dies haben sowohl das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (WM) als auch das Bundesforschungsministerium (BMBF) erkannt und Förderprogramme zur Internationalisierung von Cluster-Initiativen und vergleichbaren Netzwerke aufgelegt. Erfolgreiche Cluster-Initiativen können in einer Konzeptions- und einer Umsetzungsphase bestehende Kontakte zu internationalen Kooperationen ausbauen und mit gemeinsamen Technologie- und Forschungsprojekten Innovationssprünge realisieren. Damit werden beide Partner innovativer und können sich besser im internationalen Wettbewerb behaupten.

Im Rahmen der Fördermaßnahme des BMBF "Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken" wurden in den beiden ersten Runden insgesamt sechs Cluster-Initiativen aus Baden-Württemberg ausgewählt. Dies verdeutlicht, dass Baden-Württemberg und seine Cluster-Initiativen im Kontext der Internationalisierung bundesweit mit führend sind. Dies mag auch - zumindest zum Teil - ein Erfolg der langjährigen Unterstützung der Clustermanagements durch das WM, die ClusterAgentur Baden-Württemberg und bw-i bei der Erarbeitung und Umsetzung entsprechender Internationalisierungsstrategien sein. Im Zuge des BMBF-Calls erhalten die Cluster-Initiativen für die Entwicklung von Internationalisierungskonzepten und deren Umsetzung in Projekten mit weltweiten Partnern jeweils bis zu vier Millionen Euro. Hierzu gehören u. a.

• Medical Mountains (Medizintechnik und IKT) mit Fokus auf USA und Finnland
• Bio RN (Biotechnologie) mit Fokus auf Belgien, Niederlande und Dänemark (Health Axis)
• Softwarecluster / Cyberforum (IKT) mit Fokus auf Brasilien, Singapur und USA
• Forum Organic Electronics (organische Elektronik) mit Fokus auf Korea und USA
• Cluster e-mobil Südwest (Elektromobilität) mit Fokus auf Frankreich

Weiterhin werden dasCluster Medizintechnik Mannheim sowie das Clusterprojekt "meta-engineers" der Cluster-Initiative bw-engineers GbR seitens des WM gefördert.
Interessanterweise konzentriert sich die Mehrzahl der Cluster-Initiativen auf unterschiedliche Regionen der USA, in denen jeweils leistungsfähige Kooperationspartner existieren.

Auch wenn bereits eine Reihe an Cluster-Initiativen aus Baden-Württembergdabei ist, sich international zu positionieren, besteht noch ein signifikantes Potenzial für weitere Cluster-Initiativen und deren Akteure aus Baden-Württemberg, internationale Technologie- und FuE-Partnerschaften einzugehen. Hier bietet die ClusterAgentur Baden-Württemberg auch in 2017 passgenau Beratung und Coaching an, um die wesentlichen Elemente einer Internationalisierungsstrategie mit den Clustermanagements und ihren Clusterakteuren zu erarbeiten. Das Förderprogramm zur Internationalisierung von Cluster-Initiativen, das von bw-i im Auftrag des WM umgesetzt wird, unterstützt erste Schritte zur Realisierung. Als weiteren wichtigen Schritt wird das WM mit Partnern aus Skandinavien in 2017 ein neues Förderkonzept implementieren, den sog. "Innovation Express Call", welches Cluster-Initiativen in Baden-Württemberg bei der Initiierung von Innovations- und Technologiepartnerschaften in Skandinavien unterstützt. Gerade Skandinavien verfügt über exzellente Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine sehr gut entwickelte adäquate Clusterlandschaft. Der Vorteil des "Innovation Express"-Konzeptes ist, dass im Rahmen dieses Förderprogramms auch die Cluster-Initiativen in den skandinavischen Zielregionen Fördermittel (aus ihren Regionen) erhalten, wodurch eine besonders hohe Hebelwirkung erreicht wird.