Thema des Monats

Mit der Reihe „Thema des Monats” werden monatlich neue inhaltliche Schwerpunkte aufgegriffen, welche den nationalen und internationalen clusterbezogenen Diskurs prägen. Anschaulich und praxisorientiert werden u. a. aktuelle Clustermanagement-Themen, neue Management-Instrumente, Erfolge aus Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken oder zukünftige Handlungsfelder für Clusterorganisationen dargestellt.

Selbstevaluation und Monitoring: Leistungen messen, bewerten und verbessern!

Gegenüber Clusterakteuren, interessierten Unternehmen, Forschungseinrichtungen, anderen Organisationen und ggf. Fördermittelgebern müssen Clustermanagement-Organisationen kontinuierlich über die Leistungsfähigkeit, Wirksamkeit und generierten Mehrwerte informieren. Damit die dafür notwendigen Daten erhoben werden können, bieten sich verschiedene Instrumente im Rahmen der Selbstevaluation und des Monitorings an. Die gewonnenen Daten können zum einen genutzt werden, um die Erfolge und Aktivitäten des Clusterverbundes zu präsentieren. Zum anderen verdeutlichen die Ergebnisse zu allererst: In welchen Bereichen sich das Clustermanagement sukzessive verbessern und noch bedarfsorientierter agieren kann.

Durch Selbstevaluation und Monitoring können Cluster Verbesserungspotenziale identifizieren
Durch Selbstevaluation und Monitoring können Cluster Verbesserungspotenziale identifizieren

Die Qualität und Leistungsfähigkeit von Clustermanagement-Organisationen hat in den vergangenen Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen. Im Mittelpunkt sind dabei zumeist die Zertifizierungen für Clustermanagement-Organisationen (u. a. Qualitätslabel Cluster Exzellenz Baden-Württemberg) oder Bewertungen im Rahmen von Evaluationen. Darüber hinaus können Clustermanagement-Organisationen durch Selbstevaluationen und regelmäßiges Monitoring eigenständig Prozesse, Strukturen, Services und Leistungen analysieren und bewerten. Selbstevaluationen und Monitorings sind spezifische Ansätze der Selbstanalyse und Bewertung mit fließenden Übergängen zum Qualitätsmanagement.

Das Ziel von clusterbezogenen Selbstevaluationen und Monitorings ist es, die Strukturen, Abläufe und Aktivitäten von Clustermanagement-Organisationen möglichst unmittelbar aufgrund von systematisch gewonnenen Daten zu verbessern. Als integraler Part der Clusterstrategie und als mögliche Methoden, deren Realisierung zu bewerten, sollten Selbstevaluationen und Monitorings in regelmäßig durchgeführt werden. In Abgrenzung zu Fremdevaluationen, die von neutralen und externen Evaluationsexperten durchgeführt werden, sind bei Selbstevaluationen und Monitorings diejenigen verantwortlich, die auch im Clustermanagement „Owner of the process” sind und somit einen wesentlichen Einfluss auf Evaluationsziele, Fragestellungen, Design, Umsetzung und Verwendung von Evaluationsergebnissen haben.

Doch welche Instrumente bieten sich für Clustermanagements an, um die verschiedenen Akteursgruppen einzubeziehen bzw. eine ausreichende Datenvielfalt zu erhalten?

  • Mitgliederbefragungen: Über Interviews, Fragebögen oder onlinebasierte Umfragen werden die Clusterakteure zur Qualität, Bedarfsorientierung und Zufriedenheit bezüglich der Prozesse und angebotenen Services sowie zu zukünftigen Themenschwerpunkten, gewünschten Leistungen oder inhaltlichen Ausrichtung befragt
  • Monitoring: Mittels der aktiven Steuerungsmethode können Clustermanagements kontinuierlich Erfolge und Wirkungen aufzeigen als auch mögliche Fehlentwicklungen in Bezug auf die geplante Zielerreichung identifizieren. Basierend auf Indikatoren und Zielwerten, welche zum Anfang definiert werden müssen und welche an die clusterspezifischen Rahmenbedingungen, Handlungsfelder und Leistungsportfolios angepasst sind, werden die Entwicklungen des Clusterverbundes regelmäßig ermittelt.
  • Benchmarking: Die europaweit anerkannte Methode, sich selbst mit anderen zu vergleichen. Dies kann individuell geschehen oder sich an den Qualitätskriterien der European Cluster Excellence Initiative orientieren. Indikatoren zum Benchmarking können sich auf die Strukturen, Prozesse sowie Angebote der betreffenden Clustermanagement-Organisationen orientieren. Als Ergebnis eines Benchmarking lernt das Clustermanagement, wo es im Vergleich zu anderen steht und so eventuell noch Verstärkungspotential liegt.

Die Frage ist, warum Clustermanagements Selbstevaluationen und Monitorings durchführen sollten und wie im Anschluss die Ergebnisse genutzt werden?

  • Für Clustermanagements sind jedwede Analysen effektive Steuerungsmöglichkeiten für die zukünftige Clusterarbeit.
  • Sowohl positive als auch negative Entwicklungen werden verdeutlicht.
  • Neue Handlungsfelder werden aufgezeigt.
  • Clusterstrategische Prozesse und der Zielerreichungsgrad der Gesamtstrategie wird bewertet.
  • Die Zufriedenheit der Clusterakteure wird ermittelt.

Somit wird mit Evaluationen und Monitorings nicht nur der Status quo dargestellt, sondern diese sind zukunftsgerichtet, da Weiterentwicklungs- und Aktivitätsoptionen sichtbar werden.

Darüber hinaus können identifizierte Erfolge gut als Legitimation des Clustermanagements und in der Kommunikation gegenüber involvierten bzw. in der Ansprache neuer Clusterakteure genutzt werden. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber” eignen sich die Ergebnisse auch für die Öffentlichkeitsarbeit.

Thema des Monats August: Zitat Yvonne Glienke
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