Thema des Monats

Mit der Reihe „Thema des Monats” werden monatlich neue inhaltliche Schwerpunkte aufgegriffen, welche den nationalen und internationalen clusterbezogenen Diskurs prägen. Anschaulich und praxisorientiert werden u. a. aktuelle Clustermanagement-Themen, neue Management-Instrumente, Erfolge aus Cluster-Initiativen und landesweiten Netzwerken oder zukünftige Handlungsfelder für Clusterorganisationen dargestellt.

Fachkräfte für Clusterakteure gesucht – Recruiting, ein ideales Betätigungsfeld für Clustermanagements?!

Auf dem Weg zu Innovationen sind gut ausgebildete Fachkräfte ein Muss. Clustermanagements bieten als Netzwerker die idealen Voraussetzungen um Unternehmen mit hochqualifiziertem Personal zusammenzubringen bedarfsgerecht und innovationstreibend.

Thema des Monats September 2014
Mit dem Clusterservice „Recruiting“ helfen Cluster ihren Mitgliedern bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften

Herausragende Innovationen sind der Schlüssel für führende Technologiestandorte wie Baden-Württemberg. Sichtbar wird dies in der fortlaufenden Entwicklung neuartiger Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Dafür sind Forschungsinstitutionen und Unternehmen vor allem auf das Leistungsvermögen und die Qualifizierung von Fachkräften angewiesen.

Der Mangel an geeignetem Personal kann schwerwiegende Folgen haben: Verlangsamte bzw. falsch ausgeführte Arbeitsprozesse, der Verlust von Aufträgen oder die langwierige Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktreife Produkte sind nur einige Beispiele. Auf dem Arbeitsmarkt ist daher das Ringen um geeignete Fachkräfte groß und allzu häufig können freie Stellen vom Ausbildungsbereich bis zu Fach- und Führungskräften nicht zeitnah adäquat besetzt werden.

Baden-Württemberg bietet ein vielfältiges Angebot an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Unterstützung beim Recruiting. Dies zeigt sich in den Berufsschulen für Absolventen, der allgemeinen Schulpflicht in der beruflichen Erstausbildung, in differenzierten Studienangeboten bis hin zu bereits beruflich Qualifizierten in der Weiterbildung. Die verschiedenen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen können bei den jeweiligen Lehrinhalten und Lehrmethoden jedoch immer nur den gegenwärtig Entwicklungs-, Forschungs- und Know-how-Stand beachten. Dabei bleiben die Bedürfnisse von hochspezialisierten Unternehmen oft unberücksichtigt.

Clustermanagements kennen in der Regel die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen der Clusterakteure, sie kennen die Arbeitsmarktsituation und das Angebot an Aus- und Weiterbildungsgängen - sie wissen genau: Was braucht der Clusterakteur! Darum ist das Themenfeld „Clusterspezifische Aus- und Weiterbildung sowie Recruiting” ein ideales Betätigungsfeld für Clustermanagements, um den bedarfsorientierte Serviceleistungen zu entwickeln und damit den Clusterakteuren ganz konkrete Mehrwerte zu leisten. Doch was sind Aktivitäten, die vom Clustermanagement übernommen bzw. entwickelt werden können? 

  • Organisation des gesamten Bewerbungsprozesses (vom Schalten von Anzeigen über Sichtung der Bewerbungen und Vorauswahl aufgrund von Anforderungskriterien und Bewerbercoaching bis zu begründeten Absagen) 
  • Entwicklung und Nutzung von (branchenspezifischen) Jobportalen
  • Organisation von Clusterständen auf Jobmessen und Jobbörsen 
  • Entwicklung von Imagekampagnen für Technologieregionen bzw. bestimmte Berufszweige und Durchführung von speziellen clusterspezifischen Maßnahmen (z. B. Recruiting-Veranstaltungen) 
  • Entwicklung bzw. Mitinitiierung von kompletten Ausbildungsberufen bzw. Studiengängen 
  • Organisation und Durchführung von Qualifizierungsveranstaltungen und Seminaren (Inhouse-Schulungen, Workshops, Studienreisen oder „inter-company-learning”)

Die grundsätzlichen Bereiche, die dabei in Abstimmung mit den Clusterakteuren und deren dringendsten Anforderungen adressiert werden können, umfassen in der Regel die drei unterschiedlichen Bereichen „Jugend frühzeitig für Technik begeistern” über „Maßgeschneiderte Ausbildungsaktivitäten” bis zu „Weiterbildungsmaßnahmen zur Erfolgsoptimierung”. Diese Bereiche sollten von entsprechenden Recruitingaktivitäten begleitet sein.

Was haben jedoch Clusterakteure von bedarfsorientierten, clusterspezifischen Unterstützungsmaßnahmen im Bereich Aus- und Weiterbildung bzw. Recruiting? Was sind die speziellen Mehrwerte?

  • Entlastung vom umfangreichen, zeit- und arbeitsaufwändigen Recruitierungsprozess 
  • Kostenreduktion des Bewerbungsprozesses 
  • Besetzung von freien Ausbildungs- und Fachkräftestellen 
  • Fachkräfte, welche explizit die Anforderungen des Unternehmens erfüllen
  • Berücksichtigung von regionalen Branchenbesonderheiten
  • Berücksichtigung von wertschöpfungskettenübergreifenden Anforderungen
  • Aufgreifen von speziellen Anforderungen der Innovationsprozessen
  • Beteiligung an der Entwicklung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen garantiert, dass die eigenen Anforderungen berücksichtigt werden
  • Erhöhung der Attraktivität des Clusterstandortes und Ausprägung von ausbildungsbezogenen Alleinstellungsmerkmalen

Entscheidend ist, dass Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Recruitingaktivitäten als strategischer Prozess durchgeführt werden und die einzelnen Maßnahmen aufeinander aufbauen sowie kontinuierlich angeboten werden. Die Clusterakteure sollten zumindest bei der Bedarfsanalyse sowie ggf. in Form von Arbeitsgruppen in die Entwicklung mit einbezogen sein. Nur so ist gewährleistet, dass die konzipierten Maßnahmen den gewünschten Anforderungen entsprechen. Neben der Möglichkeit den privatwirtschaftlichen Finanzierungsanteil zu erhöhen, können Clustermanagements durch Serviceleistungen im Bereich Aus- und Weiterbildung die Zufriedenheit der Clusterakteure steigern und somit deren langfristiges Engagement sichern.

Thema des Monats September 2014 Zitat Grieb