Vier Cluster sprachen über neue Potenziale in der Medizin
Am 01.07.2021 fand die dreistündige Cross-Clustering-Veranstaltung statt. Zirka 35 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich in drei Matchmaking-Runden mit anderen Anbieter:innen und Anwender:innen aus den Bereichen POC-Diagnostik, neue Materialien und künstlicher Intelligenz für die Medizin von morgen auszutauschen. Zwischen den "Matching-Runden" gab es drei Impulsvorträge zu den genannten thematischen Schwerpunkten sowie eine Präsentation der Fördermöglichkeiten im Horizon Europe Programm.
Dr.-Ing. René von Metzen, Gruppenleiter Mikromedizintechnik am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen gab einen Einblick in die Welt der Mikrochips und Implantate. Dr.-Ing. von Metzen stellte diverse Kriterien für die Beschaffenheit der Materialien von Mikroimplantaten vor und erläuterte, wie sich unterschiedliche Materialien auf die Größe, Qualität und Lebensdauer von Implantaten auswirken. Am Beispiel von Knochenersatzmaterial stellte er dar, mit welchen Kriterien Materialien unterschieden und ausgewählt werden können.
Priv-Doz. Dr. Susanne Proksch von Spindiag GmbH referierte zum Thema POC-Diagnostik. Am Beispiel des POC-Testsystems Rhonda zum Nachweis von bakteriellen und viralen Krankheitserregern stellte sie die Vor- und Nachteile der POC-Tests denen der Labortests gegenüber. Das Besondere am Rhonda-Testsystem: die Ergebnisse hätten Laborqualität. Die Mission der Spindiag GmbH ist es, Pandemie-Erreger wie Corona, aber auch multiresistente Erreger durch intensives Testen zu bekämpfen.
Den letzten Impulsvortrag zum Thema künstliche Intelligenz hielt Dr. Martin Schüttler von CorTec GmbH. Er stellte die Möglichkeiten elektronischer Gehirnimplantate in Verbindung mit künstlicher Intelligenz dar. Die Einsatzmöglichkeiten gehen hier von der medizinischen Behandlung motorischer, kognitiver und emotionaler Fähigkeiten bis hin zum nichtmedizinischen Erweitern und Verstärken von physischen, sensorischen und kognitiven Funktionen. Patienten mit Parkinson oder Epilepsie können beispielsweise von Tiefenhirn-Elektroden-Implantaten profitieren, bei denen das Gehirn "überschrieben" wird, um Tremores oder epileptische Anfälle zu verhindern.
Zum Abschluss stellte Hartmut Welck von der ClusterAgentur Baden-Württemberg die Fördermöglichkeiten im Horizon Europe Programm vor.