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Cluster Elektromobilität Südwest: Resilienz in der Mobilität von Morgen

Die aus dem Spitzencluster Elektromobilität Südwest hervorgegangene Landesagentur e-mobil BW stellte am 25. Januar 2024 im Rahmen der „e-mobil BW connects“ eine neue Studie zu resilienter Mobilität vor. Darin werden fünf Handlungsfelder für eine „transformative Resilienz“ beschrieben, mit der die Mobilität in Baden-Württemberg alle zukünftigen Krisen und Risiken meistern kann.

Gruppenbild
V.l.n.r.: Franz Loogen, e-mobil BW; Arno Ritzenthaler, Smart Grids BW; Sabine Flores Trần, IZT; Ingo Kollosche, IZT; Peter Hahn, Staatsministerium Baden-Württemberg; Rohit Bohara, asvin GmbH; Michael Ruprecht, e-mobil BW und Dr. Wolf Engelbach, Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg I © e-mobil BW / Nadja Hirt

Gemeinsam mit dem IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH hat die Landesagentur e-mobil BW am 25. Januar im Rahmen der Veranstaltungsreihe "e-mobil BW connects" die neue Studie „Resiliente Mobilität in Baden-Württemberg – Herausforderungen und Anforderungen an ein elektrifiziertes und digitalisiertes Mobilitätsystem der Zukunft“ vorgestellt. Ingo Kollosche, Co-Autor des IZT, diskutierte im Anschluss gemeinsam mit Dr. Wolf Engelbach (Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg), Arno Ritzenthaler (Smart Grids BW) und Rohit Bohara (asvin GmbH) zu den Anforderungen an ein resilientes Mobilitätssystem.

Die Studie kann ab sofort auf der e-mobil BW Website unter Publikationen kostenfrei heruntergeladen werden.


Transformative Resilienz – agil mit zukünftigen Risiken umgehen

„Das Mobilitätssystem von morgen ist elektrifiziert und digital. Damit es verlässlich genutzt werden kann, müssen wir schon heute potenzielle Störereignisse an Fahrzeugen und Infrastruktur diskutieren und Lösungswege dafür aufzeigen“, sagte Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW zur gestrigen Studienvorstellung in Stuttgart. „Genau hier setzt unsere neue Studie an und zeigt, wie die Verwundbarkeit des Mobilitätssystems minimiert werden und gleichzeitig gesellschaftliche Funktionen, wie Güterversorgung, Arbeitswege und soziale Teilhabe, auch bei Extremwetter oder Cyberangriffen sichergestellt werden können.“

Den Begriff ‚transformative Resilienz‘ nutzt die neue Studie „Resiliente Mobilität in Baden-Württemberg – Herausforderungen und Anforderungen an ein elektrifiziertes und digitalisiertes Mobilitätsystem der Zukunft“ der Landesagentur e-mobil BW als Konzept. Sie beschreibt damit eine funktionstüchtige und robuste Mobilität der Zukunft in Baden-Württemberg, die notwendig ist, um angemessen und geschickt mit den Krisen und Risiken der Zukunft umzugehen.

"Die Mobilitätspolitik im 21. Jahrhundert steht vor der riesigen Aufgabe, das fossile Verkehrssystem umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei reicht es nicht aus, nur auf einfache Resilienz und Systemerhalt zu setzen. Wir müssen die kontinuierliche und strategische Weiterentwicklung, die Teil der transformativen Resilienz ist, nutzen, um langfristig gegenüber Krisen gewappnet zu sein“, ergänzte Sabine Flores Trần, Geschäftsführerin des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH, um das Konzept zu erläutern. „Transformative Resilienz kann somit ein entscheidender Hebel für kluge und vorausschauende politische Entscheidungen sein,“ so Flores Trần weiter. Das IZT wurde von e-mobil BW mit dem Verfassen der Studie beauftragt.


Strategie – Resilienz & Frühwarnsysteme institutionell verankern

Wie gelingt es demnach, die transformative Resilienz in der Mobilität von Morgen zu stärken? Die Studie empfiehlt dazu eine institutionelle Verankerung der Krisenfrüherkennung und ein von allen Akteuren getragenes Krisen- und Katastrophenmanagement, das sich gemeinsam und strategisch auf neue Schwachstellen einstellen kann. Dazu ist laut Studie ein strategischer Prozess nötig, der Politik, Industrie und Forschung einbezieht und die Schnittstellen bzw. Systemknotenpunkte zwischen Energie- und Mobilitätssystem sowie von Informations- und Kommunikationstechnologien beleuchtet. Dabei sollten etablierte Handlungsroutinen bei Katastrophenfällen um neue Elemente ergänzt werden und Abläufe mit Netzbetreibern, Kommunen und systemkritischen Infrastrukturen neu definiert werden.


Handlungsfelder & Maßnahmen – transformative Resilienz steigern

Die Studie identifiziert beispielsweise fünf Handlungsfelder, in denen die transformative Resilienz gesteigert werden kann. Im Handlungsfeld Elektromobilität wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur als entscheidende Maßnahme eingestuft. Dieser muss z.B. gemeinsam mit der Integration mobiler Speicher zur Stabilisierung des Netzes gedacht werden. Die Einbindung der Fahrzeugbatterien benötigt wiederum eine intelligent gestaltete Energieversorgung, die ein weiteres untersuchtes Handlungsfeld mit verschiedenen Maßnahmen in der Studie ist. In den Handlungsfeldern der Mobilitätsdienstleistungen und der Akteurskonstellationen beleuchtet die Studie, wie für die Vielfalt von Verkehrsmitteln sensibilisiert oder das Thema in Bildungsplänen verankert werden kann. Im Handlungsfeld Verkehrsinfrastruktur setzen die Studienautoren auf flächendeckendes Mobilfunknetz entlang der Hauptverkehrsachsen, um die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Straßensensoren zu ermöglichen. Zudem betonen sie in diesem Handlungsfeld die Relevanz von baulichen Maßnahmen an Brücken, Tunneln und Straßen, da diese besonders sensibel auf die Folgen von hohen Verkehrsdichten oder Naturereignissen reagieren.


Quelle: e-mobil BW