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CyberForum: KARL im Austausch mit Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung

Am 6. März 2024 fand im Rahmen des Frühjahrskongresses der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (GfA) in Stuttgart der "Marktplatz der Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung" statt.

Drei Personen stehen am einen Messestand
Quelle: CyberForum

Zu den Regionalen Kompetenzzentren gehören innovative Akteure der Arbeitsforschung aus Unternehmen, Wissenschaft, Entwicklung, Bildungseinrichtungen und Sozialpartnern, welche ein Netzwerk untereinander aufbauen und den Wissenstransfer zwischen Forschung und betrieblicher Anwendung fördern wollen.


Interdisziplinär vernetzte Arbeitsforschung

Zu Beginn fand ein Interview mit Vertreter:innen aus Forschung, Politik und Wirtschaft statt, darunter Projektträger aus Karlsruhe sowie Vertreter:innen der Offensive Mittelstand und Arbeitsforschung. Während des moderierten Gesprächs wurde auf die Diskrepanz zwischen Arbeitsforschungsergebnissen und der tatsächlichen Nutzung im Betriebsalltag eingegangen. Hierbei sprach man den Kompetenzzentren eine entscheidende Rolle zu, da sie den Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit von innovativen Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Sozialpartnern legen und somit eine Brücke zwischen Forschung und Praxis bauen. Auf die Frage, welche Botschaft er den Kompetenzzentren mitgeben möchte, äußerte sich Dr. Alexander Lucumi vom PTKA – Projektträger Karlsruhe wie folgt: „Sie sollen handeln, sich verstetigen und sich unverzichtbar in der Region machen.“


KI-gestützte Lösung für reibungslosen ÖPNV

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden sich in einem interaktiven Austauschformat an den unterschiedlichen Ständen intensiv austauschen. Das Kompetenzzentrum KARL präsentierte in diesem Kontext seinen Use Case zur Mobilität. Ausgangssituation für diesen Anwendungsfall sind Unfälle im Straßenverkehr, die erhebliche Auswirkungen auf den regulären Straßenbahnbetrieb haben. Aktuell werden Lösungen zur Behebung der Störungen noch von den Disponent:innen der jeweiligen Verkehrsbetriebe auf Grundlage ihres Erfahrungsschatzes gesucht.

Ziel des Use Cases ist es, zukünftig einen digitalen Vorschlagsassistenten zu entwickeln, welcher auf der Auswertung historischer Daten und der Anwendung von KI-Algorithmen aufbaut. Das System soll den Disponent:innen nach der Datenanalyse maßgeschneiderte Handlungsempfehlungen liefern, worauf sie zurückgreifen können, jedoch behalten sie in letzter Instanz die endgültige Entscheidungshoheit. Diese Initiative verspricht eine deutliche Entlastung der Disponent:innen in den Leitstellen und eine Verbesserung der Effizienz im Umgang mit Störungen im ÖPNV.


Menschenzentrierte KI im Fokus

Die Veranstaltung fand ihren Abschluss in einer Fishbowl-Diskussion, in der die zuvor präsentierten Anwendungsfälle im Detail erläutert wurden. An dieser Diskussion nahmen unter anderem der Projektleiter des Kompetenzzentrums KARL, Prof. Dr. Steffen Kinkel, sowie Jens Beyer von der Lavrio.solutions GmbH teil. Im Use Case von KARL wurde beispielsweise auf die Herausforderung der Datenverfügbarkeit und -qualität eingegangen, insbesondere im Umgang mit personenbezogenen Daten, die im Falle von Unfällen hinterlegt sind. Ein weiterer ethischer und sozialer Aspekt besteht darin, Disponent:innen in den Prozess einzubinden, wofür transparente und gut nachvollziehbare Lösungen unabdingbar sind. Angestrebt wird hierbei ein menschenzentrierter Ansatz, bei dem die letzte Entscheidung des/der Dispontent:in an erster Stelle steht.


Über das Kompetenzzentrum KARL

KARL ist eins von aktuell elf regionalen Kompetenzzentren, das die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Lern- und Arbeitswelt untersucht. Ziel von KARL ist es, menschenzentrierte, transparente und lernförderliche, KI-unterstützte Arbeits- und Lernsysteme zu konzipieren und in konkreten Praxisanwendungen vorzeigbar zu machen. Die Region Karlsruhe mit dem nationalen Digital Hub angewandte KI und einem der führenden IT-Cluster in Europa bietet dafür großes Entwicklungspotenzial. Konsortialführer ist die Hochschule Karlsruhe. Projektpartner sind neben neun Forschungs- bzw. Transferpartnern auch elf regionale Unternehmen. Bis 2025 wird KARL vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp acht Millionen Euro gefördert.


Quelle: CyberForum