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Statistik BW: Investitionen für Forschung und Entwicklung: Baden‑Württemberg belegt den Spitzenplatz in der EU‑27

Regionen in Belgien mit höchster Dynamik.

grafik: Balkendiagramm

Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes belegte Baden-Württemberg im Jahr 2021 im Forschungsvergleich der 94 Regionen1 in der EU-27 erneut den Spitzenplatz. Baden-Württemberg investierte 5,6 % des nominalen Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung (FuE).2 2019 waren es noch 5,8 %.3 Auf dem zweiten Platz im Ranking der EU-Regionen konnte sich 2021 mit einer FuE-Intensität von 4,5 % erneut die Region Südösterreich platzieren.4 2021 befinden sich im Vergleich der EU-Regionen im Ranking auf den ersten 10 Plätzen neben Baden-Württemberg und Südösterreich die Regionen Södra Sverige in Schweden, Vlaams Gewest und Wallonne in Belgien, Occitanie in Frankreich, Östra Sverige in Schweden, sowie Bayern, Berlin und die Region Zuid in den Niederlanden. Unter den ersten zehn Rankingplätzen sind damit drei Bundesländer aus Deutschland gelistet.

Im Zeitraum 2011 bis 2021 nahmen innerhalb der EU-27 in den drei Regionen in Belgien (Vlaams Gewest, Wallonne und Bruxelles-Capitale) die FuE-Investitionen am stärksten zu. Während einer Dekade erhöhte sich die FuE-Intensität dieser Regionen im Bereich von 1,1 bis 1,3 Prozentpunkte. Baden-Württemberg hat seine FuE-Intensität im Zeitraum 2011 bis 2021 um 0,8 Prozentpunkte ausgeweitet und in Deutschland insgesamt ist der Wert um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. In der finnischen Region Manner-Suomi ist die Kennzahl 2021 gegenüber dem Vergleichsjahr 2011 am deutlichsten zurückgegangen: Diese Region lag 2011 im EU-Vergleich mit einer FuE-Intensität von bereits 3,6 % noch auf Platz 3 und ist im Jahr 2021 mit einer FuE-Intensität von 3,0 % im EU-Ranking auf den 15. Platz zurückgefallen.

In Belgien hat sich die Kennzahl im Zeitraum 2011 bis 2021 auch landesweit deutlich, und zwar um 1,3 Prozentpunkte, verbessert. Belgien belegte 2021 unter den Mitgliedstaaten der EU-27 mit einer FuE-Intensität von 3,4 % vor Schweden (3,4 %), Österreich (3,3 %) und Deutschland (3,1 %) den Spitzenplatz im Forschungswettbewerb der EU. Im Durchschnitt der EU-27 lag diese Kennzahl 2021 bei 2,3 %.

Die FuE-Intensität ist die bedeutendste Kennzahl zur Messung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eines Landes. Bei dieser Kennzahl werden die Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf das nominale Bruttoinlandsprodukt einer Region bezogen. Investitionen in Forschung und Entwicklung wirken sich positiv auf das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigungsentwicklung und den Wohlstand einer Gesellschaft aus. Vor diesem Hintergrund hatten sich die Regierungen der europäischen Länder in der EU-2020-Strategie das Ziel gesetzt, 3 % ihres Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung zu investieren. In Deutschland wurde dieses Ziel von den Regierungsparteien für 2025 auf 3,5 % angehoben. 2021 lag diese Kennzahl in Deutschland bei 3,1 %.

1 Analyse der Daten auf der NUTS-1-Ebene. Einbezogen wurden Regionen, deren Daten für 2021 verfügbar waren. Die NUTS-1-Ebene entspricht in Deutschland den Bundesländern. Die Gebietssystematik „Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques“ ist eine Klassifikation der Regionen innerhalb der Europäischen Union zur Erstellung regional vergleichbarer Statistiken, die auf Verwaltungseinheiten basiert.

2 FuE-Intensität: Anteil der FuE-Ausgaben bezogen auf das nominale Bruttoinlandsprodukt.

3 Die Daten sind im 2-jährigen Turnus verfügbar.

4 Kärnten und Steiermark. Zu der südlich des Alpenhauptkamms gelegenen Region gehört Graz mit seinen Hochschulen, universitären Einrichtungen und Forschungszentren.


Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg