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Koordinationsstelle Fachkräfteallianz schafft Synergien

Die Fachkräfteallianz Pforzheim Nordschwarzwald ist ein Zusammenschluss der arbeitsmarktpolitischen Akteure in der Region Nordschwarzwald. Sie offenbart sich als geeignetes Instrument, um die Effektivität der Bemühungen um Fachkräfte zu steigern.

Der Fachkräftemangel ist erschreckend real und branchenübergreifend spürbar, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Die Lage ist derart prekär, dass der Mangel an geeigneten Mitarbeitern bei manchen Unternehmen in der Region, beispielsweise in der Metallverarbeitung oder in Teilen des Handwerks, bereits für erheblichen Lochfraß in den Umsatzstatistiken sorgt - und das, obwohl die Auftragsbücher prall gefüllt sind.

Schönreden hilft nicht, dies erklärten die Vertreter der Fachkräfteallianz Pforzheim Nordschwarzwald bei der Halbzeitbilanz der aktuellen Förderperiode unisono. Für Nadine Kaiser und Michael Gradwohl von der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH (WFG) gibt es ebenso wie für Rainer Müller und Katharina Kindler vom Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) deshalb keinerlei Alternative zu einem umfassenden Engagement in Sachen Fachkräfte - und zwar gesamtregional, von Alpirsbach bis Sterneck.

Die Fachkräfteallianz ist ein abstraktes Konstrukt, quasi die graue Eminenz im Projektportfolio der beiden Institutionen. "Die Fachkräfteallianz setzt keine eigenen Projekte um, sondern bildet als regionale Koordinierungsstelle den organisatorischen Rahmen für die Aktionen der Partner", erklärt Michael Gradwohl das Wesen der Initiative. Als echte Kooperation teilen sich WSP als Eigenbetrieb der Stadt Pforzheim und WFG als regionale Wirtschaftsförderung die dafür vom Land Baden-Württemberg geförderte Personalstelle.

Zu koordinieren gibt es reichlich für das Fachkräfte-Team Gradwohl und Kindler. "Wir haben 19 Partner in der ganzen Region, bringen diese zusammen und sorgen für Transparenz über deren Aktivitäten und Angebote", beschreibt Katharina Kindler die Arbeit der Koordinierungsstelle. Die Projektpartner, unter ihnen die Kammern, Arbeitsagentur, Jobcenter, Gewerkschaften aber auch Hochschulen und privatwirtschaftliche Unternehmen würden allesamt sehr aktiv agieren, wiesen jedoch sowohl räumlich als auch thematisch eine beträchtliche Streuweite auf, erklärte Micheal Gradwohl. Primäres Ziel sei es deshalb dafür zu sorgen, dass keine Maßnahmen parallel durchgeführt und die richtigen Akteure eingebunden werden würden, um gesamtregional ein ausbalanciertes Angebot zu gewährleisten. Dieses umfasst so unterschiedliche Felder wie Messebesuche mit Studierenden, Arbeitskreise auf Fachebene in den Bereichen Qualifizierung sowie Frau und Beruf oder Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

Die Fachkräfteallianz Pforzheim Nordschwarzwald ist eine von 13 derartigen Initiativen landesweit. Sowohl bei der WFG als auch beim WSP sieht man die Fachkräfteallianz als bewährtes Konstrukt, um die Bemühungen in Sachen Fachkräftegewinnung nachhaltig zu stärken. "Wir begrüßen die Unterstützung durch das Land, denn sie gewährleistet eine nachhaltige und abgestimmte Behandlung dieses für uns essentiellen Themas", so der Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung beim WSP Reiner Müller.

Nadine Kaiser sieht als kommissarische Geschäftsführerin der WFG die Partner in der Pflicht: "Zum Erfolg der Fachkräfteallianz tragen maßgeblich die einzelnen Akteure bei, die ihre Aktivitäten unter dem gemeinsamen und gesamtregionalen Dach umsetzen".